Anton Rudinski 2007 an früherer Wirkungsstätte im Villinger Friedengrund. Foto: Michael Eich

Früherer Trainer feierte mit dem FC 08 zwei Meisterschaften. Beim SC Freiburg Jogi Löw unter seinen Fittichen.

VS-Villingen - Anton Rudinski ist tot. Eine der früher schillerndsten Trainerpersönlichkeiten der hiesigen Fußballszene ist in der Nacht auf Sonntag im Alter von 80 Jahren in Villingen gestorben. Zuletzt hatte der ehemalige Fußballlehrer aufgrund einer schweren Erkrankung in der Seniorenresidenz am Kaiserring gelebt.

Der gebürtige Serbe, der am 1. Oktober 1937 in Subotica geboren wurde, feierte zwischen 1955 und 1960 als schussgewaltiger Stürmer mit Roter Stern Belgrad vier Meistertitel und absolvierte A-Länderspiele für Jugoslawien.

Nach Villingen kam er 1972 vom FC Monthey/Schweiz. Der FC 08 war eben aus der Regionalliga abgestiegen. Der damals 35-jährige übernahm den Platz auf der Trainerbank. Auf Anhieb wurden die Nullachter mit ihm Meister und scheiterten erst mit dem denkwürdigen 0:1 beim VfR Mannheim am Wiederaufstieg in die Zweitklassigkeit. Eine Saison danach schaffte er das Kunststück, erneut die Meisterschaft zu erringen, doch aufgrund der Neueinführung der zweiten Bundesliga folgte nur die Teilnahme an der Deutschen Amateurmeisterschaft. Beim FC 08 erreichten unter ihm Jürgen Marek den Sprung zum FC Bayern München und Urban Klausmann zu Werder Bremen.

Nach seinem Abschied aus dem Friedengrund 1975 trainierte der Fußballlehrer unter anderem den SC Freiburg. Dort hatte er damals mit Jogi Löw den heutigen Nationaltrainer unter seinen Fittichen. Der lud ihn später auch einmal zu einem Länderspiel ein.

Zu den weiteren Stationen des nicht immer unumstrittenen Rudinski gehörten der Offenburger FV sowie im bezahlten Fußball der SV Waldhof Mannheim, der VfL Osnabrück und die SpVgg Bayreuth. Doch es zog den schlitzohrigen Trainer immer wieder aus familiären Gründen zurück nach Villingen, wo er im Rietviertel wohnte. Beim FC 08 saß er 1992 erneut auf der Trainerbank der ersten sowie zweiten Mannschaft. Die rettete er vor dem Abstieg. Zwischendurch coachte er auch den BSV Schwenningen, eine Zeit lang ebenso den FC Konstanz in der Verbandsliga. Zu seinen letzten Stationen zählte 2010 ein kurzes Gastspiel beim württembergischen Bezirksligisten Fatihspor Spaichingen.

So lange es ging, besuchte er ebenfalls noch Spiele im Friedengrund und wünschte sich die Nullachter immer wieder in die Regionalliga. Auch im Städtle war er stets unterwegs. Als es ihm gesundheitlich schlechter ging, musste er sich aus der Öffentlichkeit zurückziehen.