Kirchen: Gottesdienste an Weihnachtstagen werden von Evangelischen und Katholischen gut besucht
Wenn es am Nachmittag des Heiligen Abends ruhiger wird, erklingen über den Dächern der Stadt festlich die Glocken der Kirchen und rufen zu den Christmetten. Diese waren auch dieses Mal wieder allesamt gut besucht.
VS-Villingen. Vor allem Familien mit Kindern nehmen die Gelegenheit gerne wahr und feiern im kindlichen Rahmen die Geburt Jesu. So auch im Villinger Münster, wo der Kinderchor Campanelle die Liturgie musikalisch mitgestaltete und die Erstkommunionkindern ein Kinderkrippenspiel aufführten. Inbrünstig wurde das Lied "Ihr Kinderlein kommet" gesungen und glänzende Augen bekamen viele der kleinen , als sie den festlich leuchtenden Christbaum und die Krippe im Altarraum sahen.
In allen katholischen und evangelischen Kirchengemeinden waren Kinderchristmetten angeboten. In der St. Fideliskirche spielten die Kinder unter Leitung von Ute Hauser das Geschehen der Geburt vor. Seit 30 Jahren, so Hauser, spiele man immer das gleiche Stück. Verkleidet als Verkündigungsengel, Hirte, Maria und Josef oder als Könige, trugen die Kinder ihre Texte vor. Beim Familiengottesdienst in St. Konrad sangen Schüler der Südstadtschulen unter Leitung von Margret Maulhard. In der evangelischen Markusgemeinde wurde das Krippenspiel vorgespielt und Gemeindediakonin Christine Janke oblag es die Gottesdienstbesucher in das Geschehen der heiligen Nacht mithineinzunehmen.
Am späten Abend bestand in St. Konrad die Möglichkeit nach der Bescherung sich nochmals in der Kirche zu einem nächtlichen Weihnachtslob mit Musik, Gebet und Gedanken zur heiligen Nacht zu treffen.
Wie in allen katholischen Gottesdiensten wurde auch in der St.-Bruder-Klaus-Gemeinde für die Aktion Adveniat gesammelt, die evangelischen Christen spendeten für die Aktion Brot für die Welt. Mit vielfältigen Gottesdiensten luden die evangelischen Pfarrgemeinden, wie in der Johannesgemeinde mit Dekan Wolfgang Rüter-Ebel, während der Weihnachtstage ein.
In der Bruder-Klaus-Kirche begleiteten der Organist, ein Trompeter und eine Querflöte musikalisch die Liturgie, der Vikar Christian Hess vorstand. Die Christmette war so gut besucht, dass man sogar Stühle aufstellen musste. In der Heilig-Kreuz-Gemeinde spielte ein Blechbläserquintett.
Mit festlichem Geläut der Münsterglocken wurden die Besucher der Christmette in das Villinger Stadtzentrum begleitet. Schon eine halbe Stunde vor Beginn des Gottesdienstes waren alle Sitzplätze belegt. In der Christmette, die um 22 Uhr begann, spielte Münsterkantor Roman Laub weihnachtliche Orgelmusik von Johann Sebastian Bach, César Franck, Max Reger und anderen. Zum Abschluss erklang an der großen Sandtner-Orgel Dieu parmi nous aus dem Zyklus La Nativité du Seigneur von Olivier Messiaen. Zur Einstimmung in die Christmette spielte der Münsterkantor adventliche Orgelstücke von Johann Sebastian Bach und Charles-Marie Widor. Dekan Josef Fischer zelebrierte den Gottesdienst, ebenso wie am ersten Weihnachtstag das festliche Hochamt. Hier musizierte die Capella Nova mit Instrumentalisten aus der Region die Messe de Minuit pour Noël von Marc-Antoine Charpentier. Mit der Weihnachtsvesper um 18 Uhr, mitgestaltet von der Schola cantorum, klang der Festtag aus.
In der St. Fidelisgemeinde hatte sich ein Projektchor aus vielen Sängern gebildet, um die Weihnachtsmesse musikalisch zu gestalten. Unter Leitung von Florian Schofer sangen sie liturgische Gesänge sowie das bekannte Weihnachtslied "Es ist ein Ros entsprungen". An der Orgel saß Alois Weinmann, der den Trompeter Philipp Eschbach begleitete. Vikar Hess stellte in seiner Weihnachtspredigt fest, dass mit der Menschwerdung Gottes die Welt eine neue Perspektive bekam, die in den Worten Hoffnung und Frieden geprägt ist. Er appellierte, dass man Türen und Toren des Herzens öffnen solle für diese Botschaft.
In der evangelischen Paulusgemeinde stand am ersten Weihnachtstag ein feierlicher Abendgottesdienst an. Dieser wurde nun bereits im achten Jahr in Folge mit festlicher Musik für Orgel und Trompete gestaltet, ergänzt durch den warmen und vollen Klang des Waldhorns. Der Villinger Trompeter und Hornist Philipp Eschbach und Hartmut Janke, Organist der Lukaskirche, wurden unterstützt durch Joachim Janke als zweitem Trompeter.
Am zweiten Weihnachtsfeiertag fand der zentrale Festgottesdienst der evangelischen Christen in der Johanneskirche statt. Der Kantatengottesdienst mit Bachs Weihnachtsoratorium zog viele Besucher in seinen Bann. Unter der Leitung von Bezirkskantor Marius Mack erklang die erste Kantate "Jauchzet, frohlocket, auf, preiset die Tage". Es musizierten die Villinger Kantorei, das Villinger Kantatenorchester sowie die Solisten Maria Kalmbach (Alt), Georg Kalmbach (Tenor) und Johannes Weng (Bass). Dem Gottesdienst stand Pfarrerin Susanne Schelle vor.