Archie Clapp Foto: Trenkle Foto: Schwarzwälder Bote

Sein schräg-markanter Haarschnitt verleiht Archie Clapp ein Alleinstellungsmerkmal unter den Comedians

Sein schräg-markanter Haarschnitt verleiht Archie Clapp ein Alleinstellungsmerkmal unter den Comedians Deutschlands: eine als Horn herausragende Haartracht. Hineinragend, nämlich aus dem Verbalen ins Zauberhafte, sind die neben den Wortbeiträgen auf der Bühne jeweils vorgeführten Tricks. Solche zeigte er auch kürzlich zum Start des neuen Unterhaltungsformats im Schwenninger Capitol. Veranstalter Elias Raatz und Capitol-Besitzer Sascha Zivkovic luden den in England geborenen Berliner an den Neckarursprung ein. Es klappte: Archie Clapp kam und gewann schnell die Herzen der 80 Zuschauer der Eröffnungsveranstaltung. Wenn der Comedian zaubert, geht es mal gut und mal schlecht. Das Scheitern scheint Teil der Unterhaltungsstrategie seiner Show zu sein, und die gelingt hervorragend. Die Peinlichkeit einer völlig falsch vorhergesagten Zahl ist unterhaltsam. Ebenso, wenn Gegenstände einfach nicht verschwinden wollen. Schief gehen kann es mit dem Zaubern aber auch im übertragenden Sinn: In ein Berliner Gefängnis wurde Clapp einst von der Leitung eingeladen, um kulturell etwas Licht ins triste Knastleben zu bringen. Das Interesse der Insassen war allerdings wohl nur mäßig. Vermutlich wussten diese, dass Clapp nichts zum echten Verschwinden beitragen kann.                                                                      (wt)

Schon historisch oder kann das weg? Aus jugendlichem Munde dürfte das ein Stadtführer wie Rudolf Reim dann und wann zu hören bekommen. Bei Stadtführungen nämlich geht es meist über die Rietstraße. Es ist eine besondere Straße mit vielen historischen Gebäuden. Mit Brunnen, an denen Geschichten erzählt werden. Vorbei an Wappen, Stiftungen. Nun ist die Rietstraße grundsaniert und alles noch strahlender als es eh schon war. Beim aufmerksamen Schlendern wird vor allem bei unseren jungen Stadtbesuchern die Frage aufkommen, was denn die eigenartige Stele mit dem Hörer zu bedeuten hat. Nun, es gibt Menschen, denen eine Telefonzelle oder ähnliches völlig fremd ist. Das erste Iphone wurde ja schon vor bereits über zwölf Jahren in Deutschland von genau diesem Unternehmen mit der Farbe Magenta auf den Markt gebracht. Es gab vor langer, langer Zeit, das A-Netz, später das B-Netz, dann das C- und D-Netz. Es gab auch mal das Telegraphenamt, das Fernmeldeamt und die Telefonzelle. Die Telefonzelle, quasi ein begehbares Handy.

Ob dieses Freiluft-Design-Telefon der Telekom stark frequentiert wird, ist zu bezweifeln. Auf jeden Fall ist es auch ein Meilenstein in der Geschichte. In der Geschichte der Telekommunikation. Die Zeit, als man noch ortsgebunden telefonieren musste. Und das Ganze mit Bargeld oder wenn man ganz fortschrittlich war, bargeldlos mit einer Telefonkarte. Wie doch die Zeit vergeht.                                                                (rr)