Barbara Brieger-Ungelenk und Michael Vogelmaier sind erleichtert: Der Liederabend ist ein Erfolg gewesen. Foto: Bombardi Foto: Schwarzwälder Bote

Liederabend: Musica-Reihe begeistert mit versierten Künstlern

VS-Schwenningen (bo). In den Hörgenuss von Antonin Dvoraks zehn Liedern nach biblischen Texten kamen die Zuhörer des Liederabends den Bariton Michael Vogelmaier gemeinsam mit Pianistin Barbara Brieger-Ungelenk gestaltete.

Für die beiden Schwenninger Musikkünstler war es das erste Konzert, das sie im Duett gestaltet haben, und für Michael Vogelmaier war es der erste Soloabend seit 20 Jahren. Gegen Ende des Abends stellte sich die Frage, weshalb der klassische Gesangkünstler nicht öfter zu hören ist. Doch er sicherte zu, für sein nächstes Soloprogramm nicht wieder 20 Jahre ins Land ziehen zu lassen. Zum Auftakt wählte Vogelmaier eine Auswahl an Liedern aus den Liederbüchern des Romantikers Johannes Brahms. Erstmals fiel die Harmonie zwischen Gesang und Klavierspiel auf. Dieser sehr gute Zusammenklang zog sich durch den gesamten Liederabend. Schnell war zu hören, dass sich die Künstler minutiös auf ihren Auftritt vorbereitet hatten. Vorteilhaft wirkte sich diese Harmonie auf die Lieder von Antonin Dvorak aus, die Vogelmaier aufgeteilt in zwei Fünfer-Blöcken präsentierte. Fein abgestimmte Klavierbegleitungen hoben die Kraft seiner wandlungsfähigen Stimme hervor, welche die Ausdrucksstärke, der in tschechischer Originalsprache komponierten Bibeltexte exponiert zur Geltung brachte.

Den Bibelliedern, die im ursprünglichen Sinne eigentlich Psalmen sind, folgte eine Verschnaufpause, welche die Künstler zur Regeneration für den zweiten Teil nutzten. Dies kam dem Publikum zu Gute, das zu Beginn ein kraftvoll und begeisternd gespieltes Rondo capriccioso Klaviersolo von Barbara Brieger-Ungelenk zu hören bekam, das aus der Feder des Spätromantikers Hugo Wolf stammte. Wer hier das Funkeln in den Augen der Pianistin und die Freude am Spiel mit den Tasten bemerkte, der wusste um den besonderen Moment ihres Auftritts.

Im Duett ging es mit Liedern aus dem kompositorischen Werk von Hugo Wolf weiter. In einem Liedquerschnitt, der hauptsächlich auf Texten des Dichters Eduard Mörike basierte, spielte Vogelmaier mit seiner Stimme, die sich von legerer Ausgelassenheit bis hin zur stürmischen Expression spannte. Das tiefgehende romantische Lebensgefühl einer Generation drückte der Sänger mit den Brahm’schen Liedern im Schlussabschnitt des Liederabends aus. Ein gelungener Liederabend neigte sich dem Ende zu, die "musica"-Reihe der evangelischen Kirche war um einen Beitrag reicher.