Der Bagger sammelt das letzte Material des Abbruchs, das laut Gunther Jauch noch verwertbar ist, auf dem Areal zwischen Salinenstraße und Helios-Arena ein. Foto: Pohl

"Green Hotel Neckar" soll dennoch bis Ende 2020 stehen. Geschäftsführer: "Kein Zeitdruck".

Villingen-Schwenningen - Als Geschäftsführer der "Green Hotel Neckar GmbH" planen Gunther Jauch und Ronan Doran an der Salinenstraße ein Hotel mit biologischem Konzept. Nach dem Abbruch Anfang des Jahres steht die Baustelle allerdings still – noch!

Nachdem sich über Monate hinweg nichts auf dem Areal zwischen Möglingshöhe und Helios-Arena tat, rollte am Dienstag endlich ein Bagger an. Allerdings nicht, um mit dem Bau des Green Hotels Neckar, wie das Bauprojekt heißt, zu beginnen. Gunther Jauch, einer der Geschäftsführer, erklärte auf Nachfrage: "Der Bagger räumt nur das letzte noch verwertbare Material, das nach dem Abbruch übrig geblieben ist, ab."

Der Baubeginn verzögere sich hingegen weiterhin. "Dem Projekt steht eigentlich nichts mehr im Weg, außer die gestiegenen Baukosten", sagt Jauch. Der Handwerkermarkt habe sich in den vergangenen Jahren deutlich verteuert, was dazu führte, "dass noch keine Auftragsvergabe erfolgte". Laut Jauch hätten die Verantwortlichen keinen Zeitdruck, da Ronan Doran, Inhaber des Central-Hotels, zukünftig auch das Green Hotel Neckar betreiben soll. "Das ist ein klarer Vorteil. Würde hinter dem Projekt eine Kette stehen, würde diese den Eröffnungstermin festlegen", erklärt Jauch. So aber ließen sich die Beteiligten "nicht treiben" und seien "sehr entspannt".

Das Gebäude mit rund 3000 Quadratmeter Nutzfläche soll zudem von lokalen Firmen gebaut werden. "Das war allen Beteiligten wichtig, dass wir lokale Unternehmen beauftragen." Jauch stellt zudem klar: "Selbstverständlich wollen die Handwerker dann auch durcharbeiten und nicht nur tageweise auf der Baustelle sein. Die stellen ihre Trupps so, damit sie es durchziehen können."

Abbruch ist ein Vorteil

Dass zwischen dem Abbruchtermin und dem Baubeginn so viel Zeit vergangenen ist, hatte aber noch einen anderen Grund. Für Abbrucharbeiten steht aus Tierschutzgründen nur ein bestimmtes Zeitfenster zur Verfügung, wie Jauch erklärt. "Klar, hätten wir das Gebäude noch etwas stehen lassen können und erst jetzt im Herbst abreißen." Doch er sieht einen Vorteil darin: "So sieht die Baufirma das Grundstück, wird nach dem Abbruch nicht von möglichen Altlasten überrascht und kann dann natürlich auch anders kalkulieren."

Gunther Jauch zeigt sich zuversichtlich, dass der Baustart noch in diesem Jahr erfolgt. "Wir rechnen mit zwölf bis 15 Monaten Bauzeit." Je nach Witterung und Temperaturen halte er die Fertigstellung Ende 2020 also weiterhin für realistisch. "Aus baulicher Sicht ist ein Winter wie der vergangene natürlich genial", hofft Gunther Jauch in den kommenden Monaten auf ähnliche Bedingungen. Allerdings könne es in Schwenningen halt auch schnell mal einen halben Meter Schnee hinhauen. "Dann hast du halt Pech gehabt", weiß Jauch um die Lotterie mit dem Wetter.