Der Hang oberhalb der A 81 bei Tuningen wird erneut von Geologen überprüft: eine reine Vorsorgemaßnahme. Foto: Huber

Rodungsarbeiten beginnen am Hang über A 81. Reine Vorsorgemaßnahme.

Villingen-SchwenningenDer Horrorunfall auf der A 81 ist nicht so schnell vergessen: Ein schwerer Felsbrocken führte zu einem tödlichen Unfall. Geologen untersuchen in nächster Zeit erneut den Hang. Ein ähnliches Szenario soll sich nicht wiederholen.

Die Absperrung kurz nach dem Parkplatz auf der A 81 zwischen der Abfahrt Tuningen und Villingen-Schwenningen sowie die Baustellenfahrzeuge sind nicht zu übersehen. Die ersten herausgenommenen Büsche liegen bereits zur Abholung bereit. Die Rodungsarbeiten, die an der A 81 begannen, stehen in Zusammenhang mit dem Unfall vom 12. Oktober und werden sich einige Zeit hinziehen.

Experten schauen genau

Heike Spannagel, Pressesprecherin im Regierungspräsidium Freiburg, bekräftigte auf Anfrage des Schwarzwälder Boten, "dass Experten nochmals genauer hinschauen möchten". Bereits Mitte Oktober waren Geologen des Landesamtes für Geologie, Rohstoffe und Bergbau, (das zum Regierungspräsidium Freiburg gehört) an den Hang gekommen, um diesen auf möglicherweise locker gewordene Felsstücke zu überprüfen und wacklige Brocken zu sichern. Der Felssturz hatte nach ersten Erkenntnissen der Experten aus Freiburg eine natürliche Ursache. Der Wurzeldruck von Bäumen an der dicht bewachsenen Böschung soll den Sandsteinblock 22 Meter oberhalb der Fahrbahn gelöst und ins Rollen gebracht haben. Zwei weitere Felsblöcke wurden im Nachhall des Unfalls entfernt, weil sie absturzgefährdet waren.

Bei der aktuellen geplanten Überprüfung, so RP-Pressesprecherin Heike Spannagel, handle es sich um eine reine Vorsorgemaßnahme. Dabei werde das Sandsteinband auf dem recht steilen Gelände untersucht, und vor allem der Bereich, wo der Felsbrocken vor einem Monat herausgefallen und auf die Autobahn gestürzt war.

Auto geht in Flammen auf

Damit die Geologen überhaupt an das Sandsteinband gelangen und eine genaue Überprüfung starten können, standen zum Wochenbeginn umfangreiche Rodungsarbeiten an. Der betroffene Bereich, so Heike Spannagel, werde in den nächsten Tagen großzügig freigelegt. An dieser Maßnahme, so die Pressesprecherin weiter, führe kein Weg vorbei, da das Terrain stark bewachsen sei. "Wir müssen alles tun, damit der Sandsteinstreifen sichtbar wird." Noch kann sie keine Angaben dazu machen, wann die Rodungen abgeschlossen sind und die Geologen ihre Arbeit aufnehmen können. "Das hängt auch von den Witterungsverhältnissen ab."

Vor vier Wochen hatte sich ein drei Tonnen schwerer Felsen von einem Abhang gelöst und war auf die A 81 gestürzt. Ein Sportwagenfahrer konnte nicht mehr ausweichen und prallte frontal gegen den Felsen. Das Auto ging nach dem Unfall sofort in Flammen auf und brannte aus. Der Fahrer konnte sich nicht mehr aus dem Wagen befreien. Für ihn kam jede Hilfe zu spät.

Experten sprachen damals von einem "unglücklichen Einzelfall". Generell kommen solche Felsstürze sehr selten vor.