Im Religionsunterricht am Gymnasium am Romäusring wurden Denkmalbretter bemalt, die beim Lichterfest auf der Möglingshöhe ausgestellt wurden. Fotos: Schimkat Foto: Schwarzwälder-Bote

Verein: Tolles Wetter und gute Neuigkeiten / Baubeginn ist laut Maria Noce im Oktober

Zahlreiche Helfer haben am Wochenende das Lichterfest des Hospizes "Via Luce" zu einem besonderen Ereignis auf der Möglingshöhe gemacht. Das Kinder- und Jugendhospiz wird bald gebaut.

VS-Schwenningen. Das vierte Lichterfest auf der Möglingshöhe, das Maria Noce und ihr Hospiz-Team am Sonntag organisiert hatten, sorgte nicht nur für weitere Bausteine für das geplante Kinder- und Jugendhospiz "Sternschnuppe", sondern es brachte auch viel Licht und Sonnenschein in die Herzen des Hospiz-Teams und vieler Besucher auf der Möglingshöhe.

Schon die Denkmalbretter, die Schüler im Religionsunterricht am Gymnasium am Romäusring bemalt und beschriftet hatten, konnten den Besuchern viel über das Leben mitteilen. Da stand "Leben lernen heißt loslassen lernen" oder "Schöne Tage, weine nicht, dass sie vergehen". Diese bemalten Schalenbretter waren ein alter Brauch, denn auf ihnen wurden die Verstorbenen zum Grab getragen.

Doch bei Maria Noce wird nicht permanent vom Tod gesprochen, sondern davon, das noch verbleibende Leben so angenehm und fröhlich wie möglich zu gestalten. "Die Baugenehmigung für unser Kinderhospiz für acht Kinder mit Familie liegt vor, im Oktober können wir mit dem Bau beginnen", zeigte sich Maria Noce zufrieden. Doch der zukünftige Bau sollte auch mit Leben gefüllt werden und hier denkt Maria Noce vor allem an viele ehrenamtliche Helfer, die für die Familien benötigt werden. "Wir bilden Ehrenamtliche aus, damit die Herberge und Erholungsstätte für Familien mit schwerkranken Kindern einen kleinen Lichtblick bringt, aber auch Familienmitglieder sollen hier einmal so richtig durchschnaufen und etwas loslassen können", sagt Maria Noce. Es gebe Kinder mit den vergessenen Krankheiten wie erblich bedingte Erkrankungen, genetische Fehlbildungen oder chromosomale Erkrankungen, für die sie sich in ihrem Haus zuständig fühle, betont sie.

Neben den Schalenbrettern gab es viele gespendete Preise beim Glücksrad zu gewinnen: Nackenkissen zum Lesen, gebastelte Seidenfeen und viele kleine Geschenke sorgten dafür, dass noch dringend notwendige Euros in die Kasse flossen.

Veronika Ciampa aus Unterkirnach hatte selbst geschriebene Bücher gespendet und malte mit Kindern an einem Tisch Bilder in Heften aus. Auch Oberbürgermeister Rupert Kubon kam vorbei, um den Veranstaltern für ihren ehrenamtlichen Einsatz zu danken.

Und auch die Lionsfreunde vom jungen Club Villingen-Schwenningen Mitte kamen mit einer ansehnlichen Spende für das Hospiz vorbei (wir berichten noch).

Die Wolfacher Bundestagsabgeordnete Kordula Kovac (CDU) wird neue Botschafterin für das geplante Kinder- und Jugendhospiz "Sternschnuppe" in Villingen-Schwenningen. Sie informierte sich während eines Besuchs mit dem Vorsitzenden der Christlich Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA) Gottfried Schmidt und der Vorsitzenden der Frauenunion Südbaden Helga Gund, im Hospiz "Via Luce" über die Pläne von Maria Noce und ihrem Team und sicherte dabei ihre Unterstützung zu. Mittlerweile liege die Baugenehmigung vor, und die Kredite seien bewilligt, so dass der Baubeginn laut Maria Noce im Oktober erfolgen könne.

Das Besondere am Kinder- und Jugendhospiz sei, dass hier nicht in erster Linie junge Menschen in der letzten Lebensphase Aufnahme fänden, sondern dass hier die gesamte Familie eines schwerstkranken Kindes oder Jugendlichen für einen Zeitraum von vier bis sechs Wochen aufgenommen werden könne. Diese erhalte in dieser Zeit die Gelegenheit, Kraft zu tanken, um anschließend gefestigt wieder nach Hause zurückkehren zu können, erklärte die leitende Pflegefachkraft des Projektes "Sternschnuppe", Vanessa Noce. Das Kinder- und Jugendhospiz verfolge einen familienorientierten Ansatz. Wiederkehrende Aufenthalte seien möglich. Das Hospiz verstehe sich als Wegbegleiter ab dem Zeitpunkt der Diagnose, wenn gewünscht, auch über den Tod eines Kindes hinaus.