Foto: Eich

Erste Welle kam fast vollständig zum Erliegen. Immer mehr Raum für Normalität.

Schwarzwald-Baar-Kreis - Die Zahl derjenigen Personen mit einer aktiven Infektion durch das neuartige Coronavirus sinkt rasant. Binnen eines Tages gehen die aktiven Erkrankungen aktuell um etwa zehn Prozent zurück.

Newsblog zur Ausbreitung des Coronavirus in der Region

Drehte sich monatelang beinahe alles um das Coronavirus, kehrt nun stufenweise der Alltag zurück. Auch an jenen Stellen, die tagtäglich noch mit dem Status-Quo in Sachen Coronavirus zu tun haben: Im Klinikum liegen nur noch zehn Patienten mit einer Covid-19-Erkrankung, nur einer davon muss beatmet werden. Die Fieberambulanz fährt ihre Öffnungszeiten zurück, der mobile Abstrichdienst wird gar ganz eingestellt. Und jene Mitarbeiter im Landratsamt, die seit Wochen tagtäglich die aktuellen Corona-Zahlen veröffentlicht haben, dürfen sich ab dieser Woche erstmals wieder ein Wochenende genehmigen – neue Zahlen der Behörde soll es künftig nur noch von Montag bis Freitag geben. Nur eines, das wird bei alledem nicht zurückgefahren: der Eifer zu testen. "Es wird großzügig getestet", erläutert Gesundheitsamtsleiter Jochen Früh auf Anfrage des Schwarzwälder Boten, auch asymptomatische Patienten werden zwischenzeitlich abgestrichen und auch alle im Haushalt lebenden Personen eines Corona-Falles. "Es ist auffällig, dass die erste Welle fast vollkommen zum Erliegen gekommen ist", freut sich Früh, wenn auch noch immer vorsichtig und verhalten.

Zulassungsstelle in Donaueschingen öffnet wieder

Das Landratsamt erweitert seine Öffnungszeiten ab Dienstag wieder – und auch die Zulassungsstelle in Donaueschingen wird wieder geöffnet. Greifen werden diese Veränderungen ab Dienstag, 2. Juni.

Der Besucherfluss im Hauptgebäude werde durch Sprechzeiten und Aufsichtspersonal an den Zugängen zur KfZ-Zulassung gesteuert werden, so Hauptamtsleiter Georg Seiler.

Für die Zulassungsstelle in Donaueschingen können ab Samstag, 9 Uhr, Termine reserviert werden. Kunden, die bereits einen Termin in Villingen reserviert hatten und nun eine Reservierung in Donaueschingen vornehmen, werden gebeten, dies mitzuteilen. Die Reservierung des Termins in Villingen kann dann wieder freigegeben werden.

Hochbetrieb herrscht indes bisweilen bereits an den Telefonleitungen in den Rathäusern. Deutlich wird das am Beispiel von Villingen-Schwenningen.

Extrawurst für corona-gebeutelte Wirte

Der Beratungsbedarf vor allem bei Gastronomen hinsichtlich der Umsetzung der Lockerungen sei enorm, berichtet Pressesprecherin Madlen Falke. Um den Wirten möglichst viel Spielraum zu geben, geht die Doppelstadt in ihrer Kneipenmeile einen neuen Weg: Die Färberstraße in Villingen wird in großen Teilen vorübergehend zur Spielstraße umgewidmet, um mehr Raum für die Außenbewirtschaftung zu gewinnen und den corona-gebeutelten Wirten so unter die Arme zu greifen.

Volkshochschulen und Büchereien in der Region sind wieder geöffnet – Leseratte und Bildungshungrige kommen schon wieder, wenn auch noch nicht ganz so zahlreich, wie vor der Krise. Ein "normaler Lehrbetrieb" sei an der Volkshochschulen in VS noch nicht möglich angesichts der Auflagen und Einschränkungen, gibt Stefan Assfalg, der bei der Stadt Villingen-Schwenningen zuständige Amtsleiter zu bedenken.

In sein Ressort fällt auch ein Gebiet, in dem es in den vergangenen Wochen besonders rumorte: Kindertagesstätten. Von den 57 städtischen Kitas mit 3400 Plätzen für Null- bis Sechsjährige sind derzeit 850 Plätze in der Notbetreuung belegt – zusätzlich besuchen 50 Kinder die Klinik-Kita. Aber: "Die Tendenz ist stark ansteigend." Nach Kräften versucht das Oberzentrum dem gerecht zu werden und zu einem möglichst umfangreichen, wenngleich noch eingeschränkten Regelbetrieb zu finden. Eine Herkulesaufgabe. Gleiches gilt für die Schulen. 24 davon liegen in VS in städtischer Trägerschaft, von deren im Normalbetrieb 7400 Schülern drücken aktuell nur 310 die Schulbank. Nach den Pfingstferien aber soll alles anders, viel geschäftiger werden.

Info: Aktuelle Zahlen

Wiederum drei neue Coronoavirus-Fälle im Schwarzwald-Baar-Kreis fließen jetzt in die Statistik ein – die Gesamtzahl liegt jetzt bei 551 (+3 zum Vortag). 484 Personen sind bereits wieder gesund. 28 Todesfälle sind zu beklagen (+0). Aktiv erkrankt sind aktuell 39 Personen (-3). In der Fieberambulanz in Schwenningen wurden am Mittwoch 68 Patienten behandelt, von allen Personen wurde ein Abstrich genommen. Im Schwarzwald-Baar-Klinikum befinden sich zehn am Coronavirus erkrankte Personen. Die Coronafälle verteilen sich wie folgt auf die Städte und Gemeinde des Landkreises: Villingen-Schwenningen 239 (+1 zum Vortag, davon 204 Personen genesen), Donaueschingen 56 (+0, 51), Bad Dürrheim 21 (+0, 18), Blumberg 44 (+0, 43), Bräunlingen 12 (+0, 12), Brigachtal 4 (+0, 4), Dauchingen 9 (+0, 9), Furtwangen 23 (+1, 19), Gütenbach 2 (+0, 2), Hüfingen 30 (+1, 27), Königsfeld 17 (+1, 15), Mönchweiler 2 (+ 0, 2), Niedereschach 27 (+0, 19), Schönwald 3 (+0, 3), Schonach 6 (+0, 5), St. Georgen 44 (+0, 39), Triberg 6 (+0, 5), Tuningen 3 (+0, 3), Unterkirnach 1 (+0, 1), Vöhrenbach 2 (+0, 1). Die betroffenen Personen sind zu Hause isoliert, bis sie, auch nach den Kriterien des Robert-Koch-Instituts, wieder gesund sind. Die Corona-Hotline unter Telefon 07721/9 13 71 90 ist am Freitag von 8 bis 16 Uhr geschaltet.