Nailton ­Heringer brachte die Sportart Jumping Fitness nach Villingen-Schwenningen. Foto: Marc Eich

Nailton Heringer ist als Jumping-Fitness-Trainer weltweit unterwegs. Party am 23. November. Mit Video

Villingen-Schwenningen - Eigentlich ist Nailton Heringer aus seiner brasilianischen Heimat nach Deutschland gekommen, um hier Fußballprofi zu werden. Stattdessen ließ er sich von der Sportart Jumping Fitness begeistern – und brachte den Trend auch nach VS.

Der Bass dröhnt, der Schweiß fließt – und Nailton Heringer peitscht die 20 Kursteilnehmer – immer mit einem Lächen und ansteckend guter Laune – unaufhörlich an. Es scheint eine Mischung aus Fitnessprogramm, Tanz und Performance zu sein, die er auf der Bühne präsentiert. Im Mittelpunkt steht dabei ein eher ungewöhnliches Sportgerät – ein Trampolin. Dieses wird auf Heringers Kommando malträtiert. Vollgas. Eine Stunde lang.

"Für mich ist Jumping Fitness eine Sport-Party", sagt der 23-Jährige nach dem Kurs. Auch jetzt versprüht er die Begeisterung wie während dem Kurs, das Lächeln ist trotz der Anstrengung noch immer nicht gewichen. Denn dem gebürtigen Brasilianer geben die Kurse eine volle Ladung gute Laune. Und das Fitnessprogramm auf dem Trampolin hat noch einen weiteren Vorteil. "Auf einer Party kann ich nicht tanzen, auf dem Trampolin aber schon", sagt er lachend.

Dass er sich für diesen Trendsport begeistern ließ, der den Ursprung vor fast 20 Jahren in Tschechien hat, war anfangs aber eigentlich gar nicht absehbar. Denn Nailton kam 2013 nach Deutschland, um hier eine Fußballerkarriere einzuschlagen.

Durch Spannung werden Muskeln aufgebaut

"Es war ein schleichender Prozess, bei dem ich gemerkt habe, dass die Profikarriere nichts wird – frustriert war ich deswegen aber nicht", erinnert er sich zurück. In diversen Vereinen, unter anderem beim FC 08 Villingen und dem SV Obereschach, trat er noch gegen das runde Leder – während er berufstechnisch bereits eine andere sportliche Richtung einschlug. Denn Heringer entschied sich dazu, beim Villinger Fitnessstudio G1 eine Ausbildung zum Sport- und Fitnesskaufmann zu absolvieren.

Hier gab es auch die erste Berührung mit der Trendsportart, bei der insbesondere durch die Spannung Muskeln aufgebaut werden. "Ich war anfangs aber nicht so begeistert", gibt der 23-Jährige zu. Das habe vor allem daran gelegen, dass er als Fußballer kein Koordinationswunder sei, wie er grinsend berichtet. Die entsprechende Ausbildung hatte er aber durchgezogen und – als erster in der Region – Jumping-Fitness-Kurse gegeben. Als er anschließend Videos davon in den sozialen Netzwerken teilte, ging es plötzlich Schlag auf Schlag.

Denn die Erfinder der Sportart wurden auf den jungen Brasilianer aufmerksam und luden ihn gleich darauf ein, so genannter Jumping-Presenter in Deutschland zu werden. Seinen ersten großen Auftritt hatte Heringer beim World Fitness Day in der Commerzbank-Arena in Frankfurt, als er gemeinsam mit Kollegen die Sportler auf 600 Trampolinen anheizte. Dort überzeugte er derart, dass man ihm anbot, Master Trainer zu werden und auf diese Weise als Ausbilder zu fungieren.

Jumping-Fitness-Party geplant

Der Sportbegeisterte, der die Kickschuhe aufgrund der Verletzungsgefahr mittlerweile an den Nagel gehängt hat, fand einen Weg, den Lehrgang neben seiner mittlerweile ebenfalls beendeten Ausbildung in Villingen durchzuziehen – und gehört seit Dezember 2018 zur Trainer-Familie von Jumping Fitness.

Und seine Connections zu den Erfindern sowie die Aufgabe als Ausbilder – die er neben seinem Job im G1 ausübt – brachten ihn schon um die halbe Welt. Nicht nur quer durch Deutschland, sondern ebenso in Europa und sogar in Korea und Singapur war Heringer unterwegs, um die Trendsportart zu präsentieren. Als Master-Trainer sorgt er dafür, dass Villingen-Schwenningen nun deutschlandweit eines von vier Jumping-Ausbildungszentren ist.

Und hier ist er weiterhin darauf aus, den Sport weiter zu vermitteln. So brachte er nicht nur Basketballern und Fußballern, sondern auch Kindern und Jugendlichen mit Behinderung in der Carl-Orff-Schule Jumping Fitness näher. "Es kann jeder mitmachen, das ist das schöne dran", so der 23-Jährige und betont: "60 Prozent davon sind einfach nur Spaß!"

Und auch eine Jumping-Fitness-Party im G1 zum dreijährigen Bestehen des Kurses zielt darauf ab, Anfänger ebenfalls mit einzubinden. So bietet Heringer gemeinsam mit weiteren Kollegen am 23. November ab 17 Uhr eine dreistündige Party an, anschließend steht ab 21 Uhr noch eine After-Show-Party an. "Wir erwarten hier sogar Teilnehmer aus Bayern und der Schweiz", freut sich der 23-Jährige schon auf das Event zum Fitnesstrend, den der Brasilianer in die Doppelstadt gebrach hat.

Weitere Informationen: www.hulamula.de/ g1jumpingparty