Hermann Schuhbauer, Dekan Kurt Müller, Helga Echle und Michael Tocha (von links) stellten gestern die beiden neuen Werke des Geschichts- und Heimatvereins Villingen vor. Foto: Spitz Foto: Schwarzwälder-Bote

Geschichts- und Heimatverein hat historischen Lesespaß jetzt im Doppelpack auf Lager

Von Cornelia Spitz

VS-Villingen. Alle Jahre wieder kommt nicht nur der Weihnachtsmann, sondern auch historischer Lesespaß des Geschichts- und Heimatvereins Villingen – 2012 sogar gleich doppelt.

Neben seinem neuen, dem 36. Jahresheft 2012 steht der Verein in diesem Jahr auch mit einem Werk von Dekan Kurt Müller auf dem Villinger Weihnachtsmarkt: "Große und kleine Gotteshäuser beider Konfessionen in Villingen-Schwenningen" heißt das Buch mit 140 Bildern.

Schriftführerin Helga Echle, Dekan Kurt Müller, Studiendirektor Michael Tocha (er unterstützt Hermann Colli in der Pressearbeit) und Ehrenmitglied Hermann Schuhbauer präsentierten gestern die neuen Werke.

Das Jahresheft 2012 hat es in sich: Marianne Kriesche lässt 40 Jahre Gymnasium am Hoptbühl Revue passieren, Carla Gramberg erzählt über historische Frauenpersönlichkeiten in der Zähringerstadt. Hier eine Mediation zum Zelebrationsalltag im Villinger Münster von Pfarrer Kurt Müller, da ein Stück über das Zusammenleben von Juden und Nicht-Juden in Villingen nach 1862 aus der Feder von Heinz Lörcher und dort ein beeindruckender Einblick in das Klosterleben mit Superiorin i. R. Eva-Maria.

Das Klosterleben ist es wohl auch, das Kurt Müller noch weiter inspirieren dürfte. "Ich bin ja kein Schriftsteller", betonte er, ein bisschen augenzwinkernd, im gestrigen Gespräch. Und doch ist er mit dem neuen Büchlein zum Wiederholungstäter geworden. Vor Jahren hielt er einen Vortrag über Feld- und Wegekreuze, "hinterher kam Günter Rath zu mir und meinte, das müsse man in einer Broschüre festhalten". Aus der Broschüre wurde ein Buch und aus diesem ein Bestseller: Die 1000 Exemplare waren schnell vergriffen. Vor zwei Jahren dann sein Lichtbildervortrag über Kirchen und Kapellen – was er sich damit neben großem Publikumsinteresse "einbrockte"? Natürlich das passende Buch dazu. Kein Wunder also, dass Helga Echle nun seinem Vortrag im neuen Jahresprogramm im November 2013 zum Thema "Klöster in Villingen und der Region" schon mit einem "die Klöster müssen auch noch" entgegenfieberte.

Wenn der Geistliche aber zu Fotoapparat und Schreibgerät greift, hat er etwas ganz anderes im Sinn: Er will Lust machen, in die Kirchen zu gehen, und "dass man die wertvollen kleinen Dinge schätzt und pflegt."

Auf 140 Bildern hält er in seinem Buch die katholischen und evangelischen Kirchen in Villingen und Schwenningen fest. Historisch bedeutsame werden besonders betont, andere aber, wie etwa die Bickenkapelle, "sind gar nicht mehr da" und werden schon insofern ebenfalls besonders bedacht. In ein prominentes Gotteshaus, das Münster, lässt der Geschichts- und Heimatverein mit Dekan Müller die Weihnachtsmarktbesucher wieder besonders tief blicken: An den Samstagen 8. und 15. Dezember, jeweils 16.30 Uhr (Treffpunkt Innenraum), finden Münsterführungen statt.

Weitere Informationen: Beide Bücher gibt es für 15 Euro am Stand des Geschichts- und Heimatvereins auf dem Weihnachtsmarkt und im Buchhandel. Mitgliedern wird das Jahresheft zugesandt, das auch das neue Jahresprogramm 2013 enthält. Das Kirchen-Buch ist in den Pfarrämtern erhältlich. Der Erlös des Weihnachtsmarktes kommt dem Palliativzentrum zugute.