Wechsel an der Spitze des Geschichts- und Heimatvereins Villingen: der bisherige zweite Vorsitzende Andreas Flöß (von links) und sein Nachfolger Edgar Tritschler, der Vorsitzende Werner Echle und Schriftführerin Helga Echle. Foto: Zieglwalner Foto: Schwarzwälder Bote

Geschichts- und Heimatverein: Andreas Flöß zieht sich als zweiter Vorsitzender zurück / Weichen für Generationswechsel gestellt

Große Veränderungen werfen ihre Schatten voraus: Der Geschichts- und Heimatverein Villingen hat die Weichen für einen Generationswechsel an der Führungsspitze gestellt.

VS-Villingen. Schon dieses Jahr begann sich das Personalkarussell bei der Hauptversammlung am Mittwochabend im Hotel Diegner zu drehen: Edgar Tritschler tritt die Nachfolge des bisherigen zweiten Vorsitzenden Andreas Flöß an, der als Fraktionssprecher der Freien Wähler stark gefordert ist und deshalb zurücktrat, dem Verein aber im Beirat erhalten bleibt. Und der Vorsitzende Werner Echle kündigte an, dass er nächstes Jahr endgültig nicht mehr zur Wahl steht.

Er sei froh, dass sich der Beirat Tritschler bereit erklärt habe, mehr Verantwortung zu tragen, betonte Echle. Als gebürtiger Villinger, der aus beruflichen Gründen früh weggezogen sei, jedoch nie den Kontakt verloren habe und seit eineinhalb Jahren wieder in der alten Heimat lebe, sei es für ihn eine Ehre, sich für historische Themen und den Verein einzubringen, dem er seit 1978 angehört, stellte Tritschler fest. Forschungen rund um Regionalgeschichte und Archivarbeit seien sein Faible, erzählte der studierte Wirtschaftswissenschaftler mit einem zweiten Studienabschluss in Politik und Geschichte in seiner kurzen Antrittsrede. Allerdings trat er möglichen Hoffnungen entgegen, ihn ihm im nächsten Schritt einen Kandidaten für die Wahl des neuen Vorsitzenden im Jahr 2019 gefunden zu haben. Er stecke voller Ideen und Tatendrang, doch nach außen sei es ein falsches Signal, wenn er mit 73 Jahren die Führung übernehme. Als Zeichen des Aufbruchs gelte es, einen jüngeren Mitstreiter zu finden und den Generationswechsel einzuläuten.

Dass er aber auch an zweiter Stelle kräftig mitmischen und die Rolle des Geschichts- und Heimatvereins in Villingen weiter festigen will, machte Tritschler deutlich: Mit seinen fast 600 Mitgliedern sei er nicht nur der größte, sondern auch der älteste Kulturverein in der Stadt. Ziel sei es, an der Gestaltung und Erhaltung des Stadtbilds und seiner sinnvollen Entwicklung beizutragen und eine Wächterfunktion einzunehmen, steckte er die Marschroute ab – besonders mit Blick auf die Zusammenarbeit mit dem künftigen Oberbürgermeister.

Er freue sich auf die Zusammenarbeit im Vorstandsteam, erklärte Werner Echle nach der einstimmigen Wahl Tritschlers. Ebensolches Vertrauen der Mitglieder erhielt Schriftführerin Helga Echle. Eigentlich habe sie nicht weitermachen wollen, gab sie zu. Doch angesichts des anstehenden Wechsels an der Vereinsspitze habe sie sich bereit erklärt, noch zwei Jahre dran zu hängen, um dem neuen Vorsitzenden in seiner ersten Zeit zur Seite zu stehen.

Ebenso einstimmig wählten die Mitglieder Andreas Flöß in den Beirat. Bedauerlich aber verständlich sei es, dass er sich als zweiter Vorsitzender zurückzieht, stellte Echle fest. Er dankte seinem Mitstreiter für seinen Einsatz in den vergangenen drei Jahren, in denen er neue Ideen eingebracht und beispielsweise die jährliche Besichtigung eines Villinger Betriebs eingeführt und Exkursionen zum Thema Architektur angeboten habe. Er sei eine Bereicherung für den Verein, aber es sei auch toll, dass er diese Interessen auf politischer Ebene im Gemeinderat vertritt.

Um verstärkt jüngere Mitglieder in den Beirat zu holen, verabschiedete sich zudem das Ehrenmitglied Helmut Kury aus dem Gremium. Gerade in Sachen Kunst und Kultur habe er viel geboten und stehe weiter auf seinen Spezialgebieten zur Verfügung, dankte ihm Echle. Auch der Ehrenvorsitzende Günter Rath würdigte das Engagement Kurys, der ihn 22 Jahre als zweiter Vorsitzender unterstützt habe und loyal hinter ihm gestanden sei. Kury habe immer das Wohl des Vereins und die Interessen der Mitglieder im Blick gehabt.