Mittlerweile ist die Gebäudefassade in der Muslen wieder weiß. Foto: Pohl

Viele Eigentümer nehmen Schaden nicht einfach nur hin. Kaum Chancen auf finanzielle Unterstützung.

VS-Schwenningen - Immer wieder werden Hausfassaden, Bahnunterführungen oder Stromverteilerkästen beklebt und beschmiert. Meist sind es private Eigentümer, die für den Schaden aufkommen müssen – und dies auch tatsächlich machen.

Die Wand des Hauses in der Muslen, das an das ’s Rössle-Gebäude grenzt, ist mittlerweile wieder weiß gestrichen. Im November hatte der Schwarzwälder Bote berichtet, dass Unbekannte eine politisch orientierte Parole an die Hauswand geschmiert hatten. An ein Gebäude, das einer Privatperson gehört, wie die städtische Pressesprecherin Oxana Brunner damals berichtete.

Das Ärgernis wegen derartiger Schmierereien ist keinesfalls nur beim Eigentümer groß. Auch Passanten und engagierte Bürger stören sich an einer solchen Verunstaltung der Stadt. Zu diesen zählen beispielsweise auch Ronan Doran, Dirk Sautter und Jörg Schlenker. Sie haben die Initiative "Sauberes VS – für dich und mich" ins Leben gerufen und kümmern sich unter anderem um die Gestaltung von leer stehenden Schaufenstern. Und so wurde im November von dem unbekannten Täter nicht nur dem Eigentümer des Gebäudes geschadet, sondern auch das Engagement der Initiative mit Füßen getreten. Denn eines der verschönerten Schaufenster befindet sich exakt in diesem betroffenen Gebäude.

Die Aussichten, einen Vandalen nachträglich zu ermitteln, sind erfahrungsgemäß eher gering, wie die Polizei schon im Zusammenhang mit anderen, vergleichbaren Fällen bestätigte. Dadurch besteht für einen Geschädigten auch kaum eine Chance, dass jemand für den angerichteten Schaden finanziell aufkommt. Und dennoch: Beim Spaziergang durch die Stadt ist offensichtlich, dass viele Eigentümer das hässliche Bild nicht akzeptieren und notgedrungen selbst Geld in die Hand nehmen. Wie in der Muslen, wo die Hauswand – zumindest im Bereich der Schmiererei – neu gestrichen wurde.