Der Geschäftmann und Ehrenratsherr Bernhard "Bene" Schaumann ist im Alter von 65 Jahren­ gestorben. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder Bote

Geschäftsmann und Ehrenratsherr mit 65 Jahren gestorben. Er hat die Villinger Fasnet gelebt und ihr ein Gesicht gegeben.

VS-Villingen. Mit großer Trauer reagierten nicht nur die Mitglieder der Historischen Narrozunft Villingen, sondern viele Menschen in der ganzen Region, als sie vom Tod Bernhard "Bene" Schaumanns erfuhren. Der Geschäftsmann und Ehrenratsherr, der sich mehr als 25 Jahre im Zunftrat engagierte, ist am Freitag nach längerer Krankheit, aber dennoch überraschend im Alter von 65 Jahren gestorben.

Der Narrozunft und der Villinger Fasnet hatte er sich verschrieben und sich erst zu Jahresbeginn als aktiver Ratsherr aus dem Brauchtumsausschuss zurückgezogen, in dem er viele Akzente gesetzt hat. Gerade die Tradition des Strählens hatte es ihm angetan. Als er merkte, dass immer weniger Mäschgerle und Maschgere das Handwerk beherrschen, gab er zunächst im Freundeskreis sein Wissen weiter und rief dann Ende der 80er-Jahre mit Lambert Hermle und Karl Haas den Strählkurs ins Leben. Unzählige Hästräger haben sich seither bei ihm in die Kunst des Strählens einführen lassen und tragen so zum Erhalt der Tradition bei. Schaumann war ebenso ein unermüdlicher Motor bei den Maschgere- und Mäschgerleobede, bei denen er zeigte, wie sich Narro, Morbili und Altvillingerin korrekt anziehen, um an der Fasnet auf die Gass zu gehen.

Durch sein vielfältiges Wissen habe er einen wichtigen Beitrag für das Brauchtum geleistet, er sei ein hervorragender Schemen-, Hauben- und Häskenner gewesen, würdigt die Narrozunft ihren engagierten Mitstreiter. Immer wieder setzte er sich an vorderster Front für den Verein und die Fasnet ein. So war Be Schaumann auch viele Jahre für Einkauf und Logistik beim Zunftfest verantwortlich.

Tiefe Spuren rund ums Brauchtum hinterlassen

Aber auch in seinem beruflichen Alltag hat er dieser Tradition einen Platz geschaffen. Im Familiengeschäft Schilling Wäsche und mehr in der Oberen Straße hat er dafür gesorgt, dass sich die Hästräger ausstatten können, hat Wiener Schals und feine Spitzen aus Frankreich ebenso im Sortiment geführt wie Schnupfdosen oder Krättle.

So trauern viele mit seiner Frau, seinen Kindern und Enkeln um einen liebenswerten Menschen und Freund, der die Villinger Fasnet gelebt und ihr ein Gesicht gegeben hat. Er wird fehlen, aber er wird vielen in Erinnerung bleiben. Hinterlässt er doch tiefe Spuren rund um das Brauchtum der Fasnet.