Die Geflügelzuchtvereine präsentieren ihre Tiere den interessierten Besuchern freilaufend oder in Käfigen.  Fotos: Bombardi Foto: Schwarzwälder Bote

Rassegeflügelzüchter: Landesschau in den Messehallen / Züchter sichern Artenvielfalt und Biodiversität

Ein Paradebeispiel konstruktiver landesweiter Zusammenarbeit war die zweite Landesschau der Rassegeflügelzüchter Baden-Württemberg, die der Kreisverband Villingen in den Schwenninger Messehallen ausrichtete.

VS-Schwenningen. Die Landesschau bot nahezu alles, was das Herz eines Geflügelzüchters höher schlagen lässt. Zahlreiche Besucher nutzten die Chance, durch den Kauf von Tieren ihre eigenen Bestände zu optimieren. Weitere Standbetreiber boten neueste Trends auf dem Gebiet der Futtermittel, Käfige oder viele andere die Zucht erleichternde Hilfsmittel an.

Mit lautem Gegacker, Geschnatter, Krähen oder Pfeifen empfingen die Tiere die Besucher, die sich auf der Schau ein umfassendes Bild über das Hobby Rassegeflügelzucht machen konnten. 4542 Geflügeltiere der unterschiedlichsten Rassen, ausgestellt von 510 Züchtern präsentierten sich den Besuchern.

In seiner Begrüßung dankte der Landesverbandsvorsitzende und Kreisvorsitzende badischer Rassegeflügelzüchter, Walter Weisser, den zahlreichen Helfern seines Kreisverbands, ohne deren Einsatz eine derartige Veranstaltung nicht machbar gewesen wäre. "Vor zwei Jahren erlebten wir, was es heißt, eine Veranstaltung dieser Größe wegen der Vogelgrippe abzusagen", zeigte er sich umso erleichterter, in diesem Jahr den Traum einer Landesschau zu realisieren.

Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch lenkte die Aufmerksamkeit auf das konstruktive Miteinander, ohne das eine derartige Veranstaltung nicht machbar ist. "Die Züchter wirken im Sinne topaktueller Diskussionen und sichern die Artenvielfalt und Biodiversität." Gurr-Hirsch sicherte den Züchtern für ihre Arbeit die Unterstützung des Ministeriums für ländlichen Raum und Verbraucherschutz zu. Sie lobte die Anstrengungen auf dem Gebiet der Nachwuchsarbeit. Kinder als Anwälte und Partner der Tiere zu haben, bedeute mit ihnen auf dem Gebiet der Kleintierzucht Probleme und Lösungen zu erarbeiten.

"Wenn eine grüne Landtagsabgeordnete Martina Braun und ein schwarzer Landtagsabgeordneter Karl Rombach einen roten Oberbürgermeister um ein gemeinsames Grußwort bitten, dann hat das in der heutigen Zeit auch etwas mit Biodiversität zu tun", scherzte OB Rupert Kubon. Er bezeichnete die Kleintierzucht als ein Hobby, welches an sieben Tagen in der Woche von den Züchtern viel Verantwortungsbewusstsein und Selbstdisziplin abverlangt. Die Veranstaltung in der Baden-Württemberg-Stadt Villingen-Schwenningen auszurichten stehe auch für die Überwindung lokalpatriotischer Gedanken. Rassekaninchenzüchter Ulrich Hartmann und Rassegeflügelzüchter Hansjörg Opala, die beiden Vorsitzenden der jeweiligen Landesverbände Württemberg-Hohenzollern bezeichneten die Durchführung einer gemeinsamen Landessschau aller Kleintierzuchtverbände als ein Nahziel.

Einen Schritt weiter sind die Jungtierzüchter, welche im kommenden Jahr zum ersten gemeinsamen Landesjugendtreffen aller vier Verbände vom 28. bis 30. Juni nach Furtwangen einladen.