St. Franziskus: Gottesdienst für Partnergemeinde Same in Tansaina / Spenden für Projektarbeit
VS-Schwenningen. In der katholischen St. Franziskus-Kirche gab es am vergangenen Sonntag einen besonderen Gottesdienst: Am "Gute Hirten-Sonntag", der seit Jahr und Tag mit einem "Same-Gottesdienst" gefeiert wird, war er ausgefallen, und so feierte ihn die Gemeinde mit besonderen Zutaten nach.
Pfarrer Michael Schuhmacher begrüßte die Gläubigen. Der erste deutliche Unterschied zur "normalen" Messe zeigte sich in der Lesung: Der Text von Paulus aus dem Galater-Brief wurde zunächst auf Deutsch, dann von Werner Hoos auf Kisuaheli vorgelesen. Der Tenor dieser Lesung war, dass es unerheblich sei, ob man "Jude oder Nichtjude" ist, "ob Mann oder Frau, ob schwarz oder weiß". Als Christ sei man zu "einem" Menschen geworden, als Bruder und Schwester.
Diese Grundkonstellation griff Norbert Sindram vom Same-Kreis auf, indem er die ersten zwei Artikel der "Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte" ansprach, die die UNO am 1948 verkündete: Es gebe keinen Unterschied zwischen den Menschen "nach Rasse, Hautfarbe, Geschlecht, Herkunft, Vermögen, Geburt oder sonstigem Stand". Hinzu komme, dass "katholisch" allgemein und weltumspannend heiße, dass jeder Christ für die Ökumene verantwortlich sei.
Das seien die tieferliegenden Gründe, warum sich der Partnerschafts-Ausschuss seit Jahren für die Diözese Same engagiert, besonders für soziale und Bildungsprojekte. Von Same kamen vor einigen Monaten drei Projektvorschläge, die – wie es heißt – "allesamt wertvoll, vernünftig und langfristig" sind: einer für Medizin und medizinische Geräte, der zweite für ein Waisenhaus und der dritte für ein Stipendium. Alle drei Projekte sollen so bald wie möglich unterstützt werden.
Ein weiteres Projekt betrifft (männliche und weibliche) Freiwillige. Joshua Krüger, der zur Zeit bei den Brüdern vom Guten Hirten lebt und arbeitet, ist der neunte, und Etienne Limberger aus Mühlhausen wird der zehnte sein. Eine Freiwillige, Regina Klausmann, ist seit fast einem Jahr bei den Little Sisters, die den Franziskanerinnen angehören. Alle leisten wertvolle Entwicklungshilfe in einem Land, das zu den zehn ärmsten der Welt gehört. Alle bisher fühlten sich wie zu Hause und betrachteten ihr Jahr in der "nah gewordenen Fremde" als große Bereicherung. Nichts anderes wird Etienne erwarten, der seinen Teil zu einem gelungenen Gottesdienst beitrug, indem er die Fürbitten vorlas, sich vorstellte und zusammen mit anderen nach dem Gottesdienst Mango-Marmelade und Kuchen verkaufte. Der Erlös kommt dem "Reverse-Programm" der Diözese Rottenburg zugute, für das jeder Freiwillige nach Möglichkeit 800 Euro an Spenden beitragen sollte.
Projektarbeit, als verwirklichte Brüderlichkeit, braucht nicht nur Engagement, sondern auch Geld. Darum seien Spenden nicht nur Zeichen christlicher Haltung, sondern auch erforderlich für die künftige Entwicklungsarbeit. Wer die Arbeit des "Same-Kreises" finanziell unterstützen will, kann sich an das Pfarrbüro St. Franziskus, Telefon 07720/85 57 80, wenden.