Bei einer außerordentlichen Versammlung stimmen die Mitglieder des FV Marbach dem Projekt Kunstrasen ausnahmslos zu. Foto: Kaletta Foto: Schwarzwälder Bote

Vereine: Im August soll der Bagger anrollen / 112 000 Euro fehlen noch / Spendenaktion gestartet

Ja, die Mitglieder des Marbacher Fußballvereins wollen den Kunstrasenplatz.

VS-Marbach. Auf der außergewöhnlichen Versammlung sprachen sich alle 85 anwesenden Vereinsangehörigen für das geplante Projekt mit dem Motto "Raus aus dem Dreck – rauf aufs Grün" aus. Die Kosten betragen voraussichtlich 394 000 Euro.

"Vieles ist derzeit außergewöhnlich, auch diese Versammlung", begrüßte Vereinsvorsitzender Matthias Konegen die Anwesenden und fügte hinzu, dass sich der Verein verpflichtet fühle, den Mitgliedern die Möglichkeit zu geben, über den geplanten Kunstrasenplatz zu entscheiden.

Bevor abgestimmt wurde, gab es viele Informationen und eine Präsentation über die Hintergründe zu diesem Vorhaben. "Wir sind ein Verein mit Tradition, in fünf Jahren können wir mit dem 100-jährigen Bestehen ein großes Jubiläum feiern", so Konegen. Mit dem Projekt Kunstrasen zeige die Zukunft auf Grün, fuhr er fort und blickte zurück: 2017 habe man einen Experten hinzugezogen, der feststellen konnte, dass der Untergrund des Geländes tauglich sei für einen Kunstrasen. Ein Jahr später wurde der Entschluss gefasst, ihn anzulegen. Davon werde nicht nur der Verein profitieren, sondern auch der Schulsport beim Unterricht und bei den Bundesjugendspielen, Freizeit- und Firmenturnieren, Sommerferienprogramm und anderes mehr.

Mehrere Teams gebildet

Mehrere Teams seien inzwischen gebildet worden, die sich um Planung, Bau und Finanzierung kümmern. Im Februar 2019 wurde das Vorhaben Oberbürgermeister Jürgen Roth vorgestellt, der es voll unterstützt habe. Im Dezember des gleichen Jahres sei die Zusage gekommen, dass die Stadt 106 000 Euro bereitstelle. Eine finanzielle Unterstützung sei vom Badischen Sportbund zu erwarten, in dessen Finanzplan die Förderung in Höhe von 84 000 Euro im Jahr 2020 berücksichtigt.

Im August, so hofft Konegen, könne der Bagger anrollen. Eine Schicht von 7000 Tonnen Material müsse abgetragen und entsorgt werden, dann werde eine 40 Zentimeter hohe Großplatte aufgelegt, eine 70 Millimeter starke Tragschicht, dann der Kunstrasen.

Das Anlegen von einem Weg, Randsteinen und einem Zaun soll in Eigenarbeit durchgeführt werden, dafür wurden 65 000 Euro berechnet. Der Zaun soll vor Missbrauch durch Unbefugte sowie vor Verkotung durch Wildtiere schützen. Gefällt werden müsse ein Baumbestand, der die Vermoosung verhindern soll. Eine mehrstufige Tribüne ist ebenfalls vorgesehen.

Parzelle kann gekauft werden

20 000 Euro stehen seitens des Vereins zur Verfügung, Spenden gab es bisher in Höhe von 16 000 Euro. Nun würden noch 112 000 Euro fehlen, die durch Sponsoren, Rasenpaten und Bandenwerbung einfließen könnten. Dazu informierte Kassierer Erik Fürderer über die Möglichkeiten zum Kauf einer Parzelle, die ab 50 Euro bis zu 1500 Euro zu erwerben ist. Dies kann ab sofort auf der Homepage des Vereins geschehen, oder auch direkt durch das Vorstandsteam.

Auch habe man mit der Volksbank ein Crowdfunding vereinbart. Bei jeder Spende in Höhe von zehn Euro legt die Volksbank zehn Euro dazu. "Wer uns 100 Euro spenden will, sollte zehnmal zehn Euro überweisen", meinte der Kassierer. Sollte am Schluss Geld übrig sein, könne davon ein Wassertank mit einem Fassungsvermögen von 100 000 Liter gekauft werden, der im Parkplatz vergraben wird, das würde etwa 15 000 Euro kosten.

Im kommenden Jahr sei eine Beitragserhöhung von zehn Euro geplant, ließ Matthias Konegen wissen. Das Vereinsvermögen werde komplett für den Spielbetrieb verwendet. Der Rasenplatz in Marbach bleibe bestehen, da er für den Nachwuchs benötigt werde.

"Respekt für das, was der Verein auf gutem Fundament angegangen hat", bemerkte Ortsvorsteherin Diana Kern-Epple und sagte jegliche mögliche Unterstützung seitens der Ortsverwaltung zu. Wenn alles nach Plan verläuft, könne das erste Spiel auf dem neuen Kunstrasenplatz in Marbach im Oktober angepfiffen werden.