Mit sechs Enthaltungen stimmte die Vertreterversammlung der Volksbank Schwarzwald Baar Hegau in der Neuen Tonhalle für die Fusion mit der Spar- und Kreditbank Dauchingen. Foto: Heinig Foto: Schwarzwälder Bote

Volksbank: Vertreterversammlung macht Fusion mit der Spar- und Kreditbank Dauchingen perfekt

2017, das 150. Jahr ihres Bestehens, war für die Volksbank eG Schwarzwald Baar Hegau "ein besonderes, ein gutes" Jahr. Die Genossenschaftsbank blieb auf Wachstumskurs. In der Vertreterversammlung wurde die Verschmelzung mit der Spar- und Kreditbank Dauchingen eG beschlossen.

VS-Villingen. Der Aufsichtsratsvorsitzende Markus Grimm konnte am Mittwochabend in der Neuen Tonhalle 215 gewählte Vertreter aus dem gesamten Geschäftsbezirk begrüßen. Ralf Schmitt sprach im Bericht des Vorstandes von stabilen konjunkturelle Rahmenbedingungen, trotz anhaltenden Niedrigzinses, zunehmender Regulatorik und hohen Wettbewerbsdrucks. Die Leistungsbilanz der Volksbank mit einer regionalen Wertschöpfung von rund 41 Millionen Euro an Steuern, Gehaltszahlungen und Investitionen sowie das soziale Engagement für Vereine und Organisationen aus der Region könne sich sehen lassen, so Schmitt.

Das betreute Kundenvolumen stieg auf 5,938 Milliarden Euro, die Bilanzsumme um fünf Prozent auf 4,28 Millionen. Aus dem Bilanzgewinn von rund vier Millionen Euro werde an die 54 000 Genossenschaftsmitglieder in diesen Tagen eine dreiprozentige Dividende (rund 1,5 Millionen Euro) ausgeschüttet. In 2018 sei die Volksbank gut gestartet, das Kreditwachstum setze sich fort, die Ertragslage sei gut, wurde Schmitt aktuell. Am Konjunkturhimmel mache er indes Gewitterwolken aus. Auftragseingänge seien rückläufig, vor allem bei den Automobilzulieferern der Region. Zur erhofften Zinswende sagte das Vorstandsmitglied: "Sie ist da, aber sie dauert". An der Sparfront werde sich in den nächsten eineinhalb bis zwei Jahren noch nichts tun.

Ein Augenmerk legte Schmitt auf die Nachhaltigkeit. Seit 2012 habe die Volksbank – nicht zuletzt durch den Neubau am Riettor – rund 800 Tonnen CO 2 eingespart. Derzeit fallen 2,19 Tonnen pro Mitarbeiter an, bis Ende 2019 soll dieser Wert auf zwei Tonnen sinken. Die Digitalisierung werde dazu beitragen, glaubt Schmitt und stellte innovative Vertriebs- und Servicewege vor. Unter anderem können Kunden bis Jahresende an 15 Stationen "VoBa Live" erleben, ein Selbstbedienungsterminal, dessen Dienste man sich ab Juli auch auf das eigene Tablet holen kann.

Der "Mut zu Neuem und die Bereitschaft sich zukunftsweisend aufzustellen" sei bemerkenswert, lobte der Aufsichtsratsvorsitzende Markus Grimm den dreiköpfigen Bankenvorstand, neben Schmitt der Vorstandsvorsitzende und an diesem Abend erkrankte Joachim Straub sowie Daniel Hirt. Grimm dankte aber auch den engagierten Mitarbeitern, die im Rahmen einer Vertrauensarbeitszeit nicht auf die Uhr schauen.

Der erwartet positive Prüfungsbericht des Baden-württembergischen Genossenschaftsverbandes war reine Formsache. Dessen Prüfungsdienstleiter Mathias Juhl hatte aber noch mehr vorzulesen: Mit dem ausführlichen Verschmelzungsgutachten seines Verbandes empfahl er der Versammlung die Zustimmung zur Fusion der Volksbank mit der Spar- und Kreditbank Dauchingen, zu der die Dauchinger Vertreter eine Woche zuvor schon genickt hatten. Mit sechs Enthaltungen sagte die Versammlung "Ja". Die beiden Vorstände der Dauchinger Genossenschaftsbank, Lothar Birk und Frank Kohler werden in leitende Positionen übernommen. Ingo Österreicher wurde als 14. Mitglied in den Aufsichtsrat gewählt.

Ins Gremium wiedergewählt wurden Bernhard Hertrich, Josef Steidle und Klaus Bach (alle Singen) sowie Eberhard Ludwig (Villingen-Schwenningen). Nach 41 Jahren als Aufsichtsratsmitglied und -vorsitzender mit der Ehrenurkunde in Gold des Genossenschaftsverbandes in den Ruhestand verabschiedet wurde Karl-Heinz Blum aus Blumberg.