Barrierefreiheit in Villingen noch nicht erreicht

Villingen-Schwenningen (st). Die schon lange geforderte Barrierefreiheit im Villinger Bahnhof wird wahrscheinlich noch eine Weile auf sich warten lassen.

Das Handtuch sei zwar noch nicht zerschnitten, aber er lasse sich auch nicht den schwarzen Peter zuschieben, meint DB-Regionalleiter Sven Hantel. Bürgermeister Rolf Fußhoeller hingegen wirft der Bahn vor, dass sie nicht bereit sei, einen Kostendeckel für die Planungen vorzugeben. Bis 2018 sollen in Zusammenarbeit mit Bund, Land, Kommunen und der DB Station und Service AG ausgewählte Bahnhöfe vor allem im Hinblick auf eine barrierefreie Erschließung und Modernisierung hin verbessert werden. Der erste Entwurf der "Planungsvereinbarung zur Vorplanung" habe er Mitte 2012 an Bürgermeister Fußhoeller geschickt. Für Januar 2013 sei Sven Hantel gebeten worden, im Technischen Ausschuss das Vorhaben vorzustellen. Er ging davon aus, dass er die von der Stadt unterschriebene Vereinbarung gleich mitnehmen könne. Doch erst Mitte 2013 kam sie bei der Bahn an – mit vielen Änderungswünschen. Hantel: "In vergleichbaren Kommunen erfolgt das in wenigen Wochen." Im Oktober hatte die Bahn den Vertrag wieder an die Stadt geschickt mit eingearbeiteten Änderungswünschen. Bis Ende Januar hätte die Stadt ihn wieder an die Bahn schicken sollen, so dass sie ihren Terminplan einhalten könne. Bis heute wartet die Bahn auf den Vertrag. Eineinhalb Jahre sind seit der ersten Kontaktaufnahme vergangen. Hantel ist sich sicher, "wir kriegen das noch hin". Dieser erste Vertrag regele nur die ersten Planungsschritte, die nicht mehr als eine fünfstellige Summe ausmachten. Dann erst komme die Entwurfsplanung und schließlich Umsetzung und Realisierung dran.

Angesichts der schon lange erforderlichen Barrierefreiheit im Villinger Bahnhof kam dieses Programm der Stadt gerade recht. Bereits im Mai 2012 wurde die Mischfinanzierung erläutert, nach der die Stadt rund 740 000 Euro für Planungs- und Baukosten an den Bahnsteigen übernehmen soll von den rund vier Millionen Gesamtkosten. Die Verwaltung verlangte, dass zunächst der Abschluss einer Planungsvereinbarung sowie im Verlauf der Fertigstellung der Planung der Abschluss einer Bau- und Finanzierungsvereinbarung erforderlich sei.

In der Vorlage zum Technischen Ausschuss am Dienstag, 11. Februar, 17 Uhr, in der Glöckenberghalle in Weilersbach, heißt es, dass die Stadt die Planungsvereinbarung nicht unterzeichnen könne, weil eine Kostenobergrenze bislang nicht verhandelt werden konnte. Fußhoeller sieht sich in der Verantwortung der Stadt gegenüber, keinen Vertrag zu unterzeichnen, in dem nicht klar sei, welche Kosten auf sie zukomme. Für ihn ist das ein Sachproblem, habe nichts mit Schuldzuweisungen zu tun.