Rainer Gutknecht Foto: Schück Foto: Schwarzwälder Bote

Todesfall: Sven Hinterseh und Karl Heim würdigen Vorgänger / Beerdigung im engsten Familienkreis

Schwarzwald-Baar-Kreis (fsk). Der Schwarzwälder Bote berichtete am Mittwoch über den plötzlichen Tod des 86-Jährigen Rainer Gutknecht, der im Schwarzwald-Baar-Kreis "als erster Landrat große Spuren hinterlassen hat", wie Landrat Sven Hinterseh es formuliert.Wie das Landratsamt mitteilte, ist der ehemalige Landrat am Dienstag, 13. März, gestorben. Seine beiden Nachfolger Karl Heim und Sven Hinterseh würdigten den Verstorbenen.

"Mit Rainer Gutknecht verliert der Schwarzwald-Baar-Kreis eine herausragende Persönlichkeit. Ich habe meinen Vorgänger außerordentlich geschätzt. Er war ein sehr gradliniger, tatkräftiger und weitsichtiger Mensch. Als erster Landrat des neu gebildeten Kreises hat er mir einen hervorragend aufgestellten Landkreis übergeben. Ich verdanke ihm manchen guten Rat. Jede Begegnung mit ihm war ein Gewinn. Er wird uns allen fehlen", sagte Karl Heim.

"Das Landratsamt trauert mit seinen Mitarbeitern um den ehemaligen Landrat", heißt es in der Mitteilung. "Rainer Gutknecht hat als Landrat Außerordentliches geleistet, viel erreicht und höchste Anerkennung erfahren" so Sven Hinterseh. Gutknecht studierte Rechtswissenschaften in Tübingen, München und Heidelberg. 1958 promovierte er an der Universität Tübingen. Er setzte die Kreisstrukturreform 1973, aus der der Schwarzwald-Baar-Kreis hervorging, "vorbildlich" um. "Insbesondere setzte er sich stark für die Beruflichen Schulen und Sonderschulen im Kreis ein. So entstanden viele der heutigen Kreisschulen unter seiner Führung. Der Aufbau eines modernen beruflichen Schulwesens und der Sonderschulen zählen zu den Meilensteinen seiner Amtszeit. Für Gutknecht hatte der Schulbereich immer oberste Priorität. Er verband damit auch die Möglichkeit, die ehemaligen Kreise zu vereinigen. Anfang der 1980er Jahre wurde der Erweiterungsbau der Landesberufsschule für das Hotel- und Gaststättengewerbe eingeweiht, deren großer Fürsprecher er von Beginn an war". Außerdem wurde, so Hinterseh, in der Amtszeit von Gutknecht stark in den Kreisstraßenbau investiert, das Kreiskrankenhaus Donaueschingen entwickelte sich zu einer anerkannten Einrichtung, die Abfallwirtschaft wurde modern strukturiert. Besonders lag Gutknecht die Schaffung eines Kreisbewusstseins am Herzen. 1976 rief er den Kreisalmanach ins Leben, der 1977 erstmals erschien. Der Verstorbene ist Träger des Bundesverdienstkreuzes, der Stauffer-Medaille sowie Träger der Verdienstmedaille des Kreises in Gold.

"Wir haben Rainer Gutknecht als Landrat und Mensch sehr viel zu verdanken. Er war ein Landrat aus Leidenschaft, der sein Amt mit vollem Einsatz ausfüllte. Denkmäler für sich selbst zu schaffen, entsprach jedoch nie seinem bescheidenen Wesen. Er arbeitete stets bodenständig, mit hohem Pflichtgefühl und Disziplin. Er war bis zuletzt Bürger aus Leidenschaft eines Landkreises, in dem seit über 40 Jahren das gelebt wird, was er sich einst als kreispolitisches Ziel gesetzt hatte: die Bewahrung der Stärken und Kompetenzen des neugegründeten Schwarzwald-Baar-Kreises und die Formung einer in der Bevölkerung akzeptierten Gebietskörperschaft. Das ist ihm gelungen – die Etablierung des Kreises innerhalb einer knappen Generation ist sein Verdienst und hierfür sind wir ihm alle sehr dankbar und werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.", würdigt Hinterseh den Verstorbenen.

Rainer Gutknecht besuchte bis zuletzt zahlreiche Veranstaltungen, sei es die Verleihung des Kulturpreises oder in jüngster Vergangenheit die Eröffnung der Kunstausstellung in "seinem" Kreishaus. Die Beerdigung von Rainer Gutknecht findet auf Wunsch des Verstorbenen im engsten Familienkreis statt.