Zum fünfjährigen Bestehen des Kulturcafés vor zwei Jahren blickte Rolf Klaiber noch hoffnungsvoll in die Zukunft. Jetzt drücken die Finanzen. Foto: Archiv Streck Foto: Schwarzwälder Bote

Kleinkunst: Rolf Klaiber will Härings Kulturcafé retten / Heute Gespräch mit Andreas Dobmeier

Irgendwie ist es schon das verflixte siebte Jahr mit dem Härings Kulturcafé. Aber Initiator Rolf Klaiber glaubt dennoch an die Zukunft der Kleinkunstreihe, die er hoffnungsvoll 2011 begann.

VS-Schwenningen. Am heutigen Dienstag hat er ein Gespräch mit Kulturamtsleiter Andreas Dobmeier, nachdem er ihm einen "Hilfebrief" geschrieben hatte. Klaiber will klären, ob es finanzielle Unterstützung von der Stadt gibt. Ihm schwebt eine ähnliche Bezuschussung von ein paar tausend Euro vor, wie sie der Folk- und der Jazzclub bekommen.

Das Problem ist allerdings, dass die Bezuschussung für Vereine gilt, nicht aber für private Veranstalter. Klaiber hofft dennoch, dass es eine Lösung gibt. Andreas Dobmeier wollte sich gestern noch nicht äußern. Es gehe jetzt erst einmal darum, die genauen Hintergründe zu kennen.

Aus seiner Zeit in München, wo Rolf Klaiber auch in der Kleinkunstszene tätig war, habe es von der Stadt zumindest eine Ausfallgarantie gegeben. "Das wäre schon was", wenn sich die VS-Stadtverwaltung auch darauf einlassen würde.

Parallel will sich Rolf Klaiber an Sponsoren und Kulturstiftungen wenden. Die Möglichkeit, einen gemeinnützigen Verein zu gründen, will er nicht vorrangig betreiben, da dies eine langwierige Angelegenheit sei.

In sieben Jahren mehr als 6000 Euro privat reingesteckt

Wie berichtet, hat Klaiber eine halbjährliche Pause der Kleinkunstreihe am Ende des aktuellen Halbjahresprogramms angekündigt. Grund ist die finanzielle Tragfähigkeit. Grund dieses Schrittes sei die Notwendigkeit, den konzeptionellen und finanziellen Rahmen zu überdenken und auf eine stabilere Basis zu stellen.

Bislang hat Rolf Klaiber die rund 100 Veranstaltungen seit Beginn der Reihe privat organisiert und dies mit einem knappen Budget. Das Problem sei, so Klaiber, dass "wir von der zufälligen Tageslaune der Schwenninger abhängig sind", wenn es um den Zulauf geht. Zwar könne kein Veranstalter davon ausgehen, dass die Veranstaltung immer ausverkauft sei. Mit 30 verkauften Karten gebe es aber kein Plus in der Kasse. Er sei schon froh über das Stammpublikum. Dennoch fragt sich Klaiber, woran es liegt, dass die Besucher unregelmäßig kommen oder weg bleiben. Am Programm könne es nicht liegen, denn dies sei nicht schlechter geworden.

Plakate drucken, Tickets erstellen und auch mal Übernachtungen für die Künstler zu bezahlen, dies alles seien Kostenfaktoren, die erwirtschaftet werden müssen. Seit die Kleinkunstreihe im Café Häring läuft, habe er mehr als 6000 Euro privat reingesteckt. Auch die Cafébetreiber hätten drauf gelegt.

Obwohl das Programm für das nächste Halbjahr in der Schublade liegt, habe er jetzt die Reißleine gezogen und macht in Abstimmung mit dem Café Häring bis Herbst 2019 erst einmal Pause.

Einzig das "Winter Wonderland" am Samstag, 2. Dezember, mit dem Trio I Solisti di Salon, wird noch angeboten.

Außer Frage steht für Rolf Klaiber allerdings, dass die Kleinkunstreihe, wenn sie weiter geht, nur im Café Häring stattfinden könne. Eine andere passende Location sei in Schwenningen nicht zu finden.