Foto: © Eisenhans – stock.adobe.com Foto: Schwarzwälder Bote

Engel und Völkers legt verblüffende Zahlen vor / Wohnungen 73 Prozent teurer als 2008

Die Teuerungsraten auf dem Immobiliensektor in Villingen-Schwenningen sind beachtlich: Wer heute eine Wohnung kauft, bezahlt einer repräsentativen Erhebung zufolge satte 73 Prozent mehr als noch vor zehn Jahren, so Tim Rohwer von der Agentur Engel und Völkers.

Villingen-Schwenningen. Die Agentur legte den Marktbericht 2019 für Villingen-Schwenningen vor, in der verblüffende Zahlen stehen. Erhoben wurden sie, so Rohwer, von Immobilienscout im Rahmen einer repräsentativen Studie. Demnach seien die Mieten im Oberzentrum in diesem Zeitraum um 39 Prozent gestiegen, die Preise bei Hauskäufen um satte 51 Prozent und die Wohnungspreise bei einem Kauf um die erwähnten 73 Prozent.

Dass die Preise ringsum – in Konstanz, Stuttgart oder Freiburg beispielsweise – "trotz der zahlreichen Neubauvorhaben" – so hochpreisig sind, führe zu einer verstärkten Nachfrage nach Immobilien in VS auch aus diesem Bereich. Das komme vor allem in der Vergangenheit weniger gefragten Gemeinden oder Ortsteilen des Oberzentrums zugute.

2018 entwickelte sich der Immobilienmarkt allgemein enorm. Preise für Wohnraum zum Kauf oder zur Miete stiegen, gemäß der Vorjahre, erneut an, so geht es aus dem Marktbericht von Engel und Völkers hervor. Im Schwarzwald-Baar-Kreis seien die Mieten um rund vier Prozent, die Kaufpreise für Häuser um etwa neun Prozent und beim Wohnungskauf um 15 Prozent nach oben geschnellt. "Bei der Zehn-Jahresbetrachtung betrug die Preisentwicklung bei Häusern etwa 39 Prozent und bei Eigentumswohnungen sogar gigantische 51 Prozent", heißt es im Bericht der Immobilienmakler von Engel und Völkers in Villingen-Schwenningen, die nun zum fünften Mal in Folge von der Fachzeitung "Bellevue" ausgezeichnet worden sind. Lediglich bei den Mieten sei der Preisanstieg mit 4,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr geringer ausgefallen, die Durchschnittskaltmiete im Kreis liege bei sieben Euro pro Quadratmeter.

Wie aber sind die Prognosen für die Zukunft? Der Zenit am Immobilienmarkt sei erreicht, meinen die Fachleute. Anleger und Käufer seien häufig nicht mehr dazu bereit, die aufgerufenen Preise zu zahlen. Das hänge vor allem damit zusammen, dass sie keine weitere Wertsteigerung der Immobilien mehr sehen oder sich ohne Abstriche an ihrem Lebensstandard die Finanzierungsraten kaum mehr leisten könnten. "Aller Voraussicht nach wird der Markt 2019 in der Wertbeständigkeit zu 2018 sein", meint Rohwer. Trotz vieler Baurealisierungen bleibe der Markt bei Kauf und Miete angespannt. Das Angebot an Bauplätzen sei gering und die vermehrte Nachfrage nach bezahlbaren barrierefreien Wohnungen könne noch nicht befriedigt werden, zudem sind die Baukosten und Mehraufwendungen für energetisches Wohnen weiter gestiegen. "Die niedrigen Finanzierungs- und Anlagezinsen tun ihr Übriges dazu", geht aus dem Bericht von Engel und Völkers hervor. Die Nachfrage nach Kauf- und Mietimmobilien im Schwarzwald-Baar-Kreis bleibe ungebrochen hoch. Interessant allerdings werde die Entwicklung in der zweiten Jahreshälfte sowie im Folgejahr 2020.