Signal zur Abfahrt: Die HzL erhält für sechs weitere Jahre zu Zuschlag für den Schienenverkehr auf der Zollernbahn. Foto: Rath

Hechinger Unternehmen erhält erneut Zuschlag für Zollernbahn. Mehr Güterverkehr. Fahrzeuge sollen modernisiert werden.

Villingen-Schwenningen/Hechingen - Die Hohenzollerische Landesbahn (HzL) AG betreibt den Schienenverkehr auf der Zollernbahn-Strecke für die nächsten sechs Jahre.

Das Bahnunternehmen mit Sitz in Hechingen gewann die Ausschreibung für die Schienenverkehrsleistungen auf ihrer Stammstrecke zwischen Tübingen und Sigmaringen, die das Land Baden-Württemberg im Wettbewerb ausgeschrieben hatte. Die HzL erhielt den Zuschlag für weitere sechs Jahre sowie die Option, den Vertrag auf zehn Jahre zu verlängern. "Der Gewinn dieser Ausschreibung sichert die Zukunft der HzL im Bereich Zollernalb und bestätigt, dass sich die Qualität, die die HzL mit ihren Mitarbeitern täglich im Dienst an ihren Kunden erbringt, auch im Wettbewerb behaupten kann", so Vorstandssprecher Walter Gerstner. Die Fahrleistung beträgt rund eine Million Zugkilometer pro Jahr, teilt die HzL mit. Erfüllt werden soll sie mit dem bewährten Wagenpark. Deutlich verbessert werden sollen Leistungen bei Kundeninformation, Service und Mitnahmemöglichkeiten für Fahrräder, kündigt das Unternehmen an.

Der Zuschlag komme zum richtigen Zeitpunkt, so Gerstner. Zwar sei der Umsatz im Geschäftsjahr 2012 gestiegen. Allerdings stünden teure Modernisierungen der RS 1-Fahrzeuge an, was die Jahresergebnisse bis 2014 belaste. Im Geschäftsjahr 2012 steigerte die HzL nach eigenen Angaben erneut die Umsatzerlöse um 4,7 Prozent auf 42,2 Millionen. Der Schwerpunkt lag mit einem Anteil von 81 Prozent im Schienen-Personenverkehr. Der Omnibusverkehr steuerte zehn Prozent zum Umsatz bei, der Güterverkehr auf der Schiene neun Prozent.

Besonders beim Güterverkehr stiegen die Gesamteinnahmen gegenüber dem Vorjahr, weil das Frachtaufkommen des Zementwerks Holcim zunahm. Dem gegenüber stünden hohe Aufwendungen für die Fahrzeug-Hauptuntersuchungen, die alle acht Jahre vorgeschrieben sind, und weitere Sanierungen an der Triebwagenflotte. Die HzL rechnet mit einem Jahresverlust von 220.000 Euro.

In den Aufsichtsrat gewählt wurden als Arbeitnehmervertreter Oskar Rauser, Thomas Hummel und Horst Buck. Xaver Maichle und Gerold Karkosz schieden aus dem Kontrollgremium aus. Das Mandat des Aufsichtsratsmitglieds Günther-Martin Pauli, Landrat und Landtagsabgeordneter, wurde für eine weitere Amtsperiode verlängert. Die HzL beschäftigt derzeit 281 Mitarbeiter.