Bildung: Bekanntheit für Spendenaufruf genutzt / Nach rund zwei Stunden sogar mehr Geld als notwendig

Triberg. Carmen (27), eine Influencerin, will durch einen Spendenaufruf für Bildung in Malawi sorgen. Denn nach ihrer Meinung sollte Bildung eine Selbstverständlichkeit sein.

Jeder der schon mal auf Instagram war, kennt sie vielleicht, Carmen Kroll (27) oder auch bekannt als Carmushka so ist ihr Künstlername auf Instagram. Sie ist eine sehr erfolgreiche, kreative und inspirierende Frau. Erstmals startete sie durch bei Daily Cologne, einer Daily Soap auf RTL2. Danach widmete sie sich dem Influencerdasein und berichtet täglich ihren "Carmushkis", so nennt sie liebevoll ihre Community, etwas über ihren Alltag. Aber nicht nur das hat sie so erfolgreich gemacht. Sie hat auch ein eigenes Modelabel "Oh April" gegründet sowie einen eigenen Blog, in dem sie über Reisen aber auch Tabuthemen schreibt.

Doch ihr größtes Projekt, das sie ins Leben gerufen hat, ist das Carmushka School Center. Angefangen hat dies alles mit Bibi & Mario von der Bücherbörse Köln. Mit ihnen zusammen wollte sie eine Carmushka Primary School bauen, also eine Grundschule in Malawi. Sie wollte ihre Reichweite nutzen um die Welt zu einem besseren Ort zu machen, deshalb hat sie auch selbst 10 000 Euro gespendet von insgesamt 62 500 Euro. "Weil ich es will. Weil ich es kann. Und ich weil ich das Gefühl habe ich muss", so begründet Carmen Kroll die Entscheidung, die Entstehung der Grundschule in Malawi zu fördern. Denn was viele nicht wissen: Malawi gehört zu den ärmsten und wenig entwickelten Ländern. Genau das soll geändert werden. Nach rund zwei Stunden wurde sogar mehr als das eigentliche benötigte Geld erreicht. Mit Tränen in den Augen zeigt Carmen, wie dankbar sie für ihre Community ist und wie glücklich sie ist, die viele Reichweite nutzen zu können, um Gutes in der Welt zu verbreiten.

Auch ist sie selbst zu dem Ort, wo die Grundschule in Malawi gebaut werden soll, mit ihrem Mann Niclas gefahren . Dort lernte sie die zwei Frauen kennen, die sich vor Ort um alles kümmern und ohne die das ganze nicht funktioniert hätte, Florence Musasa und Lucy Maunde. Carmen selbst hat täglich über den Bau der Schule berichtet. Auch die zwei Frauen äußern sich über den Bau der Schule und wie glücklich sie seien, dass dies möglich gemacht wird.

Florence Musasa selbst erzählt, dass es wichtig ist, Kinder auf ihrem Weg zu begleiten, damit sie zu verantwortungsvollen Bürgern werden und dass genau diese Schule ihnen helfen wird. Sowie dass sie sehr stolz und dankbar ist, dass sie schon insgesamt mit den Spenden zehn Schulen gebaut haben, die von vor allem deutschen Spendern finanziert wurden.

Auch Lucy Maunde hat sich dazu geäußert, dabei hat sie thematisiert, wieso es denn so wichtig sei, Schulen wie diese zu bauen. Denn viele Kinder haben keine Möglichkeit zur Schule zu gehen. Kinder werden oft erst später eingeschult als sie eigentlich sollten, da die nächste Schule meist sehr weit weg ist und die Wege sehr gefährlich sind, deswegen trauen die Eltern den Kindern das noch nicht zu. Auch gibt es zu wenig Secondary Schools beziehungsweise weiterführende Schulen. Deswegen bleiben die Kinder spätestens nach der Grundschule wieder zuhause. Genau deswegen ist es so wichtig, mehr Schule zu bauen, damit auch mehr Kinder erreicht werden.

Aber nicht nur die Schule wurde komplett finanziert, sondern Carmen berichtete auch dass sie mit dem überschüssigen Geld für ganze sechs Monate Lebensmittel für die Kinder sowie vier Rollstühle für Kinder mit Handicap, die sonst von ihren Eltern kilometerweit zur Schule getragen werden oder erst überhaupt nicht in die Schule gehen, gekauft wurden.

Doch die Primary School ist nicht genug. Zumindest nicht in Carmens Augen, Wochen nach dem Besuch kündigt sie an, dass es eine Secondary School geben wird, also eine weiterführende Schule, sowie doppelt so viele Klassenräume gebaut werden, damit doppelt so viele Kinder die Möglichkeit haben, zur Schule zu gehen.

Nach dem Besuch in Malawi war sie so beeindruckt, dass sie den Wunsch verspürt hat aus einer Primary School ein ganzes School Center zu machen. Sie selbst hat gemerkt, dass viele hinter diesem Projekt stehen und dass sie auch was verändern möchten. Genau deswegen hat sie eine neue Spendenaktion ins Leben gerufen. Natürlich wurde auch diese komplett von ihrer Community finanziert, die zu 100 Prozent hinter ihr steht. Sie selbst wird wieder 2020 nach Malawi fahren und sie freut sich bestimmt schon die ganzen glücklichen Gesichter der Kinder zu treffen, die dort zur Schule gehen dürfen. Da kann man nur sagen: "Was für eine Power-Frau."   Die Autorin ist Schülerin der Klasse 9a des Schwarzwald- Gymnasiums Triberg.