Es gibt noch wenige bebaubare Baulücken in Weigheim. Aktuell laufen Diskussionen um den Bau von altersgerechten Wohnungen auf dem Areal Fuchsen.  Foto: Bombardi Foto: Schwarzwälder Bote

Entwicklung: 27 Interessenten wollen in Weigheim bauen / Aber es tut sich nichts

Großes Befremden, Unsicherheit und eine gehörige Portion Skepsis gegenüber dem Leitbild für die Gesamtstadt war bei der Ortschaftsratssitzung in Weigheim spürbar. Und auch in der Ortsentwicklung fühlt man sich ein Stück weit behindert.

VS-Weigheim. Ortsvorsteherin Ursula Mosbacher informierte über ein Treffen zwischen den Ortsvorstehern und der Verwaltung, das mit dem Beschluss endete, die von einem Planungsbüro vor geraumer Zeit erstellten Ortsentwicklungsstudien auf den neuesten Stand zu bringen. Der ursprünglich für den technischen Ausschuss vom 8. Mai vorgesehene Tagesordnungspunkt verschiebe sich dadurch, bemerkte Mosbacher, die von einigem Optimierungspotenzial für Weigheim berichtete.

Einstimmige Rückendeckung erhielt sie von den Ortschaftsräten, welche ebenfalls Verbesserungsvorschläge für die vorliegenden Planungen aufzeigten. "Wir sind seit Jahren bemüht, Leerstände und Baulücken im Ort zu vermeiden", ergänzte Mosbacher. Sechs der aufgezeigten 19 Baulücken und Leerstände sind mittlerweile wieder bewohnt. Zudem seien auf dem Plan Bauplätze ausgewiesen, deren Bebauung nahezu unmöglich sei. Sie sprach Gebiete an, vor deren Bebauung eine sich über Jahre hinziehende Änderung des Flächennutzungsplanes notwendig ist.

Das Gebiet entlang der Trossinger Straße liegt in einem Feuchtgebiet, was zu stark erhöhten Erschließungs- und Baukosten führt. Andere Gebiete wie "Im Hofacker" liegen topografisch ungünstig.

In städtischer Hand ist das Gebiet Bildstock 2, dessen Bebauung innerhalb relativ kurzer Zeit möglich ist. "Uns liegen aktuell Anfragen von 27 Interessenten vor, die in Weigheim eine Eigentumswohnmöglichkeit suchen. Doch die Verwaltung bleibt bislang untätig, ein Bebauungsplan für den Bildstock 2 ist noch nicht aufgestellt", bedauerte Mosbacher, die in der Verwaltung eine leichte Konfusion erkennt. "Der Bedarf ist vorhanden. Beabsichtigt die Verwaltung, dass die Interessenten nach Tuningen oder Trossingen abwandern?", wunderte sich Ortschaftsrat Klaus Mairon.

Ratskollege Günter Schilling sprach hinsichtlich des Bildstocks von einem zusammenhängenden rentablen und kapitalgebundenen Baugebiet. Uwe Jahn war davon überzeugt nur mit einer ausreichenden Anzahl an Bauplätzen die kostenaufwändig sanierten Bildungseinrichtungen auf Dauer erhalten zu können. "Oder hat die Stadt etwas anderes mit dem Gewann Bildstock vor?"

"Viel Papier mit noch mehr guten Ratschlägen", urteilte Ortsvorsteherin Mosbacher über das Leitbild, das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK). "Wertvoll wird es, wenn die darin enthaltenen Vorschläge umgesetzt werden", nannte sie als Beispiel die Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs. Es sei bei privaten Sanierungsvorhaben nicht notwendig, Schwerpunktgemeinde für den Bezug von Fördergeldern aus dem Entwicklungsprogramm ländlicher Raum zu sein, informierte die Ortsvorsteherin.