Sicherheit: Fasnet-Rückblick des Kommunalen Ordnungsdienstes

Villingen-Schwenningen. Die Fasnet-Bilanz der Mitarbeiter des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) der Stadt VS fällt nicht erfreulich aus. Zahlreiche Vorkommnisse im Bereich des Jugendschutzes, respektloses Verhalten bis hin zu Pöbeleien, Beleidigungen, Widerständen und Gewaltbereitschaft verzeichneten die acht Frauen und Männer, die im Dauereinsatz waren.

Vom Schmotzigen bis Fasnetsdienstag waren die KOD-Mitarbeiter von morgens bis nachts um 2 Uhr in zwei Schichten im Einsatz und sorgten für Sicherheit auf Straßen und Plätzen. Ein besonderer Schwerpunkt wurde hierbei auf den Jugendschutz gelegt. Da allerdings auch noch viele andere Aufgaben anstehen, wie zum Beispiel verkehrliche Maßnahmen (Umzugsstrecken freimachen und eventuell Abschleppen), Narrenbaumstellen und Transportbegleitung, die Abnahme von Bewirtungsständen und Gasanlagen sowie die Überprüfung von Besenwirtschaften waren über die Fasnet zahlreiche weitere Kollegen aus anderen Abteilungen des Bürgeramtes im Dienst.

Die Erfahrungen zeigen, so die Stadtverwaltung: "Die Fasnettage sind für den KOD mit dem sehr niedrigen Personalstand und nur vier Mitarbeitern pro Schicht für das gesamte Stadtgebiet mit zwei großen Stadtbezirken und vielen Veranstaltungen und Einsatzorten sowie stetig zunehmenden Problemsituationen nicht mehr zu bewältigen."

Zahlreiche Anzeigen

Wie wichtig die Präsenz des Ordnungsdienstes, vor allem in den Innenstädten der beiden großen Stadtbezirke sei, zeigten die festgestellten Verstöße: Neben hunderten von Ordnungsstörungen aller Art (zum Beispiel Spucken, Urinieren, Streitigkeiten, Wegwerfen von Zigaretten und Glasgefäßen), welche durch Ansprachen, Ausleeren von Flaschen oder mündliche Verwarnungen unterbunden wurden, führten folgende schwerwiegendere Vorkommnisse zu entsprechenden Anzeigen: 80 Fälle mit Alkohol- oder Tabakmissbrauch von Minderjährigen, sechs Fälle wegen Urinierens in der Öffentlichkeit, 13 Straftaten (zum Beispiel wegen Betäubungsmittelkonsum, Körperverletzungen) sowie zehn sonstige Vorkommnisse wie zum Beispiel Widerstände gegen Vollzugsbedienstete.

Besonders auffällig in diesem Jahr seien mehrere größere Gruppen von jeweils etwa 30 bis 50 Jugendlichen und Heranwachsenden gewesen, die zum Beispiel in der Rietstraße oder auf dem Münsterplatz für Unruhe sorgten. Dem gegenüber seien nur zwei bis maximal vier Mitarbeiter des KOD gestanden. Unterstützung und eine gute Kooperation habe es hier insbesondere am Schmotzigen von der Polizei gegeben, deren Schwerpunkt ansonsten hauptsächlich in der Färberstraße liegt. Signifikant war in diesem Zusammenhang nicht nur die Gruppengröße, sondern auch das Verhalten der jungen Erwachsenen, wie die Mitarbeiter des KOD berichten. "Zum Teil zeigten sich die jungen Frauen und Männer in sehr hohem Maße respektlos, provokant, renitent und gewaltbereit. So kam es auch zu etlichen Platzverweisen, Widerständen und auch Festnahmen durch den KOD. Bei einer dieser Festnahmen wurde nicht nur eine unbeteiligte Passantin durch den Flüchtenden verletzt, sondern vor allem auch zwei KOD-Mitarbeiter erlitten mehrere Prellungen, Schürfwunden und Knochenverletzungen und befinden sich nun im Krankenstand", so die Stadt.