Geehrte und der Vorstand der Hexenzunft (von links): ­Günther Rohrbach, Tobias Kratt, Nadja Schmidt (30 Jahre Mitglied), Meik Gildner (Zunftmeister), Karina Haug (40 Jahre Mitglied), Ehrenzunftmeister Peter Kirchner und Ehrenzunftmeister Hans-Peter Wensorra. Foto: Schimkat Foto: Schwarzwälder Bote

Vereine: Mitglieder stimmen für den Erwerb des Gebäudes Turmgasse 12 / Stabile Finanzlage / "Nie wieder Kisten schleppen"

Die Hexenzunft Villingen vergrößert ihr Hexenstüble in der Turmgasse im Riet um ein weiteres Gebäude.

 

VS-Villingen. In der Mitgliederversammlung in der Neuen Tonhalle waren alle Mitglieder einstimmig dafür, das Haus in der Turmgasse 12, das günstigerweise neben dem Hexenstüble liegt, zu erwerben und das rechtzeitig vor dem großen Jubiläum zum 50-jährigen Jubiläum der Hexenzunft im Jahr 2019.

Zunftmeister Meik Gildner, unterstützt von dem Ratsvorsitzenden und Brauchtumsbeisitzer Tobias Kratt, hatte die Mitglieder schnell davon überzeugt, dass das Hexenstüble nicht nur an seine Kapazitäten stößt, sondern auch davon, dass der Erwerb des Gebäudes im Rücken des Hexenstübles ein Glücksfall ist.

Besonders großen Beifall erhielt er von den Mitgliedern, die bis dato alle Kisten und Kartons im Hexenstüble in den dritten Stock schleppen müssen. Die Häskammer sei zu klein, das Lager im dritten Stock des Hexenstübles sei schwierig, vor allem mit Kisten über die engen Stufen zu erreichen. "Die Zehntscheuer können wir schlecht übernehmen, ein Zelt auf der Straße können wir auch vergessen", meinte er lakonisch. Aber es gebe eine Ostseite mit der Immobilie in der Turmstraße 12, die für die Zunft eine einmalige Chance biete, betonte er.

Wohnung vermieten

Das Erdgeschoss eigne sich hervorragend als Lager und Werkstatt für die Hammertruppe-. Das Thema Müll werde gelöst, ein Garten schließe sich an, und im ersten Geschoss liege eine schöne, große Wohnung in einem hervorragenden Zustand, schwärmte er. Diese Wohnung könne die Zunft vermieten und habe damit eine zusätzliche Einnahme zugunsten des Erwerbs der Immobilie.

Im zweiten Geschoss liege ein schöner Raum, der als Sitzungssaal und als Aktionssaal mit Kindern genutzt werden könne. Auch habe die Zunft endlich die Möglichkeit, ihre vielen schönen Schemen zu zeigen.

Tobias Kratt hatte sich den Grundriss vorgenommen und betonte, das Gebäude verfüge über eine super Substanz. Ein neuer Zugang für die Lagerfläche, die über 70 Quadratmeter verfüge, könne geschaffen werden. "Wir müssen nie wieder Kisten schleppen und gewinnen noch Raum zum Einrichten eines wunderschönen Archivs", betonte er. Ein Teil des Gartengrundstücks könne verkauft werden, den kleineren Teil werde man behalten, so Kratt.

Einzug sofort möglich

Meik Gildner betonte, dass die Zunft in das Erdgeschoss sofort einziehen könne. Die finanzielle Lage der Hexenzunft sei stabil. Durch Mieteinnahmen und den Verkauf des Gartens sowie Unterstützung der Bank könne man den Kauf der neuen Immobilie stemmen, betonte Gildner, und unter großem Jubel stimmten die Mitglieder dem Kauf zu.

VS-Villingen (hs). Die Hexenzunft blickte in ihrer Mitgliederversammlung in der Neuen Tonhalle nicht nur auf ein ereignisreiches Jahr zurück. Sie hat im kommenden Jahr viel vor, denn die Vorbereitungen für ihr Jubiläum zum 50-jährigen Bestehen laufen auf Hochtouren.

Zunftmeister Meik Gildner wusste, dass er sich auf ein starkes Team verlassen kann, das dafür sorgt, dass die Hexenzunft in allen Bereichen gut dasteht. Die Belebung der Umzüge sei geplant, auch wolle man im nächsten Jahr die Ausgabe der Häser auf mehrere Stationen verteilen, damit es nicht mehr so lange Wartezeiten gebe, erklärte er. Der offizielle Film der Stadt Villingen-Schwenningen über das Zähringer Narrentreffen im vergangenen Jahr wurde gezeigt. Hier war eindrucksvoll zu sehen, dass auch die vielen Gastzünfte einen riesigen Spaß an dem Treffen hatten. Das Nachwiesele der Hexenzunft sei wieder der Hit gewesen. Zusätzlich sei die dritte Ausgabe von "Meine Hexenzunft" erschienen, die sehr gut ankomme, so Gildner.

