Noch ist die Bahn Eigentümerin des Schwenninger Bahnhofs. Die Stadtverwaltung strebt einen Kauf an. Der Gemeinderat ist geteilter Meinung. Foto: Eich

Vorentscheidung nächste Woche im Gemeinderat. Lebhafte Debatte im Ausschuss.

VS-Schwenningen - Kauft die Stadt den Schwenninger Bahnhof? Was wird aus dem Gebäude mit der jetzigen Nutzung? Spannend wird es nächsten Mittwoch, 22. Juli, im Gemeinderat. Eine Vorentscheidung wird es wohl geben, ob die Stadt überhaupt Verhandlungen mit der Bahn aufnehmen soll.

Am Mittwochabend im Verwaltungs- und Kulturausschuss gingen die Meinungen auseinander: CDU gegen einen Kauf des Bahnhofs, die Freien Wähler noch nicht entschieden, SPD und Grüne dafür, Jan-Christoph Uhl (AfD) war befangen. OB Rupert Kubon gab sich als klarer Befürworter. Einig sind alle darin, die bisherige Nutzung, die Gastronomie, beizubehalten.

Die Meinungen zu einem möglichen Kauf gingen auseinander. Wenig Vorteile konnte Renate Breuning (CDU) von einem Kauf abgewinnen. Es sei nicht Aufgabe der Stadt, eine Gastronomie zu betreiben. Überdies fragte sie nach der Höhe eines Sanierungsaufwands und zitierte aus einem Haushaltserlass, in dem stehe, dass die Stadt Gebäude verkaufen solle, die sie nicht benötige. "Und jetzt kaufen wir etwas, was die Stadt nicht braucht", fragte Breuning. Sie schlug vor, mit der Bahn getrennt zu verhandeln, was Gebäude und Vorplatz angehe.

Ulrike Heggen (FW) erklärte, die Nutzung müsse erhalten bleiben. Die Stadt dürfe nichts tot machen, was funktioniere. Jedoch hätten bei ihr in punkto Haushaltserlass auch die Alarmglocken geschrillt.

"Wir sollten das Haus kaufen", sagte Bernd Schenkel für die SPD und plädierte dafür, auch die freien Flächen zu nutzen. Ebenfalls für einen Kauf sprach sich Joachim von Mirbach (Grüne) aus, denn beim Bahnhof handele es sich um ein städtebaulich wichtiges Gebäude. Überdies sollte der Gemeinderat die Ideen von BUND und VCD zum Gebäude nicht ignorieren.

Klaus Martin (CDU) fragte nach der Finanzierung. Die Kaufsumme müsste aus dem Grundstücksetat entnommen werden, antwortete Rupert Kubon. Nach Abwägung aller Fakten, sei es das beste, wenn die Stadt das Gebäude kaufe, sagte der OB. Doch wenn die Mehrheit des Gemeinderates einen Kauf ablehne, müsse die Stadt dies vollziehen. Er wies auf die Folgen an einer sensiblen Stelle der Stadt hin. Er müsse nicht sein, dass irgendwann eine zwielichtige Nutzung möglich wird. Doch könnte auch eine "sehr stark abgeschirmte Nutzung" möglich sein. Dies halte er nicht gut für die Stadt an dieser Stelle. Nächsten Mittwoch steht das Thema auf der Tagesordnung im Gemeinderat.