Michael Grieshaber, Tino Berthold und Petra Krauss (von links) stehen vor der nach zwei Jahren Wartezeit eingebauten zweiten Rettungstür eines Klassenzimmers in der Karl-Brachat-Realschule. Foto: Heinig Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Gesamtelternbeirat übt massiv Kritik

Villingen-Schwenningen (bn). Marode Schulgebäude mit ungenügendem Brandschutz und zu wenig Lehrer – bei der Sitzung des Gesamtelternbeirates (GEB) herrschte nicht die beste Stimmung. Die Schullandschaft weist einfach zu viele "Baustellen" auf.

Dabei müssten es nach Ansicht der Elternvertreter viel mehr Baustellen im eigentlichen Sinne sein. Bei 24 Schulen im Stadtgebiet mit angenommenen durchschnittlich drei Jahren Sanierungszeit sei man 72 Jahre lang beschäftigt, alle wieder auf Vordermann zu bringen, rechnete der Vorsitzende Tino Berthold vor. Vieles sei schon gemacht worden, sehr viel mehr stehe aber noch an.

Berthold forderte den Schulträger auf, eine "offene Prioritätenliste" zu erstellen, die von allen Beteiligten diskutiert werden kann und bot die Mithilfe des GEB an. Berthold richtete den Blick zudem auf die Neubaugebiete Schilterhäusle und Lämmlisgrund. "Da fehlt eine Schule", mahnte er langfristige Planungen an. Sein Stellvertreter Michael Grieshaber berichtete von der Dienstaufsichtsbeschwerde beim Regierungspräsidium, die der GEB in Sachen Brandschutz an der Karl-Brachat-Realschule am Montag eingereicht habe. Nach jahrelangem Kampf um die Sicherheit der Schüler "fahren wir jetzt die ganz harte Schiene". Noch immer lassen zweite Rettungswege und Brandmeldeanlagen auf sich warten, ein Fluchtturm stehe seit Monaten unbrauchbar im Schulhof, die Treppenhäuser seien nach wie vor mit brandlastigen Holzverschalungen ausgestattet. "Es wird immer versprochen, getan aber nichts", ärgert sich Grieshaber über "den Fehler im System".

Nicht ändern kann die leitende Schulamtsdirektorin Sabine Rösner dagegen den derzeit herrschenden Lehrermangel. "Wir haben Stellen, wir haben Geld, wir haben Bewerber, aber keiner will in den Schwarzwald-Baar-Kreis", umschreibt sie das Problem und befürchtet bei Krankheiten oder Schwangerschaften zu Schuljahresbeginn sogar Ausfälle beim Pflichtunterricht. Großes Lob zollte sie den "tollen Lehrkräften", die den Mangel mit Mehrarbeit auszugleichen suchen.