Die Ehrengäste und Verantwortlichen des Hospizes Via Luce beim Jubiläumsabend (von links): Landrat Sven Hinterseh, Landtagsabgeordnete Martina Braun, Oberbürgermeister Jürgen Roth, Karin Huy, Francesco und Maria Noce, Ute Becker, Landtagsabgeordneter Karl Rombach, Luigi Spina, Mechthild Wohnhaas-Ziegler, Gerlinde Faller und Maria Hanßmann Fotos: Schimkat Foto: Schwarzwälder Bote

Jubiläum: Auftaktveranstaltung im Landratsamt / Viel Lob von den Ehrengästen für die geleistete Arbeit

Das Hospiz Via Luce gibt es nun schon seit zehn Jahren. Einige Veranstaltungen sind aufgrund des Jubiläums in diesem Jahr geplant. Am Freitagabend gab es hierzu den Auftakt im Landratsamt in Villingen.

VS-Schwenningen. "Wir werden alles tun, damit du nicht nur in Frieden sterben, sondern auch bis zuletzt leben kannst." Diesen Leitsatz lebt das gesamte Team im Hospiz Via Luce, in dem schwerkranke Patienten im Mittelpunkt stehen. Die ganzheitliche Pflege und Versorgung wird durch haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter in Zusammenarbeit mit palliativmedizinisch erfahrenen Ärzten gewährleistet.

"Sind das wirklich schon zehn Jahre?", zeigten sich einige Gäste erstaunt, wie schnell doch die Zeit vergeht. Doch tatsächlich: Es sind zehn Jahre, in denen Maria Noce in einem riesigen Kraftakt alle Steine und Hürden beiseite räumte, und die Mitarbeiter jeden Tag und jede Nacht teils ehrenamtlich tätig sind.

Zu Recht erklärte Maria Noce in ihrer Begrüßung, dass sie das Erreichte mit Stolz erfülle. "Inzwischen sind wir bekannt durch das Hospiz, wir haben eine Lücke zwischen Klinikaufenthalten und der pflegerischen Versorgung zu Hause geschlossen. Unser Haus ist ein Ort voller Fürsorge, Wärme und einer professionellen Versorgung", betonte sie. Zehn Jahre seien für sie nicht selbstverständlich, fuhr sie fort und dankte der Stadt und dem Landrat für den jährlichen Zuschuss sowie den vielen Menschen, die für das Hospiz gespendet haben. Sie dankte dem Team und Mechthild Wohnhaas-Ziegler, die maßgeblich dazu beigetragen habe, dass sich das Hospiz Via Luce etabliert hat und eine wertvolle Erweiterung der Hospizarbeit im Schwarzwald-Baar-Kreis geworden ist. "Wir stehen dafür, die Tage mit Leben zu füllen und nicht das Leben mit Tagen."

"Sterben ins Leben geholt"

Anhand von Bildern auf der Leinwand konnten die Besucher sehen, dass trotz Bettlägerigkeit eine gute Skatpartie möglich ist, und dass zur Selbstbestimmung auch eine Zigarette gehören kann, erläuterte Pflegedienstleiterin Mechthild Wohnhaas-Ziegler. Nur ein gutes Team könne diese außergewöhnliche Arbeit leisten, gratulierte Landrat Sven Hinterseh dem gesamten Team für seine engagierte Arbeit. "Sie haben das Sterben in das Leben geholt", so der Landrat. Er erinnerte sich an seine Zeit als Zivildienstleistender in einem Senioren- und Pflegeheim, in dem sich alle Mitarbeiter sehr bemüht hatten. Aber es habe keinen Raum für das Sterben gegeben, das habe ihn sehr irritiert.

Hinterseh erklärte, er freue sich, dass Maria Noce auch noch eine weitere Lücke schließe, denn es gebe leider immer mehr junge Menschen, die sterben müssen. "Älter und krank werden gehören zum Leben dazu, ob wir wollen oder nicht", richtete Oberbürgermeister Jürgen Roth das Wort an die Zuhörer und das Team. Es sei nicht angenehm sich mit dem Sterben zu beschäftigen, auch die Angehörigen würden die Hilfe zum Trauern benötigen. "Was hier mit Herz und Verstand geleistet wird, ist von unschätzbarem Wert und verdient hohe Anerkennung und Respekt, betonte Roth und wünschte, "dass wir Menschen uns bewusst machen, dass das Sterben zum Leben gehört".

Bewegendes Theaterstück

Landtagsabgeordneter Karl Rombach, der das Hospiz schon oft besucht hat, betonte, Hinsehen und Hinhören werde in der Gesellschaft oft vermieden. "Sie haben Aufgaben, die viel Kraft benötigen, und leisten Tag für Tag wertvolle Arbeit, so Rombach.

Joachim Aust berichtete, dass er als Hausarzt schnell gelernt habe, dass der Palliativ-Alltag auch zur Arbeit eines Hausarztes gehöre. Als er das Hospiz Via Luce das erste Mal betreten habe, sei er überwältigt von dem hoch qualifizierten Personal und der Empathie und Lebensfreude gewesen, die alle ausstrahlten. Maria Hanßmann, betriebswirtschaftliche Geschäftsführerin, berichtete, dass ihr das Hopiz viel von ihrer anfänglichen Unsicherheit genommen habe.

Mitarbeiter führten anschließend ein Theaterstück auf. Menschen mit Masken umhüllten die Person, die verzweifelte, da sie jetzt sterben muss. Sie stellten wortlos mit Tüchern die gespendete Geborgenheit, Wärme und das Licht dar. Dieser Abschluss des Abends war sehr bewegend und auch tröstlich.