Das Heilig-Geist-Spital liegt an der Schertlestraße in Villingen. Das Alten- und Pflegeheim hat rund 170 Betten. Foto: Archiv

Renate Späth-Bächle steht vor Rausschmiss. Spitalfonds sucht nach Lösung an der Spitze des Alten- und Pflegeheims.

Villingen-Schwenningen - Die Kündigung steht wohl bevor, ist jedoch noch nicht Fakt: Renate Späth-Bächle soll als Leiterin des Heilig-Geist-Spitals abgelöst werden. Ihre Tage an der Spitze des Alten- und Pflegeheims in der Villinger Schertlestraße scheinen gezählt.

Das Aufsichtsgremium, der Stiftungsrat, arbeite an einer einvernehmlichen Lösung, war aus gut unterrichteten Kreisen zu hören. Wie heikel die Personalie Späth-Bächle ist, wurde gestern bei der Recherche klar. Die Verantwortlichen des Trägers, des Spitalfonds Villingen, hielten sich äußerst bedeckt bei der Frage, wie es um die Zukunft der 61-Jährigen steht, die seit 2008 das Alten- und Pflegeheim leitet. Weder der Stiftungsratsvorsitzende, Oberbürgermeister Rupert Kubon, noch der Geschäftsführer des Spitalfonds, Günter Reichert, wollten sich äußern. "Zu Personalangelegenheiten geben wir keine Stellungnahme ab", sagte Reichert.

Und Renate Späth-Bächle? Sie war gestern nicht zu erreichen. Sie werde erst in zwei Wochen wieder an ihren Arbeitsplatz im Heilig-Geist-Spital zurückkehren, hieß es aus dem Heim im Wohngebiet Erbsenlachen am Rande des Neubaugebiets Welvert. Derweil werde das Heim von der stellvertretenden Leitung geführt, erklärte Günter Reichert.

Wie der Schwarzwälder Bote erfuhr, werde Renate Späth-Bächle nicht sofort ihren Arbeitsplatz im Alten- und Pflegeheim mit seinen rund 130 Mitarbeitern räumen müssen. Der Stiftungsrat hat sich jetzt mit der Heimleitung beschäftigt und wird nächste Woche weiter diskutieren. Wichtig sei dem Gremium, eine für beide Seiten zufriedenstellende Lösung zu finden, erfuhr der Schwarzwälder Bote. Denn: Es gehe um den von vielen Seiten bestätigten guten Ruf des Heilig-Geist-Spitals, weiter auch darum, das Haus in ruhige Bahnen zu leiten und schließlich um die Person Renate Späth-Bächle, die, so hieß es weiter, an der Heimleitungsspitze eine nicht immer einfache Position innehabe und ausübe.

Kritisiert wurde vor allem der Führungsstil der Heimleiterin. So wurden unter anderem im Sommer 2012 Probleme offenkundig. Mitarbeiter kündigten und sprachen von einer "angespannten Atmosphäre und einem inakzeptablen Führungsstil" in der Einrichtung. Eine Zeugin soll beobachtet haben, wie Späth-Bächle einen Hausmeister schlug.

Andere äußerten sich eher lobend über die Heimleiterin. Zwei Lager hätten sich gebildet, hieß es seinerzeit. Jetzt steht die Ablösung der Heimleiterin bevor. 

Info: Stationen

Renate Späth-Bächle ist seit 2008 Heimleiterin des Heilig-Geist-Spitals. Zuvor war sie zwölf Jahre Leiterin der Kindertageseinrichtungen im Amt für Familie, Jugend und Soziales der Stadt VS.

Nach Wirtschaftsabitur, Studium der Sozialpädagogik und Leitungstätigkeit bei der katholischen Kirche in Freiburg trat sie 1977 als Leiterin der Kindertagesstätte Am Schwalbenhaag in Villingen in den Dienst der Stadt ein. 30 Jahre arbeitete sie für die Stadtverwaltung, bevor sie als Heimleiterin zum Spitalfonds Villingen wechselte.