Kaffee trinken am Friedhof und am Altstadtsteig? Dafür macht sich Susanne Schneider vom Seniorenrat stark. (Symbolfoto) Foto: dpa

Susanne Schneider vom städtischen Seniorenrat will Wunschprojekt umsetzen. Betreiber verzweifelt gesucht.

Villingen-Schwenningen - Der Kampf ums Café am Friedhof und damit am Villinger Altstadtsteig geht auch 2018 weiter. Susanne Schneider vom städtischen Seniorenrat wird im kommenden Jahr alle Hebel in Bewegung setzen, damit ihr Wunschprojekt umgesetzt wird. Noch fehlt’s am Betreiber.

Neue und alte Projekte werden die Mitglieder des städtischen Seniorenrates ins neue Jahr mitnehmen. Die Schlusssitzung des Rates fand dieses Mal in den neuen Räumen der AWO am Klinikum statt. Gerald Weiss, Geschäftsführer des Kreisverbandes, stellte die Aufgaben der AWO vor. Beeindruckt waren die Seniorenräte, dass die Mitarbeiter der Pflegedienste sich nicht an die eher eng getakteten Zeitangaben der Krankenkassen im Bezug auf die Altenpflege halten müssen. Dank EDV und ausgeklügelter Fahrdienste, so Weiss, habe man genügend Zeit für die Patienten. Weiss kritisierte generell, dass dem sozialen Bereich viel zu wenig finanzielle Mittel zur Verfügung stehen.

Ob es zum Zehnjährigen endlich klappen will? Schon seit dem Jahr 2007 macht sich Susanne Schneider für ein Café am Friedhof stark. Ein Investor aus Villingen ziehe den Neubau am Friedhof hoch, in dem die Idee umgesetzt werden soll. Zwar ist der Bau in der Mache, in dem neben einem Blumenladen auch ein Café eingerichtet werden soll. Einen Floristen habe man zwar schon, berichtete sie. Doch noch interessiere sich kein Betreiber für die Räume, in denen neben Trauergästen auch Anwohner Kaffee trinken oder Kuchen essen können. Angeschlossen an die Gastronomie soll eine Bäckerei werden. "Ein Verlustgeschäft dürfte das sicher nicht werden", ist sich auch Michael Moser (Geschäftsführung, Seniorenrat). "Es ist eine extrem schwierige Suche nach einem Betreiber, obwohl sich das sicher rentieren würde", spielt Susanne Schneider auf das große Anwohnerpotenzial aus Kopsbühl und Fürstenbergring an. Zudem könnten auch Schüler des benachbarten Gymnasiums die neue Lokalität nutzen. "Wir brauchen hier ein Café mit Bäckerei." Ihren Informationen zu Folge sollen am Friedhof auch spezielle Behindertenplätze entstehen, dazu werde das ehemalige Gelände der Gärtnerei Kopp genutzt.

Und auch das Bahnhofsprojekt in Villingen nehmen die Seniorenräte ins neue Jahr, die Umbaumaßnahmen verzögern sich erneut, wie berichtet: Nicht nur für Susanne Schneider ist das Ganze mittlerweile ein "Trauerspiel" – angeblich finde die Deutsche Bahn kein Bauunternehmen, dass das Projekt stemmen könnte.

Wenigstens im Villinger Westen etwas Neues und Positives: Im Frühling beginnen auf Initiative des engagierten Rates die Sanierungsarbeiten an der Konzertmuschel und im Kurpark. Unterstützt werde das Projekt unter anderem von der Baugenossenschaft Familienheim und örtlichen Handwerkern.