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"Ring frei" für das Buhlen um Chancen. Wichtiges Ziel: Junge Menschen direkt in die duale Ausbildung führen.

Villingen-Schwenningen - Zur Eröffnung der zwölften Jobs for Future in Schwenningen könnte man auch sagen "Ring frei". Heutzutage buhlt jeder um jeden, besonders heiß begehrt sind die, die nicht gleich an die Universitäten drängen. Staatssekretärin im Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, Marion von Wartenberg, bringt es in ihrer Eröffnungsrede auf den Punkt: "Wir müssen dafür Sorge tragen, dass junge Menschen ohne große Umwege in die duale Ausbildung finden", und spricht dabei vor allem die Studienabbrecher-Quote von 25 Prozent an.

Es sei wichtig, auch den Abiturienten aufzuzeigen, dass der erste Schritt in das Berufsleben über eine klassische Ausbildung erfolgen kann und im Anschluss der Weg an die Hochschule weiter gehe. Doch nicht allein die Gymnasiasten seien eine wichtige Zielgruppe für den Arbeitsmarkt, auch die Migranten gelte es, noch stärker zu fördern. "Davon hängt genau so unser Wachstum und unsere Wertschöpfung ab", erklärt von Wartenberg.

Bürgermeister Rolf Fußhoeller gab sinnbildlich den Ball ebenfalls an all jene, die mit Beschäftigten und Auszubildenden zu tun haben. "Alles bestens? Sind wir gut genug? Oder können wir uns auch noch weiterentwickeln?", fragte er die Gäste, unter anderem Ernst Pfister, Wirtschaftsminister a.D., den Landtagsabgeordneten Karl Rombach, Landrat Sven Hinterseh und eine Vielzahl von Vertretern aus Wirtschaft, Hochschulen und Institutionen. Mit dieser Fragestellung forderte er, dass auch die Schüler und Fachkräfte eine Wahl hätten und zurecht auch etwas von ihren Arbeitgebern erwarten dürften. Der Weg zu den zukünftigen Wunsch-Arbeitnehmern sei mit einem kooperativen Führungsstil sicherlich leichter, als der, bei dem der Chef nur Druck ausübe, ist sich Fußhoeller sicher.

Die Staatssekretärin sprach sich außerdem für die stärkere Einbindung der Eltern aus. Bei der Vielzahl an Berufen und Möglichkeiten müssten auch Eltern stärker informiert werden.

Als Beispiel brachte von Wartenberg Elternabende, die speziell von Firmen ausgerichtet werden, vor. Die Orientierungsphase müsse außerdem bereits in Klasse 5 und 6 beginnen, dann, wenn die Schüler noch nicht so stark in der Pubertätsphase stecken würden. Und vor allem auch der zeitliche Spielraum weniger Druck bedeute. In dieser frühen Phase könnten die Schüler noch Fähigkeiten entfalten und ihren Blick öffnen, beispielsweise für naturwissenschaftliche Bereiche.

Clown Henry Greif, der ebenfalls auf der Suche nach einem Job war und Migrationshintergrund mitbrachte, habe schon im Kindergarten gelernt, wie man den anschließenden Messe-Rundgang optimal gestalte. Ein dickes Seil, an dem sich jeder festhalten konnte, sollte dazu dienen, dass niemand aus der Reihe tanzt und verloren geht.

Landrat Sven Hinterseh nutzte mit Marion von Wartenberg die Gelegenheit, einige berufliche Schulen vorzustellen.

"Ich habe die Sorge, dass die beruflichen Schulen etwas ins Hintertreffen geraten." Deshalb werde er auch nicht müde, den Entscheidungsträgern wie von Wartenberg zu zeigen, welch Schatz die Region sei und wo auch ihre Nöte liegen.