Im Neuhäusle-Wald liegt die Gaststätte "Zum Auerhahn", ein beliebtes Gasthaus, das nun vor einem Pächterwechsel steht. Foto: Spitz Foto: Schwarzwälder Bote

Wechsel: Familie Cebulli-Maier legt Waldgasthof in neue Hände / Die Hintersehs übernehmen zum 1. März

Villingen-Schwenningen/Unterkirnach - Pächterwechsel im "Auerhahn": Alexandra Cebulla-Maier und Klaus Maier legen das beliebte Ausflugslokal zwischen Villingen und Unterkirnach in neue Hände. Sandra und Benedikt Hinterseh führen dort ab März Regie und setzen auf regionale Küche und viel Wild auf der Karte.

Fast schon verwunschen liegt das Waldgasthaus "Zum Auerhahn" da. Umringt von hohen Nadelbäumen, mitten im Neuhäusle-Wald lädt es in märchenhafter Kulisse seit Jahrzehnten Wanderer, Langläufer und Liebhaber einer guten Küche ein. Verpächter der weithin bekannten Gastro-Adresse ist das Forstamt von Villingen-Schwenningen. Neben dem Gasthaus Breitbrunnen ist es eine von zwei "Waldkneipen" unter der Regie des Forstamtes, wie der stellvertretende Forstamtsleiter Roland Brauner im Gespräch mit unserer Zeitung salopp erklärt. "Es liegt ja in unserem Betriebsgelände", indem das Forstamt selbst verpachtet, geht es sicher, die Geschicke im eigenen Revier mitzuleiten.

Klaus Maier: "Klar, waren das gute Jahre!"

Brauner freut sich besonders, dass der Auerhahn vor einer vielversprechenden Zukunft steht, denn auch die vergangenen elf Jahre, während derer die Cebulli-Maiers dort gut-bürgerliche Gerichte servierten, waren "gute Jahre". Aus privaten Gründen legt das Pächter-Ehepaar den Waldgasthof nun in neue Hände – und weiß ihn bei Sandra und Benedikt Hinterseh gut aufgehoben. "Klar, waren das gute Jahre", bestätigt Klaus Maier, der nun schon seit elf Jahren im Auerhahn kocht. Etwas Wehmut schwingt mit, wenn er an den bevorstehenden Abschied von dem Restaurant im Wald erzählt. Zum 31. Dezember soll für ihn und seine Frau Alexandra Cebulla-Maier Schluss sein im Neuhäusle-Wald. Das Ehepaar und seine Nachfolger, Sandra und Benedikt Hinterseh, kennen sich seit längerer Zeit. Man schätzt sich gegenseitig.

Viel Wild und das Beste aus der Region auf dem Teller

Zum 1. März werden die Hintersehs den Auerhahn übernehmen. Zwischen Silvester und dem Neustart werde renoviert, sagt Roland Brauner. "Man nutzt so einen Pächterwechsel natürlich auch immer, um alles auf Stand zu bringen." Brauner freut sich, dass mit den Hintersehs wieder versierte Fachleute die Regie übernehmen. Benedikt Hinterseh, der die Küche übernimmt, ist Koch aus Leidenschaft. Er stand bereits in Hamburg im Restaurant Fischereihafen, der Nummer eins in Sachen Fisch, in der Küche, bei Alfons Schuhbeck in München, im Seehotel "Überfahrt" in Rottach-Egern und im Engel in Vöhrenbach. Aktuell ist er für einen Großcaterer tätig. Und künftig will er sich voller Elan dem Auerhahn widmen, dort die regionale Küche behalten und ein bisschen verfeinern. "Das wird eine tolle Herausforderung", sagt er und strahlt.

Seine Frau Sandra, die den Service managen wird, kann ebenfalls auf langjährige Erfahrung in der Gastronomie verweisen. Immer wieder war sie in der Vergangenheit in verschiedenen guten Adressen im Service tätig gewesen. Das Herz der Hintersehs schlägt klar für die Küche der Heimat. Und das soll sich auch auf der Speisekarte des Auerhahns zeigen. Wildgerichte, aber auch die gut-bürgerliche Küche mit Wurstsalat oder einem soliden Schnitzel sollen dort zu finden sein. Immer wieder möchte das Küchenteam mit verschiedenen Aktionen gezielt einladen. Und ganz wichtig für die künftigen Auerhahn-Pächter: Nicht nur das Fleisch – welches vor allem auch vom örtlichen Forstamt kommen soll –, sondern auch alle übrigen Spezialitäten wollen sie aus der Region beziehen. Bis hin zum Bier, das dann beispielsweise von der Bräunlinger Löwenbrauerei in schweren Steinkrügen serviert wird. Ob sich Benedikt Hinterseh auf seine neue Aufgabe freut? Mehr noch! "Ich bin heiß drauf", sagt er und lacht.