Im Kreisvorstand der Grünen (von links): Wolfgang Kaiser, Cornelia Kunkis-Becker, Christoph Trütken, Martina Braun und Klaus Pfähler (Kassierer). Foto: Staiger Foto: Schwarzwälder-Bote

Trütken und Braun ziehen in Führung ein / Fachvortrag zu S 21 geplant

Schwarzwald-Baar-Kreis (bs). Einen neuen Vorstand haben die Grünen nun im Kreisgebiet. Und jede Menge Argumente für die Abstimmung zu S21 am 27. November.

 

Brisantes stand auf der Tagesordnung einer langen Sitzung im Abt-Gaiser-Haus. In offener Abstimmung einigte sich das Gremium auf einen kollektiven Vorstand. Bis auf den Kassierer werden bei der Satzung der Kreisgrünen keine speziellen Funktionen für jedes Vorstandsmitglied definiert. Einhellig einigte man sich auf Wolfgang Kaiser, Cornelia Kunkis-Becker und Klaus Pfähler, der weiterhin als Kassierer fungiert. Neu hinzugekommen sind diesmal Christoph Trütken, derzeit sehr engagiert in der Diskussion um die geplante Ferkelzucht bei Bad Dürrheim, und Martina Braun, die bei der Landtagswahl kandidierte und den Grünen zu über 22 Prozent Stimmenanteil im Wahlkreis verholfen hatte. So aufgestellt, hoffen die Grünen auch im ländlichen Raum salonfähiger zu werden.

Der zweite Teil des Abends drehte sich um Chancen und Risiken von S 21 für die regionale Bahnanbindung. Dabei wurde einmal mehr klar, dass die Region aus Sicht der Grünen vor allem eine gut ausgebaute Gäubahn braucht und einen Taktverkehr, der durch S21 nicht in Frage gestellt werden sollte. Die Kreisgrünen hörten den Vortrag von Roland Morlock, Diplom-Physiker und Mitglied bei den Ingenieuren gegen Stuttgart 21, der ihnen die Risiken des Stuttgarter Großprojektes für die Bahnanbindung im Kreisgebiet erläuterte.

Morlock analysierte die Verkehrsplanung des Großprojektes Stuttgart 21 vor und nach dem Stresstest, um sie unter mathematischen Gesichtspunkten auszuwerten. Er favorisiert eine Kopfbahnhof-Lösung. Für unsere Region befürchtet er Nachteile aus der Abkehr vom integralen Takteverkehr. Durch Villingen führe zum Beispiel kein ICE mehr, viele Fernverkehrsverbindungen ab Offenburg würden dadurch verpasst. Die Anbindung an die Höllentalbahn ab Donaueschingen sei ebenfalls gefährdet.

Morlock ließ auch durchblicken, dass nach ihm zugegangenen inoffiziellen Informationen der Ausbau der Gäuban nicht vor 2017 kommen könne; bestehe hier weiterhin nur ein eingleisiger Verkehr, führe dies zu noch weniger Zügen, die unsere Region passieren, beziehungsweise von und nach Stuttgart zu erreichen seien. Die Kreisgrünen planen, den Referenten für einen öffentlichen Vortrag zu gewinnen.