Die Firma Hess soll als Ganzes verkauft werden. Die Interessenten stehen Schlange. Foto: Archiv

Firma soll als Ganzes verkauft werden. Kunden zögern noch. Die Kosten sind auf dem Prüfstand.

Villingen-Schwenningen - Die Firma Hess soll als Ganzes verkauft werden – und die Interessenten stünden Schlange, "deutlich mehr als eine Handvoll" Firmen seien es, so Unternehmenssprecher Marco Walz auf Anfrage unserer Zeitung. Neben strategischen Investoren aus der "gar nicht so kleinen Branche" streckt man die Fühler auch nach Finanzinvestoren aus. Das Ziel: die Fortführung der Firma Hess an den Standorten in Villingen und Löbau.

Wenngleich die aktuellen Interessenten international seien, versuche man die Verhandlungen so zu lenken, dass die Produktionen vor Ort bleiben. "Das ist ein Ansinnen des Insolvenzverwalters", meint Walz und betont: "Die Fortführung von Unternehmen ist auch das", wofür der Insolvenzverwalter Volker Grub, "bekannt ist." Ob es gelinge, stehe auf einem anderen Blatt.

Daran, dass es gelingen kann, arbeitet man mit Hochdruck. Alle Kostenstrukturen und -positionen stünden auf dem Prüfstand, betont Walz – "es kann nicht Sinn und Zweck sein, alles auf dem Rücken der Mitarbeiter auszutragen". Die Entlassung von 50 Angestellten sei dennoch "alternativlos" gewesen, da, so die Auffassung von Unternehmensvorstand Andreas R. Budde, "für das laufende Geschäftsjahr massive Verluste" zu erwarten seien.

Aber nicht nur bei Personalkosten, generell wolle man sparen, so Walz. Durchleuchtet würden daher auch die eingesetzten Materialien und auch Verträge mit Lieferanten. Mit einigen werde über günstigere Konditionen verhandelt. Jegliches Sparpotenzial soll ausgeschöpft werden.

So hofft man, über die (Verhandlungs-)Runden zu kommen, denn klar ist: Obgleich die Produktion gerade weiter läuft und das erste Quartal bei der am Tropf der Baubranche hängenden Leuchtenindustrie schon immer eine "Saure-Gurken-Zeit" war – viele Kunden "warten die weitere Entwicklung ab" und stellen Aufträge erst einmal zurück.