Die Suche nach einem neuen Pächter, der die Gaststätte im Vereinsheim betreiben soll, läuft. Foto: Parage Foto: Schwarzwälder Bote

Verein: FSV verfolgt Pläne für Sportkindergarten im Moos nicht weiter / Pächter-Suche für Gaststätte läuft

Die Freie Sportvereinigung Schwenningen (FSV) erlebt eine Zeit der Veränderungen. Nach dem Abgang seines Vorsitzenden, verabschiedet sich der Verein auch von zwei Zukunftsprojekten.

VS-Schwenningen. Seit vergangenem Monat ist Erich Behringer als Vorsitzender der FSV Schwenningen von Bord: Warum, darüber scheiden sich offenbar auch eine Woche nach unserer Berichterstattung zu diesem Thema die Geister. Im Gespräch mit unserer Zeitung hatte Behringer berufliche Gründe angeführt und die Tatsache, dass er nach zweieinhalb Jahren alle Ziele, die er sich für eine Amtszeit von vier Jahren an der Vereinsspitze gesetzt hatte, erreicht habe.

Ganz anders klang und klingt dies auf der FSV-Internetseite. Noch immer empfängt Besucher dort die Mitteilung, dass Behringer "nach erheblichen Meinungsunterschieden über die künftige Ausrichtung der FSV, die nicht ausgeräumt werden konnten", seinen sofortigen Rücktritt erklärt habe. Der zweite Mann im Verein, Rudi Hofmann, konnte sich bereits vergangene Woche nicht erklären, wie dieser Text auf die Seite gekommen ist. Er bestätigte, dass Meinungsunterschiede nicht der Grund für Behringers Abgang waren. Gleichwohl haben die neuen Verantwortlichen offensichtlich keine Veranlassung gesehen, diese Mitteilung korrigieren zu lassen. Auf Nachfrage meint Hofmann, das müsse noch geklärt werden.

Behringer nimmt’s sportlich: "Die haben vergessen, das zu ändern", vermutet er. Es sei auch nicht der einzige Fehler: So fehle die Kassiererin unter den aufgeführten neuen und alten Verantwortlichen. Seit dem Rücktritt hat Christian Zschocke, der früher bereits an der FSV-Spitze stand, den Vorsitz kommissarisch übernommen.

Mit Behringer verabschiedet sich die FSV offenbar auch von ehrgeizigen Visionen. Die Projekte Sportkindergarten im Vereinsgebäude und Fitnessstudio werden – mangels Kapazität im Vorstand – nicht weiterverfolgt. Das bestätigt der stellvertretende Vorsitzende Hofmann.

Fitnessstudio als Geldquelle

Erich Behringer hat zum Zeitpunkt des Gesprächs mit dem Schwarzwälder Boten davon noch nichts gewusst, findet diese Nachricht aber bedauerlich. Seiner Meinung nach hätten dazu die Mitglieder befragt werden sollen. Zumal die nächste Mitgliederversammlung auf Januar vorgezogen werden solle. Er ist überzeugt, dass sich eine Mehrheit für die Projekte gefunden hätte. "Da entgeht dem Verein vielleicht eine Chance".

Er lese immer wieder von Vereinen in finanziellen Nöten, bekommt aber gleichzeitig mit, wie vereinseigene Fitnessstudios – etwa das der Sportgemeinde Deißlingen – florierten. Das bedeutet eine zusätzliche Einnahmequelle. Und durch den Sportkindergarten hatte sich Erich Behringer neue Mitglieder erhofft.

Die Stadtverwaltung habe dem Vorhaben positiv gegenüber gestanden, meint er. So sei die FSV in einem Schreiben gebeten worden, ein Konzept vorzulegen. Dazu wird es wohl nicht kommen. Doch auch das nimmt der Ex-Chef sportlich: "Ich bin jetzt nicht mehr Vorstand, jetzt entscheiden das andere."

Dasselbe gilt für die Suche nach neuen Pächtern für die Gaststätte im Vereinsgebäude: Die bisherigen Wirte, ein Schweizer Ehepaar, hatte die "Waldeslust" Ende Oktober geschlossen. "Wir sind gerade in Verhandlungen", berichtet Rudi Hofmann. Bewerbungen gibt es, "aber bis jetzt ist noch nichts fest." Sein früherer Vorsitzender hat derweil auch für die Gaststätte eine Vision: Die künftigen Pächter sollten die FSV-Mitglieder, auch junge, ansprechen mit einer Küche, die sich alle leisten können, findet Erich Behringer. Er erinnert an das Schwanenfest. Da hatte sein Verein Burger gebraten – die nach drei Stunden ausverkauft waren.