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Gesundheitsamt empfiehlt Älteren und chronisch Kranken Schutzimpfung. Viren verbreiten sich.

Schwarzwald-Baar-Kreis - Winter, Sturm, dann wieder frühlingshafte Temperaturen. Bei den aktuellen Temperaturschwankungen und wegen vieler Versammlungen können sich Viren verbreiten.

Die aktuelle Grippewelle trifft nach ersten Erkenntnissen Menschen mittlerer Altersgruppen häufiger und schwerer als in den Vorjahren. Ursache soll die aktuelle deutliche Dominanz des Virus A(H1N1)pdm09 sein.

Wie verbreitet ist die Grippe im Schwarzwald-Baar-Kreis? "Ab 1. Januar bis heute gab es Influenza-Fälle, die Lage im Schwarzwald-Baar-Kreis ist also moderat; dem Gesundheitsamt ist bis heute kein Todesfall bekannt", antwortet Heike Frank, Pressesprecherin des Landratsamtes. In den Monaten Januar/Februar 2015 seien dem Gesundheitsamt hingegen 153 Influenza-Fälle gemeldet worden.

Nach Auskunft des Landesgesundheitsamtes halte die diesjährige Grippewelle in Deutschland bei steigender Influenza-Aktivität seit der zweiten Kalenderwoche an. "Am häufigsten wurden A(H1N1) Viren mit 70 Prozent gegenüber 22 Prozent Influenza B-Viren sowie acht Prozent A(H3N2) in dieser Saison 2015/2016 nachgewiesen", so Heike Frank.

Diese Erreger seien im Vierfach-Influenzaimpfstoff (der neben zwei Influenza-A-Viren erstmals auch zwei Influenza B-Viren erfasst) enthalten. "Angesichts der zunehmenden Viruszirkulation empfiehlt das Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg weiterhin unverändert eine Grippeschutzimpfung", so Frank: "Es gelten die allgemeinen Impfempfehlungen, so beispielsweise für Ältere ab 60 Jahren, chronisch Erkrankte sowie ältere Menschen in Heimen und Schwangere. Weiterhin gibt es berufliche Indikationsgruppen beispielsweise Altenpfleger, Erzieherinnen, Grundschullehrer, die alle beruflich einem höheren Risiko ausgesetzt sind".

Als persönliche Prophylaxe-Maßnahme sei eine gute Händehygiene (häufiges Händewaschen nach Anfassen von Türklingeln und so weiter) sowie Niesen in den Ellenbogen zu empfehlen.

Einen Zusammenhang der Verbreitung von Grippeviren "mit den Flüchtlingen, die ins Land kommen, wird derzeit nicht gesehen".

Zwölf Grippefälle hat das Schwarzwald-Baar-Klinikum in diesem Jahr (von Januar bis jetzt) zu verzeichnen. "Todesfälle gab es keine", sagt Sandra Adams, Pressesprecherin des Schwarzwald-Baar-Klinikums.

Gefährdet seien vor allem ältere Menschen und solche mit einer chronischen Grunderkrankung, so die Sprecherin. Zur Frage, ob die Grippeviren mutiert seien, antwortet Adams: "Es gibt immer eine gewisse Mutationsrate, aber aktuell nichts Auffälliges."