Der Abriss des Gasthauses ist in vollem Gange – bei den Arbeiten kommt auch die alte Beschriftung der Bertholdshöhe zum Vorschein. Foto: Eich

Gasthaus an der Wieselsbergstraße wird derzeit abgerissen. Platz für Mehrfamilienhaus.

VS-Villingen - Das Gasthaus Bertholdshöhe ist bald Geschichte. Abrissbagger sind derzeit dabei, das Gebäude zurückzubauen, um dort Platz für ein neues Mehrfamilienhaus zu schaffen.

116 Jahre nach dem Bau des Gasthauses Bertholdshöhe fressen sich derzeit die Abrissbagger durch das Dach und die Wände des Gebäudes an der Wieselsbergstraße: Das Ende der seit fast vier Jahren leerstehenden Wirtschaft ist besiegelt.

Gasthaus war über 100 Jahre in Betrieb

Das im Jahr 1904 erbaute Gasthaus war über 100 Jahre in Betrieb. Erbaut hatte das Gebäude leicht außerhalb der Stadt an der Straße nach Nordstetten Familie Mauch vom Inselhof, welche das Gasthaus bis 1924 selbst bewirtschaftete, ehe es an Kimmich & Harter verpachtet wurde. Die Ära Nagel begann bereits 1933, als die Eltern des späteren Betreibers Alfons Nagel die Bertholdshöhe übernahmen. Er und seine Frau Thea sind im Sommer 2016 jedoch in den Ruhestand gegangen, seit dem stand die Wirtschaft leer.

Das Haus sowie das danebenliegende Grundstück wurde, wie bereits berichtet, im Jahr 2017 von der IPI Immo-Pro-Invest GmbH aus Bad Dürrheim gekauft, um dort im neuen Wohngebiet "Am hinteren Bickeberg" Mehrfamilienhäuser entstehen zu lassen. Die Veranwortlichen standen zunächst in Kontakt mit der Stadt, um die weitere Zukunft des Gebäudes zu klären. Man entschied sich jedoch, aufgrund der schlechten Bausubstanz, für einen Rückbau.

Mittlerweile steht auch fest, dass auf der freiwerdenden Fläche ein weiteres Mehrfamilienhaus entstehen wird. Damit gesellt sich auf dem insgesamt fast 7500 Quadratmeter großen Areal zwischen Wieselsbergstraße und Bundesstraße ein weiteres Haus mit 17 Wohnungen zu den bisher realisierten vier Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 46 Wohneinheiten.

Eiskeller wird erhalten

Bestehen bleiben wird der zum Gasthaus gehörende Eiskeller. Dieser steht unter Denkmalschutz und darf deshalb nicht zurückgebaut werden. Was aus dem Kellergewölbe wird, steht allerdings noch gänzlich in den Sternen. "Eine Neunutzung gestaltet sich schwierig", berichtet Daniel Repp, Leiter Geschäftsentwicklung bei Immo-Pro-Invest. Die Zugänge zum Keller, der unter anderem über die Wieselsbergstraße erreichbar ist, seien schwierig – um den überaus baufälligen Keller weiter nutzen zu können, müsste man viel Geld in die Hand nehmen. Für die Eigentümer steht deshalb zunächst im Fokus, das Gewölbe baulich abzusichern und danach weiter abzuwarten. Von einer zeitnahen Neunutzung gehen die Verantwortlichen derzeit aber nicht aus.

Ganz anders sieht es da bei der Bebauung der freiwerdenden Fläche aus. Sobald der Abriss vollzogen und die Baugenehmigung vonseiten der Stadt ausgestellt wurde, möchte der Investor mit dem Bau des Hauses beginnen, um damit das neue Wohngebiet mit insgesamt über 60 Wohneinheiten endgültig zu komplettieren.