Mit dutzenden Hinweisschildern weist die Friedhofsverwaltung auf den dreisten Diebstahl hin. Foto: Hennings

Unbekannte haben von Urnen-Baumgräbern 55 Hinweistafeln geklaut. Stadt entscheidet über künftige Gestaltung.

VS-Schwenningen - Knapp einen Monat ist es her, seit Diebe auf dem Alten Friedhof in Schwenningen von Urnen-Baumgräbern 55 Hinweistafeln aus einer Zink-Messing-Legierung mit mehr als 300 bronzenen Namensschildern gestohlen haben. Die Tat sorgte landesweit für Empörung. Trauriger Zeuge des Vorfalls sind die Metallstangen, die noch immer "nackt" an den einzelnen Gräbern aus dem Boden ragen.

Während die Polizei bei der Tätersuche aufgrund fehlender konkreter Hinweise weiterhin im Dunkeln tappt, ist die Friedhofsverwaltung der Stadt derzeit mit der Schadensbegleichung zugange. Anfang Oktober soll dann über die künftige Gestaltung und Ausführung auf dem Alten Friedhof entschieden werden, erklärt Pressesprecherin Oxana Brunner auf Nachfrage unserer Zeitung.

Die Verwaltung sei bemüht, die Ersatzbestellung schnellstmöglich zu organisieren, so Brunner weiter. Seit die Urnen-Baumbestattung in Schwenningen vor zehn Jahren ermöglicht wurde, arbeitet die Verwaltung bei der Herstellung der Tafeln mit einer Kunstschmiede in Villingen sowie einer Kunstgießerei in Süßen im Kreis Göppingen zusammen. Bis Ersatztafeln montiert werden können, wird es aber Monate dauern.

Mit den betroffenen Angehörigen stehe die Stadt laut Pressestelle in Kontakt. Mit dutzenden Hinweisschildern informiert die Verwaltung über den Fall außerdem direkt an den betroffenen Gräbern.

"Das Thema 'Diebstähle auf Friedhöfen' ist in den Friedhofsverwaltungen leider nur zu gut bekannt, aber in dieser Dimension des aktuellen Metalldiebstahls noch nie dagewesen und für uns sehr bestürzend", heißt es aus der Verwaltung. Neben dem hohen emotionalen Schaden für Angehörige liegt der materielle Schaden bei rund 80.000 Euro, wovon der Materialwert bis zu 15 Prozent ausmacht. Der Rest sind Herstellungs-, Einbau- und Verwaltungskosten.