Rund 900 Zuhörer verfolgen die vom Schwarzwälder Boten präsentierte Podiumsdiskussion zur Oberbürgermeisterwahl in der Neuen Tonhalle. Foto: Eich Foto: Schwarzwälder Bote

Podiumsdiskussion: Bürgerreaktionen zeigen vor allem zwei Favoriten und wer sich selbst disqualifiziert hat

Unter den Zuschauern der ersten Podiumsdiskussion zu den OB-Wahlen in VS des Schwarzwälder Boten haben vor allem Jörg Röber und Jürgen Roth an Sympathien gewonnen. Die Veranstaltung wird von den Bürgern überwiegend als Entscheidungshilfe bei der Kandidatenbewertung gesehen.

Villingen-Schwenningen. 900 Besucher waren in die Neue Tonhalle in Villingen zur Podiumsdiskussion mit den Oberbürgermeisterkandidaten gekommen. Diese Resonanz hat das große kommunalpolitische Interesse der Menschen in der Doppelstadt unter Beweis gestellt. Hat die Diskussion die Gäste auf ihrer Suche nach dem persönlichen Favoriten unterstützt? Welcher Kandidat konnte rhetorisch, welcher inhaltlich überzeugen? Wer hingegen waren die Verlierer des Abends? Die Redaktion des Schwarzwälder Boten hakte nach.   Marco Kaltenbach aus Tannheim: Konkret auf einen Kandidaten festlegen kann ich mich noch nicht, weit oben sehe ich aber Röber und Roth. Sie haben klar artikuliert und zielstrebig die Fragen beantwortet. So haben sie gezeigt, dass sie über das, worüber sie sprechen, Bescheid wissen. Die Veranstaltung war hilfreich, die Kandidaten auszusieben, die ich nicht wählen werde. Disqualifiziert hat sich vor allem Fridi Miller mit ihrem Gerede über Sindelfingen.  Dem simmt Nico Bühler aus Donaueschingen-Aasen, Schüler in VS , zu. Gerade bei Miller konnte man erkennen, dass vieles in der Politik großes Gerede um den heißen Brei ist, ohne dass Taten erwartet werden können. Wenn von Jugendprojekten gesprochen wird, sollte auch ein Konzept dahinterstehen. Dabei haben meiner Meinung nach die Herren Röber und Roth gezeigt, dass sie Konzepte im Rahmen des möglich Umsetzbaren im Kopf haben.  Yannick Pestre aus Villingen: Die Veranstaltung hat mich auf jeden Fall weitergebracht. Im Vorfeld wollte ich allen Kandidaten eine Chance geben. Fridi Miller ist aber schnell ausgefallen weil sich gezeigt hat, dass sie keine Ahnung von der Stadt hat und was die Leute hier bewegt.

Ich war aber von fast allen Kandidaten etwas enttäuscht, von der Rhetorik aber auch inhaltlich. Sie waren mir oft nicht konkret genug. Am besten gefallen hat mir Jörg Röber, Jürgen Roth hat die Fragen gut beantwortet, mir persönlich waren aber zu viele Floskeln dabei. Jam von der Linde hätte die Sache ernster nehmen können, während Marina Kloiber-Jung alles sehr sachlich und objektiv betrachtet. Als Unternehmensleiterin ist sie sicher geeignet, aber rhetorisch finde ich sie als OB zu schwach. Ich glaube nicht, dass sie Menschen auf ihre Seite bringen kann.  Volker Hammann aus Villingen: Die Podiumsdiskussion war sehr unterhaltsam. Die Spaßkandidaten haben die gesamte Veranstaltung aufgelockert und kurzweilig gestaltet. Die zwei Stunden sind wie im Fluge vergangen.   Alexandra Stockburger aus Villingen: Meine Erwartungen an den Abend wurden erfüllt. Ich wollte die Kandidaten persönlich kennenlernen, weil es doch immer was anderes ist, nur etwas über jemand zu lesen. Gabriele Jauch aus  Villingen: Die Veranstaltung hat genau das erfüllt, was sie versprochen hat, nämlich die Kandidaten richtig kennenzulernen. Der Abend hat mir gezeigt, dass ich die richtige Entscheidung für mich bereits im Vorfeld getroffen habe.   Julian Golitsch aus Villingen: Ich weiß jetzt, wen ich wählen will, deshalb bin ich gekommen. Dass Jam von der Linde oder Fridi Miller nicht dazugehören, wusste ich von Anfang an, aber sie haben den Abend mit ihren Witzen aufgelockert.   Clemens Boog aus Obereschach: Zwei Kandidaten haben den Abend sehr viel lustiger gemacht als erwartet. An Ernsthaftigkeit hat es der Veranstaltung trotzdem an nichts gefehlt. Schade fand ich, dass sich die Themen überwiegend auf den sozialen, kulturellen und Allgemeinwohl-Bereich beschränkt haben. Mir wäre das Thema Wirtschaftsförderung auch noch wichtig gewesen. Die anschließende Fragerunde des Publikums fand ich deshalb enorm wichtig. Die Antworten aller Kandidaten hätten fokussierter ausfallen können.   Laura Otto aus Villingen: Ich bin gekommen, um mir einen ersten, groben Überblick über die Kandidaten zu machen. Dabei finde ich, dass kein Kandidat auf das Thema Jugend richtig eingegangen ist und das finde ich schade, weil eben schon ab 16 Jahren gewählt werden darf.   Thomas Wollemweber aus Villingen: Jam von der Linde hat an dem Abend ganz kurz das Parkplatzproblem in Schwenningen angesprochen. Als Student bin ich direkt davon betroffen und außer mir gibt es noch tausend andere. Ich finde, das kam viel zu kurz an dem Abend und auch wenn ich Jam von der Linde vielleicht nicht wählen würde, so hat er das Thema wenigstens mal angesprochen .