Simone Solga Foto: Trenkle Foto: Schwarzwälder Bote

So ganz stimmte es nicht, was Kabarettistin Simone Solga neulich den

So ganz stimmte es nicht, was Kabarettistin Simone Solga neulich den Zuschauern im Theater am Ring erzählte. Beispielsweise, dass Rupert Kubon sie nach ihrem Rücktritt als Kanzerlinnen-Souffleuse gleich ins Rathaus übernehmen wolle – als Öffentlichkeitsreferentin. Ohne Lügen gehe es nicht in der Welt, so Solga. "Wissen sie wie das Fachwort dafür heißt, wenn Menschen nicht mehr gelogene Freundlichkeiten von sich geben: Syrien!" Wir müssten alle ständig lügen, sonst seien wir nicht zu ertragen. Wer sage seinem Partner im Badezimmer schon direkt ins Gesicht: Mensch bist du fett geworden. Und überhaupt: Sich über Fakenews aufzuregen, mache keinen Sinn, wenn die echten Nachrichten schlimmer sind, als die erdachten. Geflohen sei sie aus dem Krisengebiet Bundestag ins beschauliche Villingen. Im Schwarzwald solle es ja schön sein, so Solga, "aber man versteht die Menschen nicht". Im Saarland wolle man sie hingegen gar nicht verstehen. "Auch von ihnen sind ja einige aus dem Ausland hier her gekommen", so Solga, "also mindestens aus Schwenningen sehe ich manche". Dass wir uns auch selbst ständig belügen, machte sie in einem Beispiel klar: "Wir alle sind Umweltzerstörer, die letztlich mit den giftigen Abgasen Menschen töten – indirekt aber immerhin. Nicht wie früher ganz offen beim Rückwärtseinparken."                             (wt)

Im Gemeinderat der Doppelstadt macht sich schon ein bisschen Wehmut breit. Sie kappeln sich, sie streiten sich und steigern den Erhaltungswert der Sitzungen mit oft doch recht trockenen Themen enorm: Oberbürgermeister Rupert Kubon und Ernst Reiser von den Freien Wählern. Man könnte fast von einer Hassliebe sprechen. Doch für beide neigt sich ihre Amtszeit dem Ende. Ein letztes Mal widmen sich in diesen Wochen beide den Haushaltsberatungen für Villingen-Schwenningen. Da verspürt offenbar auch Ernst Reiser ein wenig Abschiedsschmerz: "Für uns beide, Herr Kubon, ist es der Letzte, bei dem wir mit dabei sind", sagte er mit Blick auf den Haushalt für das Jahr 2019. Bürgermeister Detlev Bührer, wohl wissend um die besondere Beziehung der beiden zueinander, empfohl augenzwinkernd: "Genießen Sie es, Herr Reiser!" Doch der Genuss ist auch ganz auf der anderen Seite: "Ich glaube, das genießen wir beide", gab Kubon nämlich zu. (cos)

Einen ganz besonderen Draht zu den Technischen Diensten in VS – oder ganz nach oben – hat offenbar Bernd Hezel. Der CDU-Gemeinderat schaffte, was im Schlagloch geplagten Oberzentrum kaum jemand für möglich hält: "Letzte Woche beschwerte ich mich noch über die Schlaglöcher auf dem Weg zu meinem Haus und am andern Tag war der Trupp von den TDVS schon da und hat die Löcher zugemacht." Eine Idee hatte der grüne Fraktionsvorsitzende Joachim von Mirbach , wie sich ohne die Anschaffung einer teuren Radarfalle das Tempo der Autofahrer reduzieren lässt: Genervte Anwohner könnten eine täuschend echte Messsäule basteln und in den Garten stellen, das habe laut einer Zeitung in einer anderen deutschen Stadt bestens funktioniert. Die Verwaltung versuche zwar, das zu unterbinden, doch auf Privatgelände habe sie keine Chance. Wie seine Kollegen wollte Bürgeramtsleiter Ralf Glück diesen Streich gleich verbieten und warnte vor Nachahmung. Doch seinem Chef Rupert Kubon schien das gänzlich egal. Da gehe es um Kunst, stellte der Oberbürgermeister fest und suchte den Schulterschluss mit Vanessa Charlotte Heitland. Die neue Leiterin der Städtischen Galerie stimme sicher mit ihm überein, dass es sich sogar um Aktionskunst handelt, ging es mit dem Fachsimpeln los. Denn der Fahrer bremse beim Anblick des Säule ab und reflektiere folglich die Kunst. (maz)

Im Haushaltsplan gibt es auch offene Posten, die sich nicht so eindeutig festlegen lassen, beispielsweise die Frage, wieviele Urkunden das Standesamt bearbeiten muss und welche Kosten dabei entstehen beziehungsweise Gebühren hereinkommen. Zumeist liegen die Zahlen aus dem Vorjahr zugrunde. Bei den Kirchenaustritten aber hat der Kämmerer 30 Fälle mehr eingerechnet als 2018, als er von 320 dieser Erklärungen ausging. Im Ausschuss blieb das Spötteln mit Blick auf Rupert Kubon nicht aus, der ja die Seiten wechselt und künftig der katholischen Kirche als Diakon dient. "Ich werde mein Bestes versuchen", versprach der bisherige Oberbürgermeister, diese Zahlen zu drücken. So schlägt sich sein Wirken zumindestens auf einer kleinen Haushaltsstelle auch weiter nieder. (maz)