Villingen-Schwenningen (cos). Die Ermittlungen im Bilanzskandal um den Villinger Leuchtenhersteller Hess

Villingen-Schwenningen (cos). Die Ermittlungen im Bilanzskandal um den Villinger Leuchtenhersteller Hess nehmen auch kurz vor dessen Neubeginn am 1. Oktober als neue GmbH kein Ende. Staatsanwalt Peter Lintz von der Schwerpunktabteilung Wirtschaftskriminalität in Mannheim bestätigte gestern den Fortgang der Ermittlungen. Die Auswertung der Unterlagen und Datenträger, die im Juli in den Privathaushalten der beiden geschassten Vorstände Christoph Hess und Peter Ziegler beschlagnahmt worden waren, dauere noch an und scheinen zu keiner Entlastung geführt zu haben: "Wir haben weiterhin einen dringenden Tatverdacht", so Lintz. Die Zahl der Verdächtigen liege weiterhin bei 17 Personen, die in die mutmaßliche Bilanzfälschung verwickelt sein sollen. Auch ein Aufsichtsratsmitglied, von dem gemunkelt wird, es handele sich dabei um den Seniorchef Jürgen G. Hess, sei weiterhin verdächtig. Die Anzeige gegen den Insolvenzverwalter Volker Grub, der beschuldigt wird, die Verbindlichkeiten der Hess AG bei seiner Aufstellung in die Höhe geschraubt zu haben, liege der Staatsanwaltschaft vor, ein Überprüfungsverfahren sei eingeleitet. Allerdings, betonte Lintz, sei dies eine reine Formsache – "wir müssen das tun, sobald eine Anzeige reinkommt". Das bedeute nicht, dass es überhaupt einen Anfangsverdacht gegen Grub gebe, und nur wenn ein solcher vorliege, komme es schließlich zum Ermittlungsverfahren.