Die kommissarische Schulleiterin Erika Götz ist ebenso beim Rundgang dabei. Foto: Schwarzwälder Bote

Stadträte verschaffen sich Eindruck von Erweiterungsbau der Gartenschule. Am 7. Januar geht es los.

Villingen-Schwenningen - Noch einmal wird sich die Fertigstellung des neuen Ganztagsbereichs der Gartenschule verzögern. Dennoch waren die Stadträte voll des Lobes, als sie das umgebaute Feuerwehrhaus am Dienstagnachmittag besichtigten.

Eigentlich war die Fertigstellung zuletzt auf Ende November anvisiert gewesen. Doch auch aus diesem Termin wurde nichts, müssen jetzt noch die Elektrik- und Malerarbeiten zu Ende gebracht werden, wie Dieter Kleinhans, Leiter des Amts für Gebäudewirtschaft und Hochbau (GHO), beim Rundgang mit Stadträten, Verwaltungs- und Schulvertretern berichtet.

"Wir werden am 7. Januar 2020 starten", versichert er. Dieser Termin sei mit allen Verantwortlichen, allen voran der Schulleitung, abgestimmt. Vorher, also noch vor Weihnachten, wollen die Kifaz-Vertreter, die die Ganztagsbetreuung an der Gartenschule innehaben, zusammen mit den Schülern einen Probelauf starten, wie im Gespräch zwischen Kleinhans und Kifaz-Stiftungsrat-Vertreter Uwe Siekmaier deutlich wird.

Beim Rundgang, den die Fraktionen der Grünen und der SPD angeregt hatten, zeigt der GHO-Leiter genau den Weg, den die Schüler ab dem kommenden Jahr vom Gartenschul-Hauptgebäude durch den neuen Ganztagsbereich nehmen werden: Vom denkmalgeschützten, überdachten Gang geht es über den Schulhof ins alte Feuerwehrhaus, entlang der neuen Garderobe, den Toiletten und einem Bastelatelier hinein ins Herzstück, der Mensa mit zwei Essensausgaben. Die Küche sei bereits abgenommen. Eine Kochküche werde es dennoch nicht geben, gegen diese aufwendige Form habe sich die Stadt vor einiger Zeit grundsätzlich entschieden, berichtet der Amtsleiter auf Anfrage.

Charakter des Feuerwehrhauses soll beibehalten werden

Der große Multifunktionsraum könne für jede Art von schulischen, möglicherweise auch außerschulischen Gelegenheiten genutzt werden. Immer wieder unterstreicht Kleinhans den Charakter des Feuerwehrhauses, der während der Sanierung des ehemaligen Gerätehauses beibehalten werden sollte. Er weist auf die noch durch Betonstützen erkennbaren alten Stellplätze ebenso hin wie auf die Fassadentüren, die den ursprünglichen Rotton zurückerhalten haben.

Dann geht es in den ehemaligen dreigeschossigen Turm, der in der Statik verstärkt worden und der durch einen großen Anteil an Handarbeit geprägt sei, wie Dieter Kleinhans erläutert. Ein nahezu erhaltener Parkettboden und Wandvertäfelungen prägen die Räume, die für Ganztagsaufenthalt und -betreuung bestimmt sind, vornehmlich und versprühen den Feuerwehr-Charme deutlich. Hier wollten die Verantwortlichen "so wenig wie möglich an der alten Struktur kaputtmachen".

Die Gemeinderäte staunen vor allem nicht schlecht über das neue Leseatelier, das im Dachgeschoss großzügig angelegt ist.

Wenn die Elektriker im Treppenhaus fertig sind, könne der Turm geputzt und für den Probelauf fertiggemacht werden. "Hier kann man’s als Schüler, Lehrer und Betreuer aushalten", fasst der Amtsleiter zusammen.

Rund 4,4 Millionen Euro Gesamtkosten

Bei rund 4,4 Millionen Euro Gesamtkosten liegt das Projekt mittlerweile. Zuletzt seien noch einmal rund 150.000 Euro hinzugekommen, die sich aus verschiedenen Gewerken angesammelt hätten. Auch hier betont Kleinhans nochmals die aufwendige Handarbeit. Das alles sei vom Architekten unterschätzt worden.

Fast fertig ist auch der Außenbereich vor dem Gerätehaus, der mit Spielgeräten aufgewertet wird. Eine Rutsche soll den alten mit dem neuen Schulhof verbinden. Hier, so bittet die neue kommisarische Schulleiterin Erika Götz, müsse noch eine Absicherung Richtung Parkplatz an der Straße Auf der Lehr erfolgen, um die Kinder vor der Hauptstraße zu schützen.

Und wie sieht es mit der anstehenden Fenster- und Fassadensanierung am Hauptgebäude aus? "Wir werden es im Frühjahr angehen", berichtet der Amtsleiter auf Nachfrage von Freie Wähler-Stadtrat Henning Lichte. Die Haushaltsmittel aus diesem Jahr – 450.000 Euro – könnten nicht übertragen und müssten neu angemeldet werden. Die Ausschreibung erfolge jedoch noch in diesem Jahr, versichert Kleinhans.