Weihnachten am Strand: In anderen Ländern gibt es auch andere Bräuche zu Weihnachten. Foto: Sauer Foto: Schwarzwälder-Bote

Wie Weihnachten in anderen Ländern gefeiert wird / Schüler befassen sich mit Bräuchen in Italien, England, Polen und Brasilien

Von Seher Bülbül, Sandra Cichy und Lena Zimmermann

Wie Weihnachten in anderen Ländern gefeiert wird, damit befassten sich Schüler aus Blumberg im Rahmen des Projekts ZiSch – Zeitung in der Schule. u  Italien: In Italien ist Weihnachten ein sehr frommes Fest, denn viele Italiener sind streng gläubig. An Heiligabend kommt die ganze Familie zusammen und sie feiern und essen zusammen. Nach dem Festmahl gehen auch sie in die Mitternachtsmesse. Anders als zum Beispiel in Deutschland gibt es keine Geschenke unter dem Weihnachtsbaum. Nur die Krippe darf unter dem Baum aufgebaut werden. Ebenso wie in Spanien müssen sich auch die Italiener mit der Bescherung etwas gedulden – am 24. oder 25. Dezember gibt es nämlich auch in diesem südeuropäischen Land meistens noch keine Geschenke, sie werden, genau wie in Spanien, am 6. Januar, dem Dreikönigstag ausgepackt. Im Volksglauben hat sich der Brauch der Dreikönigshexe Befana durchgesetzt. Die Geschenke werden demnach nicht vom Weihnachtsmann oder Christkind gebracht, sondern von dieser Hexe. Laut traditionellem Glauben ist sie in der Weihnachtsnacht viel zu spät losgegangen und hat daher den Stern verpasst, der sie zur Krippe hätte führen sollen. So konnte sie den Weg nicht finden und irrt immer noch umher, um die Krippe zu suchen. Sie gibt die Hoffnung aber nicht auf, bringt jedem Haus Geschenke und hofft, durch einen glücklichen Zufall auf das Christkind zu treffen. In einigen Regionen Italiens hat sich aber mittlerweile auch die Tradition von Weihnachtsmann und Christkind durchgesetzt.u England: Die Engländer lieben Weihnachten, und jedes Jahr schmücken sie ihre Wohnzimmer mit vielen Girlanden und Luftschlangen. Am Heiligabend (auf Englisch "Christmas Eve") gibt es in England ein Festessen, und natürlich muss zu diesem Anlass auch der Tisch festlich geschmückt werden. Oftmals werden die Teller sogar mit kleinen Hütchen und Tröten dekoriert. Wenn man einen solch dekorierten Tisch sieht, denkt man in Deutschland eigentlich eher an Karneval oder an eine Geburtstagsfeier. Aber im Grunde genommen feiern die Engländer ja auch einen Geburtstag. Zur Feier des Tages gibt es häufig einen Truthahn und Plumpudding, in dem eine Münze versteckt wird. Der Glückliche, der die Münze in seinem Plumpudding findet, darf sich etwas wünschen. Wenn alle satt sind, gehen sie ins Wohnzimmer und spannen ein Seil auf. An dieses Seil werden dann Socken gehängt. Denn der Weihnachtsmann, den sie "Father Christmas" nennen, kommt nach der englischen Tradition erst in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember: Nach dieser schleicht er sich nachts, wenn alle schlafen, in die Wohnzimmer und packt die Geschenke in die Socken. u Polen: Der Heilige Abend (Wigilia) ist das wichtigste Familienfest im katholischen Polen und eines der traditionsreichsten Weihnachtsfeste der Welt. Man glaubt in Polen, dass der Ablauf des Tages für das gesamte folgende Jahr entscheidend ist, daher wird viel Wert auf Eintracht und Ruhe in der Familie gelegt. Die Vorbereitungen zum heiligen Abend beginnen bereits am frühen Morgen, an dem die Familie sich gemeinsam an das Schmücken des Weihnachtsbaumes macht. Zur festlichen Dekoration gehörten auch Getreide-, Heu- und Strohbündel, die eine gute Ernte bescheren sollen und die Jesuskrippe im Stall symbolisieren. Unter dem üppig gefüllten Esstisch, befindet sich immer ein kleines Heubündel, zum einen um an Jesus’ Geburtsstätte zu erinnern und da man in Polen glaubt, dass das Christkind in Begleitung eines Esels auf die Erde kommt. In manchen polnischen Familien wird ein Geldstück unter die Teller gelegt in der Hoffnung, dass man vor Armut geschützt sei. Ein ebenso fester Bestandteil des polnischen Weihnachtsessens ist ein zusätzliches Gedeck, das an die Verstorbenen erinnern soll, derer man an diesem Tage besonders gedenkt und für den Fall dass ein unerwarteter Gast oder Bedürftiger an die Tür klopft. Der heilige Abend wird in polnischen Familien nicht begonnen bevor der erste Stern am Himmel steht, traditionell gefolgt von der Verlesung der Weihnachtsevangelien. u Brasilien: Weihnachten in Brasilen wird – so unglaublich es auch klingen mag – in der Mitte des Sommers gefeiert. Auf diese Zeit fallen die Sommerferien. Je nach der Region werden die Festtage in diesem großen Land unterschiedlich gefeiert. In Brasilien haben sich Einwanderer aus verschiedenen Ländern Europas, Afrikas und Asiens niedergelassen. Deshalb kann man jetzt von einer ungleichen Kultur des Landes sprechen. Im Süden werden die Häuser und Gärten mit bunten Lichtern oder verschiedenen Verzierungen, die an die Geburt von Jesus Christus erinnern, geschmückt. Die Kultur dieser Regionen wurde unter andrem von den Italienern oder Deutschen geprägt, deshalb werden dort die Weihnachtskrippen aufgestellt oder Weihnachtslieder gesungen. Die Geschenke werden von dem Weihnachtsmann gebracht, der durch offene Fenster kommt und die Geschenke in die Schuhe, die auf dem Boden stehen, legt. In der Adventszeit bringen die Kinder die Figur vom Christkind in die Kirche, um sie auf den Altar zu legen. Jeden Sonntag wird ein Kind gelost, das die Figur für eine Woche mit nach Hause nimmt. An Heiligabend feiern die Brasilianer nach der Messe, die in Brasilien zwischen 20 und 22 Uhr stattfindet, bis zum Morgengrauen im Familienkreis.

In den zentralen und nördlichen Landesteilen werden die Inszenierungen der Christi Geburt vorbereitet, an denen die Heilige Familie, Hirten, Engel und Heilige Drei Könige teilnehmen. In diesen Regionen werden die portugiesischen Gerichte aus den getrockneten Fischen aufgetragen. Dazu kommen noch sehr süße Nachtische, wie beispielsweise "Rabanda", das aus dem weißen in der Milch mit Zucker oder in dem Honig mit dem Zimt gewichenen Backwerk zubereitet wird. u Die Autoren sind Schüler der Klasse 8b der Realschule Blumberg.