"Hexen total" – ein TV-bekanntes Format hatten sich die Regisseure Tobias Kratt, Dominik Falk und Dennis Feuerstein als Motto ausgesucht. Fotos: Heinig Foto: Schwarzwälder-Bote

Selbst Stefan Raab hätte seine Freude daran

Von Birgit Heinig

 

VS-Villingen. So schnell wie noch nie waren die Eintrittskarten für die beiden Hexenbälle am Freitag- und Samstagabend in der Neuen Tonhalle ausverkauft. Zu Recht, denn das Publikum erlebte die Premiere der neuen Hexen-Hymne und fernsehreife Aufführungen.

Und das ist durchaus wörtlich zu nehmen: in Anlehnung an eine bekannte Fernsehshow hieß der rote Faden im Programm: "Hexen total". Moderator Gabriel Quinonero Angel hatte sogar Ähnlichkeiten mit seinem Promi-Vorbild aufzuweisen – zumindest was die Zähne und die Lache angeht. Und er hatte sein eigenes Live-Orchester, eine Abordnung der Stadtharmonie, dabei, das die Bühne den ganzen Abend nicht verließ.

Auch die "Einspieler" orientierten sich an TV-Vorlagen. Die Tanzkäpsele tobten volkstümlich durch den Musikantenstadl, die etwas älteren "Red Socks" begeisterten mit dem Musical "Grease" und das Teeny-Ballett "Les Légères" tanzte Werbung – eine originelle Idee. "Kriminell" und sogar mit einer Bühnenleiche ging es beim gemischten Ballett ab, denn die Truppe hatte sich die TV-Serie "CSI Miami" als Titel ihrer Darbietung ausgesucht. Eigentlich waren sie nur zu fünft, doch beim Männerballett standen doch viel mehr auf der Bühne? Die Lösung: jeder der Hexenmänner hatte sich noch zwei "ferngesteuerte" Tanzpartner an die Seite geholt.

Das Damenballett tanzte bei der "Chart Show" gleich mehrfach und zu Pophits, angesagt von "Ralle Schröder" (Ralf Hellmer) und "Moni Turner" (Monika Vesovic). Und noch eine Fernsehsendung wurde persifliert: die "Voice of Germany" wurde von Nena und Boss Hoss gesucht – und gefunden. Die Boygroup – beim Hexenball bereits feste Größe – überzeugte mit "Wir wollten dir nur mal eben sagen, dass du das schönste Städtle bist" sowohl Jury als auch Publikum und erntete auch für ihren Fastnachtssong zu "Narros/Katzen/Glonkis sind Schweine" tosenden Applaus.

Eine Teilmenge der Boygroup, nämlich Tobias Kratt, Nico Hahn und Dennis Feuerstein, begeisterten als durch das Publikum irrlichterndes Trio, das beim "Rabigramm" zu den Stadträten aber zunächst den falschen Tisch besang. "Politik ist halt nicht so mein Ding" entschuldigte sich Tobi Kratt und hatte die Lacher auf seiner Seite. Auch als "Erkan" in der Bütt brillierte der Sohn des Zunftmeisters. Ob er damit wohl eine neue Kultfigur der Villinger Fasnet erschaffen hat?

Gabriel und Schwester Isabell Quinonero brachten als Choreographen dem Publikum einige "Fasnets-Moves" bei und sorgten damit nicht nur für Bewegung im Saal, sondern auch für jede Menge Gelächter. Als "Überraschung" angekündigt, präsentierte Carsten Dörr die von ihm kreierte Hexen-Hymne, die großen Beifall fand und ab sofort auch als CD zu haben ist.

Viel Spaß machten die Videosequenzen, die gemäß der TV-Serie "Schillerstraße" – den Darstellern wird ein Text eingeflüstert – beim Kartenvorverkauf im Hexenstüble entstanden. Als weiterer Höhepunkt eines gelungenen Balles warteten Bato Vesovic mit Sohn Raphael als singendes und musizierendes Duo auf. Der 12-jährige eroberte mit seinem rasanten Spiel am elektronischen Schlagzeug und einem erfrischenden Mundwerk die Herzen der Zuschauer im Sturm.

Die traditionell einen Hexenball beschließende Umwandlung eines Opfers in eine Hexe, was natürlich mit Blitz und Donner geschieht, löste einen Feueralarm aus. Der Saal musste, wie schon eine Woche zuvor beim Zunftball, geräumt werden und der obligatorische Hexentanz und das Finale fanden gut eine halbe Stunde später als geplant statt. Gleichwohl gab es am Schluss stehenden Applaus.

Tanzkäpsele: Marie Binder, Tizian Böhm, Annemaria Bomparola, Luca Gnisci, Jessica Hermannseder, Celina und Lea Hoffmann, Leon und Luca Kollath, Fabian Neininger, Alina Schnakenberg, Levin und Lean Siedler, Lea Will, Timo Wolf, Julien Ziemlich. Leitung: Tanja Dinser, Sabine Hamann-Bomparola. Red Socks: Elisabeth Braun, Sandy Schnakenberg, Natalie, Christina und Sabrina Stumpf, Hannah und Lea Dinser, Anna, Sophia und Helena Dorner, Alyssa Soler-Gil, Danny und Robin Kratt, Sebastian Krüger, Lars Walther, Zeno Anastasiadis, Raphael Vesovic, Marc Drzyzga, Marvin Müller. Leitung: Isabell Quinonero Angel, Sarah Höfer. Teeny-Ballett: Silvana Schade, Lukas Mader, Loana Cardillo, Sarah Fischer, Aileen Höfner, Jennifer Krüger, Vanessa Schade, Steffen Noelle, Lisa Taubner. Gemischtes Ballett: Albian und Steffi Frij, Denise Peduzzi, Maja Fuhst, Jennifer Graf, Karolina Markiewicz, Nathalie Hengstler, Selina und Patrizia Gnisci, Doniqua Mirquri, Selina Lauenroth, Leitung: Steven und Saskia Lauenroth. Boygroup: Tobias Kratt, Dennis Feuerstein, Nico Hahn, Bernhard Blessing, Dennis Viebrans, Lisa Schilling, Raphael und Bato Vesovic, Dominik Weisser, Nadine Bickmann. Männerballett: Dietmar Krüger (Leitung), Nathalie Maurer (Trainerin), Steffen Hohnhaus, Tobias Kammerer, Peter Bandler, Markus Rancigaj. Damenballett: Ralf Hellmer (Ansager), Monika Vesovic (Ansage und Leitung), Manuela Krüger (Leitung), Tanja Blessing, Maria Hellmer, Sarah Hauser, Nicole und Melanie Fehlinger, Denise und Siv. Sketsch Quiz: Sarah Höfer und Tobias Bichweiler. Backstage: Michael Käfer, Eric Trillse, Martin Hauser, Thomas Hardy, Marino Gnisci, Sascha und Thomas Stumpf, Stefan Burger, Dieter und Bettina Stürz. Licht und Ton: Vanessa Blockus, Elena Liuzzi, Dennis Zothner. Umwandlung: Martin Hauser, Eric Trillse, Hans-Jürgen Häusler, Fredy Merker, Roland Gäng, Uwe Frey, Martin Blessing, Eric Kessler, Markus Neininger, Norbert Zimnik, Stefan Burger, Marino Gnisci. Hexenlied: Carsten Dörr, Michael Albicker, Markus Hess. Regie: Dominik Falk, Dennis Feuerstein, Tobias Kratt.