2000 Euro als Differenz, die zu den Vorjahren zu zahlen ist: eine "bittere Pille", die die Messe schlucken muss, so sagt es die Betriebsleiterin, aber wirklich auch eine unüberwindbare Hürde? Eigentlich nicht, hatte doch sogar der Inhaber des Villinger Kinderfachgeschäfts Zappel-Philipp angeboten, die Differenz auszugleichen, berichtet Leppert und spricht von einer "schönen Geste". Da sei es aber bereits zu spät gewesen: Denn zu diesem Zeitpunkt hatte die Messe die Bühne bereits abbestellt, den Vereinen, die in der Warteschleife hingen, abgesagt.
"Ganz still wird der Markt aber nicht", stellt Patricia Leppert klar. Denn die Aussteller könnten – wenngleich nur aus Boxen – selber Musik abspielen, haben sie doch eigene Verträge mit der Gema, wie beispielsweise der Betreiber beider Kinderkarussells, der sogar einen gesonderten Ganzjahresvertrag besitze.
"Natürlich ist es sehr schade, vor allem für die vielen Vereine und Schulen, die sonst immer die Bühne gefüllt haben", sagt indes Wirtschaftsförderin Beate Behrens. Sie bedauert, dass im Vorhinein keine Kommunikation zwischen Stadt und Messegesellschaft stattgefunden habe: "Wenn man nicht mit mir redet, kann ich leider auch nicht reagieren."
So hofft die Wirtschaftsförderin, für das kommende Jahr eine "bezahlbare und akzeptable Lösung mit Musikbühne" mit der Messegesellschaft auf die Beine stellen zu können.
Doch das hängt auch davon ab, ob der Verwaltungsausschuss in seiner Sitzung am kommenden Mittwoch dem Beschluss zustimmt, der Messegesellschaft den jährlichen Zuschuss von 30 000 Euro, der in den vergangenen beiden Jahren als "Anschubfinanzierung" für die Durchführung des Weihnachtsmarkts bestimmt war, auch für 2016 zu gewähren.
Es bedarf einiger Investitionen
Darauf sei dieser nämlich angewiesen, um neben Imbissbuden und "fahrenden Marktbeschickern" durch traditionelle Kunsthandwerk-Hütten und Stände mit sozialem Hintergrund, die Zuschüsse benötigen, genügend Flair aufkommen zu lassen. "Der Weihnachtsmarkt muss in einen vernünftigen Fluss kommen, um zu einem Aushängeschild der Stadt zu werden. Doch das bedarf einiger Jahre Zeit und vor allem einiger Investitionen", macht Behrens deutlich.
Dazu sei natürlich das Stadtmarketing, aber auch das "innere Marketing" durch die Besucher gefragt. Ob dieses auch in diesem Jahr so positiv wie zuletzt ausfallen werde, ist sich die Wirtschaftsförderin nicht sicher: "Durch die fehlenden Vereine und Schulen werden vielleicht die Familien wegbleiben, die sonst das Bild des Weihnachtsmarkts geprägt haben."
Sie hoffe aber, dass die Bürger den Weihnachtsmarkt auch ohne Bühne annehmen werden – für einen Ausgleich durch das Alternativprogramm habe die Messegesellschaft ja bereits gesorgt. Beate Behrens: "Jetzt schauen wir erstmal, wie der Markt läuft, bevor wir ihn kritisieren."
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