Natasha Sallès (von links), Bernhard Meindle, Philipp Werner und Franziska Tiedtke machen als Papa-Pärchen und Tamin-Duo eine gute Figur. Foto: Kouba Foto: Schwarzwälder-Bote

Kultur: Aufführung der Zauberflöte mit viel Klamauk

VS-Villingen. "Eine kleine Zauberflöte" wurde im Theater am Ring kindgerecht aufgearbeitet dargeboten. Die Texte lieferte Kerstin Steeb, und die Arrangements besorgte Philipp Haag (Musikalischer Leiter und Pianist).

Die Inszenierung des Pforzheimer Theaters muss aus der Sicht der kleinen, jungen Schüler, die Theaterreihen füllten, betrachtet werden. Das Feeling des Publikums war hervorragend, die Stimmung bestens, der Applaus riesig und Zugaberufe wollten nicht verstummen.

Mozarts große Oper wurde in 70 Minuten in Kleinformat präsentiert. Der Handlungsfluss auf Schlafsack-Niveau war ungebremst. Die Texte mit menschlichen Bedürfnissen und Fäkal-Tönen waren ganz im Sinne des Komponisten und kamen bestens an. Geschickt wurden die Kinder mit eingebunden.

Mehr als das minimalistische Bühnenbild und die entsprechenden Kostüme bedurfte es nicht. Gekonnt wurden Türen eingesetzt ("Suchszene" Tamino/Papageno), es reichten ein paar Blumenkränze oder es verwandelten sich Plastiktüten in Feuer- und Wasser, um freimaurerischen Geduldsproben zu bestehen.

Im Mittelpunkt stand Indianer-Papageno Bernhard Meindl, dessen Secco-Stimme noch ausbaufähig ist. Seine Einsatzstärke und sein mimisches Können riss die Kinder mit. Der "Mogel" (Kombi aus Mensch und Vogel) half, Prinz Tamino bei der Befreiung seiner Geliebten Tamina. Der offenbar erkältete Tenor Philipp Werner glänzte als persiflierende Königin der Nacht mit falsettierten Koloraturen – eine Nummer zum Krummlachen.

Franziska Tiedtke überzeugte als Pamina mit einschmeichelndem Sopran beim innigen "Ach ich fühl’s", und schauspielerisch ansprechend agierte Natasha Sallès, die als zierliche Papagena bestens zum märchenhaften Flair passte.

Reduktion war auch beim "Orchester" gefragt. Das Trio mit Querflöte (Julie Olbert), Violoncello (Doreen da Silva) und Klavier (Philipp Haag) brachte passende Klangfarben ein. Besonders gefühlvoll transportierten die Instrumentalisten das "In diesen Heilgen Hallen".

An unbeschwerter Spannung fehlte es nicht, auch nicht an Klamauk. Witzige Einwürfe zündeten bei den jungen Zuschauern, und insgesamt wurde nah an der Vorgabe gearbeitet. Die Unmittelbarkeit war nicht nur durch räumliche Nähe von Pamina garantiert. Besonders "bewegt" wurde das Publikum beim Auftritt der Pamina, und ihr Kuss verfehlte nicht die Wirkung.