"50 Jahre Hexenzunft, das ist beachtlich", blickte der Zunftmeister voraus. Zwei Hexenbälle, ein Jubiläumsabend, ein Film und ein Buch, dazu seien viele Auftritte geplant. Überdies habe sich die Hexenzunft mit ihrem Jubiläum bei der Fürstenberg- Brauerei beworben, so Gildner.

Für den Film und das Buch werde seit Jahren alles zusammengetragen, was man noch finden könne, erklärte Gildner und bat alle Mitglieder und Bürger, was immer sie noch an Material finden, beizusteuern. Ein Filmausschnitt mit einem Interview mit Augusta Lisa Kammerer, dem einzigen, überlebenden Gründungsmitglied der Hexenzunft, zeigte deutlich, wie sehr die Dame noch auf Zack ist. "Wir nehmen Grasgrün für das Häs und eine rechte Scheme, keine Pappe", verkündete sie in dem Interview, und genauso war es geschehen.

Griffelspitzer Isabell Kratt nannte einige Besonderheiten der vergangenen Saison, wie unter anderem der "Sturm" des Landratsamts. Die lange Tafel sei sehr gut angekommen, ebenso wie die Teilnahme am Weinfest. Ehrenzunftmeister Peter Kirchner hatte die Kasse von Marc Wittkopf geprüft, alle rund 1000 Belege seien in Ordnung gewesen, und für das tolle Ergebnis der Kasse möchte er allen Mitgliedern und natürlich dem Vorstand danken, so Kirchner. Die Hexenzunft zählt zur Zeit 1262 Mitglieder. Die 181 Wahlberechtigten in der Neuen Tonhalle wählten einstimmig Slobodan Vesovic zum zweiten Zunftmeister, Felicitas Bichweiler zur zweiten Säckelmeisterin und Elena Liuzzi zur zweiten Griffelspitzerin.

Die Jugend hatte wieder am Kinderumzug, den großen Umzügen und unter anderem dem Hexenball teilgenommen, berichtete Jugendleiterin Elisabeth Braun.

Peter Kirchner berichtete, dass der grüne Stoff ein großes Thema sei. Die Zunft habe den Stoff darauf prüfen lasse, warum er weiße Streifen bekomme: Die weißen Flächen seien Fuseln, sei dabei herausgekommen. Statt Kabelbindern zum Fesseln gebe es ab jetzt Stoffstreifen, gab er bekannt und sprach noch ein hohes Lob an die Hexenkinder, die eine Vorzeigegruppe seien, aus.

Zehn Jahre Mitglied: Erika Behr, Wolfgang Borutzki, Claudio Codispoti, Anna Maria Dorner, Helena Heloise Dorner, Peter Dorner, Ruth Dorner, Sophia Amelie Dorner, Raphaela Eckert, Daniel Faigle, Andrea Fischer, Dominic Fischer, Veronika Fischer, Julian Gildner, Dominik Grizelj, Niclas Hardy, Thomas Hardy, Klaus Haubner, Laura Häußler, Jessica Hermannseder, Lukas Hess, Daniela Hügner, Alexander Käfer, Tobias Kammerer, Carina Kessler, Daniela Kessler, Dennis Kessler, Eric Kessler, Carolin Klapper, Tanja Kleinmann, Leon Kollath, Ivanka Kusevic, Rainer Leber, Alexandra Müller, Sarah Müller, Herbert Pleithner, Sylvia Pleithner, Domenik Schmidt, Levin Siedler, Dennis Werner, Dietrich Werner, Lea-Sophie Will, Pierre Wimmer, Uwe Witfer und Leandro Wolf. 25 Jahre Mitglied: Klaus Fricker, Martin Fricker, Selina Frohn, Nicole Hafa, Armin Kietz, Markus Köhl, Dietmar Krüger, Janine Krüger, Sonja Kühne, Angela Leizing, Michael Merklinger, Heiko Müller, Nicole Müller, Michael Neumann, Andreas Richardi, Monika Stern, Maik Taborsky und Slobodan Vesovic. 30 Jahre Mitglied: Ursula Buschel, Jasmin Frohn, Andrea Hauser, Edelbert Hauser, Nicole Hauser, Petra Hauser, Krunislav Jovic, Benjamin Leistner, Wolfgang Maier, Nadja-Yvonne Schmidt, Franziska Siering, Thea Strack und Ralf Wehrle. 40 Jahre Mitglied: Gabriele Böhm, Uwe Gahl und Karina Haug.