Städtepartnerschaft: Positive Bilanz für "Krieg und Frieden" / Fotoausstellung eröffnet

Villingen-Schwenningen/Tula. "Krieg und Frieden 2017": Das Geschichtsprojekt zum Zweiten Weltkrieg hat Schüler und Studenten aus Villingen-Schweningen und aus Tula zusammengebracht. Nun zog man in der Partnerstadt positive Bilanz.

"Niemand in Russland will Krieg. Unsere Familien haben schon zu viel Leid erlebt", stellte Zhanna Fomicheva, Vize-Rektorin der Tolstoj-Universität fest. Dabei bezog sie sich nicht nur auf das Projekt, sondern auch auf die aktuellen politischen Entwicklungen.

In der Bibliothek der Tolstoj-Universität eröffnete die Vize-Rektorin mit vielen Gästen eine Fotoausstellung zum Thema "25 Jahre Städtepartnerschaft Tula/Villingen-Schwenningen". Dass weiter großes Interesse an Projekten im Rahmen der langjährigen Städtepartnerschaft besteht, versicherte auch Alexej Korabljew, Generaldirektor der Tulaer Industrie- und Handelskammer. Larissa Kozlova vom Tulaer Kulturministerium lobte das Projekt und sprach sich für eine Fortsetzung aus, weil das gemeinsame Verständnis ungemein wichtig sei. Unterstützt wird das Projekt auch vom Tolstoj-Museum Jasnaja Poljana.

An der Veranstaltung in der Partnerstadt nahmen auch mehrere Schüler des Gymnasiums am Romäusring und Friedhelm Schulz als Vertreter des Freundeskreises Tula teil. Schulz zeigte sich erfreut über die große Aufmerksamkeit, welche die Verbindung mit Villingen-Schwenningen nach wie vor erfahre. Er wies auf zahlreiche Projekte in Bereichen Bildung, Jugend, Kultur, Sport und Wirtschaft hin, die in den zurückliegenden Jahren viele Menschen aus den beiden Ländern zusammengebracht hätten.

Schulz verwies auch auf eine gemeinsame Erklärung, die angesichts der aktuellen politischen Situation von einem Dutzend deutsch-russischer Städtepartnerschaftsvereine an die Bundesregierung geschrieben worden sei. "Wir treten dafür ein, dass politische Probleme zwischen Staaten im 21. Jahrhundert in vernünftiger Art und Weise, im Dialog, in Achtung voreinander gelöst werden müssen", appellieren darin die Verfasser.

Schulz berichtete, derzeit hielten sich fünf Studenten aus Tula in VS auf, und in wenigen Tagen würden Mädchen und Jungen der drei Gymnasien Villingen-Schwenningens zum traditionellen Schüleraustausch aufbrechen. Jedes der Projekte sei ein Stück Friedensarbeit, betonte Schulz. Vor allem vor dem Hintergrund der deutsch-russischen Geschichte der letzten Jahrzehnte sei es wichtig, keine Eskalation mit Waffen zuzulassen. Im Herbst ist in Tula eine weitere größere Veranstaltung zum 25-jährigen Bestehen der Partnerschaft geplant.