160 Akteure zeigen grandioses Programm / Von Sandmännern, Superhelden, einem Clown und den Gassenhauern
Von Birgit Heinig
VS-Villingen. "Einfach traumhaft", dieser Katzenmusikball. Das Motto passte – denn das, was Regisseurin Karina Gabriel und die 160 Mitwirkenden am Freitag- und Samstagabend in der Neuen Tonhalle ablieferten, war durchaus Stoff für süße Träume. Die beiden "Sandmänner" Rolf Müller und Nicolas Mayer versetzten das Publikum mit ihrem Schlafsand und vor perfekt gemalter Sternenhimmelkulisse in den Zustand gänzlicher Entspannung und bereitetet damit die Grundlage für wohligen Genuss. Ihre kleinen Seitenhiebe auf kommunale Unzulänglichkeiten wie Schlaglochpisten oder Volksbankbrunnen passten. Nette Idee: Müller war als Sandmann-West für den Schlaf der Villinger, Mayer als Sandmann-Ost für den der Schwenninger zuständig.
"Liebe Gäste, gebt fein acht, wir haben euch etwas mitgebracht" war die Formel des Abends. Die "Mitbringsel" sorgten allesamt für beste Fastnachtsunterhaltung.
Das Kinderballett träumte sich die aberwitzigsten Szenen zusammen. Originell: im dramatischsten Moment auf der Titanic – wecken die Blechtrommler der Glonki-Gilde mit Getöse. Das Girly-Ballett hatte sich einen gelungenen Auszug des Musicals "Tanz der Vampire" ausgedacht und stellte damit das Dauerthema Blutsauger einmal ganz anders dar als schon vielfach gesehen. Die "großen" Tänzerinnen ließen Märchenträume wahr werden und lieferten eine New York Show ab, die auch nach Las Vegas gepasst hätte. Viel Spaß machte der Blick in das Wartezimmer des Psychologen. Dort versammelten sich Flugkünstler aller Art, um ihren verlorenen Flugschein wiederzubekommen: Thorlaf, der Superheld, die missmutige Zahnfee im Ein-Euro-Job, ein Papagei und eine Elfe, als Flugverkehrssünder ertappt, Peter Pan, dem man Vorteilsnahme im Amt vorwarf und schließlich die Drohne, verhaftet wegen "unsittlicher Bestäubung einer Rose". Auch der Sketch im irrtümlich doppelt belegten Hotelzimmer war gelungen. Vater und Sohn sowie Mutter und Tochter gifteten sich an, versuchten die Situation dann aber mit einem gemeinsamen Spiel zu retten. Die Spielregeln zu "Ich packe meinen Koffer" führten indes zu jeder Menge vergnüglicher Missverständnisse.
Ganz neu auf der Bühne des Katzenmusikballes war Henry Greif als Clown. Zusammen mit der Jugend der Stadtharmonie erzählte er von seinem Traum: Die Stadt als Zirkus. Mit dem Weißclown Ruperto, "der alles weiß. Er tanzt auf dem Seil und pfeift auf dem letzten Loch".
Stürmische Begeisterung riefen die "Gassenhauer" hervor. Schon optisch punkteten Dominik Schaaf, Andreas Dufner und Thomas Streit – als Funkenmariechen und begeisterten mit allerlei Nonsens über Männer in Frauenkleidern. Ihre Texte "Große Aufruhr in der Stadt", "Wenn Brunnenfiguren träumen" und "Schatz, hab’ Scheme ich gefunden" haben das Zeug zum närrischen Ohrwurm.
Karina Gabriel holte sie noch einmal auf die Bühne – die "Doppelzentner" tobten zum "Jailhouse Rock" noch in Sträflingskleidung. Im Handumdrehen standen sie als Elvis Presleys mit Supertolle und strahlend weißem Anzug auf der Bühne und gaben alles.
Regie: Karina Gabriel. Kinderballett: Finn Danner, Sina Effinger, Denise Förster, Dean und Olga Hanek, Jasmina Hirt, Morena Kamenski, Sophia Kornhaas, Lea und Julia Kuenz, Jana Mittermaier, Lenny und Vincent Münzer, Max Richter, Jasmin und Tobias Rieger, Kyra und Lara Schlude, Tamara Trajkovic, Nico, Mario und Sylvia Uljevic, Miriam Volk, Leitung: Andrea Schlude, Diana Münzer. Girly-Ballett: Lorena Carollo, Jana Caspers, Nicole Granic, Lorena Hall, Anna und Lenia Kornhaas, Julia Mayer, Simone Neß, Julia und Alisia Obergfell, Alisia Röhm, Alina Schulz, Luzie Van der Mond, Nathalie Wolff, Viona Ferraro. Leitung: Heidi Mayer. Damenballett: Andrea Irion, Andrea und Martina Nierholz, Claudia Letze, Larissa Kirberg, Ramona Quant, Sabine Kirner, Sandra Müller, Leitung: Catarina Neumann, Janine Günter. Gassenhauer: Thomas Streit, Dominik Schaaf, Andreas Duffner. Doppelzentner: Andreas Günter, Gerald Kornhaas, Goran Uljevic, Nenad Grzan, Patrick Uhr, Ralf Schlude, Reiner Kirberg, Sascha Gabriel, Stephan Caspers, Uwe Glatthaar, Leitung: Karina Gabriel. Alptraumhotel: Philip und Sascha Gabriel, Anja und Yasmine Koch, Text/Leitung: Karina Gabriel. Therapiegruppe Flugschein: Angela und Gerald Kornhaas, Slobodan Vesovic, Ralf und Jörg Schlude, Sascha Gabriel, Ron Hanreich, Text/Leitung: Karina Gabriel. Clowntraum: Henry Greif, Benno Kilzer (Dirigent), Jugendorchester der Stadtharmonie. Bühnenbau/Maler: Sebastian und Karin Gambin, Sigi Müller, Anja Koch, Sascha Gabriel, Ron Hanreich, Gerald Kornhaas, Ralf Schlude, Andreas Günter, Michael Spormann, Reiner Kirberg, Klaus Neininger, Dieter Nierholz, Uwe Schmid, Achim Mittermeier, Stephan und Jana Casperd, Nathalie Wolff, Fridolin Ströbele. Bühnenteam: Stephan und Steffi Baumgärtner, Timo Mittermeier, Raphael und Klaus Quandt, Uwe Schmidt, Bernhard und Sascha Stadler, Michael Spormann, Sven Wagner, Klaus Neininger, Jürgen Moser. Gäste/Animation: Daniela Reich, Sigrund Staudacher, Sabine Forster, Karin Ratz, Alex und Gabi Kornhaas, Renate Grießhaber, Bettina Wolf, Birgit Ness, Marco Schulz, Mira und Özlem Kizilhan, Jonas Caspers, Jana und Achim Mittermeier. Frisuren, Make up:Lucia Giannuzzi, Stephanie Rauth, Heidi Uetzfeld, Alex Hall,Monika Wohlgemuth.
