Die Grünen haben allen Grund zur Freude. Sie haben bei der Kommunalwahl am besten abgeschnitten (von links): Joachim von Mirbach, Constanze Kaiser, Elif Cangür, Helga Baur, Oskar Hahn und Ulrike Salat. Fotos: Streck Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunalwahl: Partei legt neun Prozent zu / CDU verliert mit 6,2 Prozent am stärksten

VS ist bunt, sagt ein Slogan. Vor allen Dingen ist die Stadt jetzt grüner geworden. Bei der Kommunalwahl haben die Bündnisgrünen mit neun Prozent den meisten Zuwachs vor allen anderen Parteien erhalten.

Villingen-Schwenningen . Sie rücken sogar an die zweite Stelle nach der CDU mit 21, 4 Prozent der Stimmen. Die verlor im Vergleich zur Kommunalwahl 2014 6,2 Prozent der Stimmen und landete bei 27,2 Prozent.

Gewinner sind auch die AFD mit 6,6 Prozent der Stimmen und die FDP mit neun Prozent. Bei der Kommunalwahl vor fünf Jahren schaffte die AFD es mit zwei Sitzen in den doppelstädtischen Gemeinderat. Jetzt konnte die Alternative für Deutschland noch einen dritten Sitz holen und erreichte Fraktionsstärke. Die Freien Demokraten haben gleich zwei Sitze zugelegt und sind mit vier Stadträten im Kommunalparlament vertreten. Damit haben sie ebenfalls Fraktionsstärke erreicht. Die SPD hat 4,7 Prozent der Stimmen eingebüßt und kommt auf 14,7 Prozent. Auch die Freien Wähler mussten Stimmen hergeben und ein Minus von drei Prozent verkraften. Die größten Verlierer sind jedoch die CDU gefolgt von der SPD.

Die Sitzverteilung hat sich demzufolge verändert. Die CDU hat statt bisher 13 nur noch elf Sitze, die Sozialdemokraten halten sechs statt acht Sitze, die Grünen steigern sich von fünf auf acht Sitze, die Freien Wähler verlieren zwei und haben nun sieben Sitze im Gemeinderat, die AFD hat drei und die FDP vier Sitze.

Der Gemeinderat wird sich mit den geänderten Mehrheitsverhältnissen neu orientieren müssen. Von den 40 Stadträten sind immerhin 13 Neulinge dabei. Bei der CDU sind dies Veronique Ballof mit 9954 Stimmen, Michael Rothfelder mit 8979 Stimmen und Wolfgang Zimmermann mit 8925 Stimmen. Die Freien Wähler haben Steffen Ettwein mit 9045 Stimmen und Matthias Hoppe mit 8339 Stimmen in ihren Reihen. Bei der SPD schaffte es Nicola Schurr mit 9911 Stimmen in den Gemeinderat. Die Grünen punkten mit viel Frauenpower. Neu dabei sind Ulrike Salat (12130 Stimmen), Ulrike Merkle (8531), Constanze Kaiser (7413) und Oskar Hahn (7856). Für die AFD kommen Olaf Barth mit 5484 Stimmen und Eduard Friesen mit 5380 Stimmen ins Kommunalparlament. Bei der FDP sind Kathrin Piazolo (4451) und Julia Decke (3318) neu dabei.

Stimmenkönig ist erneut Dietmar Wildi von der CDU mit 18 756, gefolgt von Marcel Klinge mit 17 061 Stimmen. Der FDP-Mann hat Edgar Schurr den Platz streitig gemacht, der dieses Mal nicht mehr Zweiter, sondern mit 14 908 Stimmen auf den dritten Platz landet. Karl-Henning Lichte fiel ebenfalls nach hinten und belegt mit 13 507 Stimmen den vierten Platz.

Die Wahlbeteiligung liegt mit 46 Prozent höher als vor fünf Jahren. Damals gingen nur 38,4 Prozent der Wähler zur Urne.

Den ganzen Montag haben 130 Wahlhelfer die Stimmzettel ausgezählt, am Sonntag waren es 54. Hauptamtsleiter Joachim Wöhrle gab punkt 19.30 Uhr das offizielle vor läufige Endergebnis bekannt. Oberbürgermeister Jürgen Roth hatte auf diese Uhrzeit die Kandidaten eingeladen, um mit ihnen im großen Sitzungssaal des Schwenninger Rathauses das Wahlergebnis zu feiern. Er bedankte sich bei allen Helfern, dieses "Mammutprojekt" gestemmt zu haben.

Dem Schwarzwälder Boten gegenüber betonte er, dass er sich auf die neuen Kandidaten im Gemeinderat freue und biete allen seine Zusammenarbeit an, denn sie verbinde ein Ziel, die Stadt voranzubringen. Dass das alle wollten, daran glaube er fest. Bisher habe er noch nicht erlebt oder gemerkt, dass es Neinsager aus Prinzip im Gemeinderat gebe.

Sein Dank galt auch den Kandidaten, die es nicht in den Gemeinderat geschafft haben, weil sie einen starken Beitrag für das Gemeinwohl geleistet hätten.

Ganz klar habe sich bei der Kommunalwahl mit dem Zulegen der Grünen der Bundestrend durchgesetzt. Die Stimmen der Freien Wähler und der CDU hätten sich auf die FDP und die Grünen verteilt.